"Freitagabend auf dem Betzenberg, das ist gefühlte Bundesliga", wurde Kölns Trainer Holger Stanislawski dieser Tage zitiert. Der Coach weiß, wovon er spricht, stand er doch auch schon im Fußball-Oberhaus als Trainer in der Verantwortung. Und dieses Gefühl möchte Stanislawski ebenso wie sein Lautrer Kollege Franco Foda in der kommenden Spielzeit dauerhaft genießen können. Doch so wie es im Moment aussieht, wird wohl nur einer der beiden Vereine die Chance bekommen, über die Relegation die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus zu realisieren.
Bei einem Punkt Vorsprung auf den FCK hat die Mannschaft vom Rhein derzeit die etwas bessere Ausgangslage. Für die Kölner spricht zudem der Lauf in den letzten Wochen. Seit 15 Spielen sind die Geißböcke ungeschlagen und kletterten nach dem vergangenen Spieltag erstmals in dieser Saison auf den dritten Platz. Den wollen sich die Roten Teufel nach dem ärgerlichen Unentschieden am Ostersonntag beim SV Sandhausen nun direkt zurückholen. Ein Dreier am Freitag und die Lautrer ziehen an den Kölnern wieder vorbei.
Neben zwei wichtigen Punkten verloren die Lautrer in Sandhausen allerdings auch Mittelfeldspieler Markus Karl, der mit einer Bänderverletzung im Knie mehrere Wochen ausfällt. Cheftrainer Franco Foda muss seine Schaltzentrale im Mittelfeld also notgedrungen umbauen. Wie der Coach das machen wird, ist noch offen. Abgesehen von den Langzeitverletzten sind wohl alle anderen Spieler für das Spitzenspiel einsatzbereit.
Die Gäste aus der Domstadt reisen ohne Personalsorgen in die Pfalz. Lediglich auf Dauerpechvogel Christopher Schorch muss Stanislawski schon seit längerem verzichten. Torjäger Anthony Ujah, beim 2:1-Sieg gegen Jahn Regensburg am vergangenen Wochenende noch aufgrund einer Magen-Darm-Grippe außer Gefecht, kann am Freitag wieder auflaufen. Adil Chihi musste zu Wochenbeginn eine Trainingspause einlegen, gab dann aber schnell wieder Entwarnung.
Vermutlich werden auch im Lager der Kölner alle Profis auf einen Einsatz auf dem Betzenberg brennen. Schließlich spielt man in der 2. Liga nicht alle Tage vor so einer großen Kulisse. Zum ersten Mal in dieser Saison ist das Fritz-Walter-Stadion bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Bedeutung der Partie ist auch im Umfeld der beiden Clubs allen klar. Zwar stehen anschließend für beide Mannschaften noch sechs Partien auf dem Programm, dennoch kann der Sieger am Freitag im Rennen um Rang drei einen echten Big Point landen – und den feiern nach den 90 Minuten hoffentlich die Roten Teufel vom Betzenberg!