Fortuna reist mit einem bärenstarken Kader an

Dieser Kader von Fortuna Düsseldorf schreit nach mehr. Angefangen bei Torwart Michael Rensing (104 Bundesligaspiele), über Innenverteidiger Karim Haggui (172 Bundesligaspiele), Mittelfeldspieler Sercan Sararer (35 Bundesligaspiele/95 Zweitligaspiele) bis hin zu Stürmer Didier Ya Konan (132 Bundesligaspiele/40 Tore) – mancher Erstligist wäre froh, wenn er solche Spieler in seinen Reihen hätte. Und das ist nur ein kleiner Auszug. Die Liste der gestandenen Spieler bei der Fortuna ist lang. Doch die Qualität der Kicker scheint auf dem Trainingsplatz zu bleiben: Nach neun Spielen steht Fortuna Düsseldorf auf dem 16. Rang und konnte erst einen Saisonsieg verbuchen. Trainer Frank Kramer will mit seinem Team logischerweise raus aus dieser Misere und zwar auf die klassische Weise: „Wir müssen uns sagen: ‚Lasst uns dieser Situation stellen.‘ Natürlich dürfen wir auch nicht das Fußballspielen vergessen. Aber mit den Grundtugenden und gemeinsam als Mannschaft kann man sich da herausarbeiten. Darum geht es gerade nur: Wir müssen uns da rausarbeiten. Und das ist ein steiniger Weg. Ganz klar.“ Probleme im Kader der Düsseldorfer waren abzusehen, denn die Mannschaft wurde umgekrempelt, erhielt einen neuen Trainer und brauchte länger, um sich einzuspielen. Vielen FCK-Fans dürften diese Schwierigkeiten bekannt vorkommen – bei der Fortuna wurde man davon komplett überrascht, die Mannschaft trat „fußballerisch verkrampft“ (Trainer Kramer) auf.

Einer der selten verkrampft spielt und schon auf dem Betzenberg durch seinen Kampfgeist gefiel, ist Axel Bellinghausen. Doch ausgerechnet das Düsseldorfer Laufwunder fällt am Freitag gegen seinen Ex-Verein wegen eines Muskelfaserrisses aus. Kampf, Wille und Leidenschaft bringt Bellinghausen von Natur aus mit, deswegen wiegt sein Ausfall besonders schwer. „Sein Ausfall trifft uns“, gesteht Abwehrspieler Karim Haggui und ergänzt: „Einer wie Axel beeinflusst eine Mannschaft mit seinem Charakter extrem positiv.“ Nun müssen es andere richten. Beispielsweise Oliver Fink, der ebenfalls auf 220 Zweitligaspiele und 26 Einsätze in der ersten Bundesliga zurückblickt. Der Kader der Düsseldorfer ist also auch in der Breite gut aufgestellt und sollte unter normalen Umständen im oberen Drittel – wenn nicht sogar ganz oben – zu finden sein.

Wiedersehen alter Bekannter

Wenn am Freitagabend die Fortuna auf dem grünen Rasen des Fritz-Walter-Stadions aufläuft, ist es auch ein Wiedersehen alter Bekannter. Zumindest auf dem Platz. Gut möglich, dass Axel Bellinghausen auf der Tribüne einige altbekannte Hände schütteln wird. Auf dem Feld trifft der FCK beispielsweise auf Kerem Demirbay, der seit dieser Saison vom Hamburger Sportverein an Düsseldorf ausgeliehen ist. Für Marcel Gaus wird es ebenfalls ein Wiedersehen mit seiner alten Mannschaft geben. Gaus, der nach seiner Verletzung vor Spielfreude strotzt, spielte von 2008 bis 2011 in Düsseldorf. Ex-Spieler scheinen in dieser Saison ein gutes Omen für die Gegner der Düsseldorfer zu sein. In dieser Saison trafen bereits drei Ex-Fortunen (Marcel Ndjeng, Erwin Hoffer und  Ranisav Jovanovic) gegen ihren ehemaligen Club. Diese Serie darf sich natürlich gerne durch einen Hattrick von Marcel Gaus fortsetzen.

Beim 1. FC Kaiserslautern stand in der letzten Woche ebenfalls wieder ein Umbruch an, denn mit Konrad Fünfstück wurde ein neuer Cheftrainer installiert. Obwohl dieser erst eine Woche im Amt ist, kennt er die zweite Liga und den kommenden Gegner genau: „Wir wissen ja aus eigener Erfahrung, dass gerade die Gegner, die etwas angeschlagen sind, die gefährlichsten sein können. Düsseldorf wird hier mit offenem Visier auftreten und um jeden Meter kämpfen. Deswegen wird es am Freitag ein höchst interessantes Duell.“ Das vermuten wohl auch die Zuschauer – 21.000 Karten sind bisher verkauft, Tendenz steigend.

Schwung aus Bochum mitnehmen

Der FCK darf sich vom aktuellen Tabellenstand der Fortuna nicht blenden lassen, der Kader ist zu stark und die Mannschaft ist in der Lage, jeden Gegner in der Liga zu schlagen. Düsseldorf wartet ähnlich wie der FCK vor dem Bochum-Spiel auf einen echten Befreiungsschlag, der möglichst beim 1. FC Kaiserslautern gelingen soll. „Wir werden alles dagegensetzen. Es wird darauf ankommen, dass wir die Wege gehen, die nötig sind, um eine Kompaktheit aufzubieten. Zudem ist Aggressivität in den Zweikämpfen gefordert – auf dem Betze nochmal mehr“, sagt Fortunas Trainer Frank Kramer. Der Mann kennt sich also auf dem Betzenberg aus.

Am Freitag treffen folglich zwei Teams aufeinander, die einen ähnlichen Umbruch hinter sich haben und augenscheinlich mehr Potenzial besitzen, als es der Tabellenstand aussagt. Nutzt der FCK seinen Schwung aus dem Bochum-Spiel, ist ein Heimsieg gegen die Fortuna möglich.

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