Ein Wechselbad der Gefühle ist für einen Anhänger der Roten Teufel nicht wirklich etwas Neues. Das Auf und Ab der letzten drei Spieltage sucht aber auch beim Traditionsclub aus der Pfalz fast schon seinesgleichen. Die sichtbarste Konsequenz dieser Entwicklung sieht man aber auf der Lautrer Trainerbank, wo am Freitag zum ersten Mal der neue Cheftrainer Kosta Runjaic sitzen wird. Gerade einmal drei Tage vorher leitete der frühere Coach des SV Darmstadt 98 und des MSV Duisburg seine erste Trainingseinheit auf dem Betzenberg. Wenig Zeit, sollte man denken. Doch Runjaic betonte direkt bei seiner Vorstellung, dass es in erste Linie um eine Entwicklung der Mannschaft gehe. Wichtig sei, was am Ende der Saison herauskomme.
Runjaic ist als ehemaliger Co-Trainer der Lautrer U23 kein Neuling in Kaiserslautern und kann zudem mit Oliver Schäfer und Gerry Ehrmann mit einem bewährten Trainerstab arbeiten. In Köln kann er bis auf die in Rehabilitation befindlichen Albert Bunjaku (Knie-OP) und Florian Riedel (Schulter-OP), sowie den noch rotgesperrten Mohamadou Idrissou, auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Auch Florian Dick ist nach seiner abgesessenen Rotsperre wieder spielberechtigt.
Wie schnell die Stimmungslage in einem Fußballverein umschlagen kann, zeigt aktuell der kommende Gegner aus Köln. Mit drei Unentschieden in die Saison gestartet, gewannen die Rheinländer zuletzt zwei Mal in Folge mit vier erzielten Toren und kletterten auf den dritten Tabellenplatz. Aus den sieglosen Kölnern wurde somit innerhalb weniger Wochen die einzig noch ungeschlagenen Mannschaft der Liga, die nun mit ziemlich breiter Brust den alten Rivalen aus der Pfalz erwartet.
Mit dem “verlorenen Sohn” Patrick Helmes, der sich beim beeindruckenden 4:0-Erfolg am Montag bei Energie Cottbus schon nach wenigen Sekunden in die Torschützenliste eintrug, wissen die Kölner zudem den wohl namhaftesten Stürmer der Liga in ihren Reihen. Zusammen mit Anthony Ujah und Slawomir Peszko, beide in der Lausitz ebenfalls erfolgreich, kommt einiges an Offensivstärke auf die Lautrer zu. Bange machen gilt für Kosta Runjaic allerdings nicht. Gerade die Partie in Köln sei doch eine tolle Aufgabe vor einer großen Kulisse, auf die sich sich die Roten Teufel freuen sollten. Für die FCK-Fans sind die Duelle mit den Geißböcken ohnehin immer ein Highlight. Auch an die vergangene Saison erinnert man sich in der Pfalz gerne, als man einem spektakulären 3:3 in Köln einen furiosen 3:0-Erfolg auf dem Betzenberg folgen ließ.
Das zählt am Freitag natürlich nichts mehr. Was zählt ist sei Hier und Jetzt, so Kosta Runjaic. Es wird Zeit für einen Neustart. Und dafür wäre die Kölner Arena – 3.000 FCK-Anhänger werden zur Partie erwartet – genau die richtige Bühne.