Die Ausgangslange
Ist nachbarschaftlich! Zumindest tabellarisch. Im unteren Tabellendrittel liegt der 1. FC Kaiserslautern mit 15 Punkten auf dem elften Platz, drei Punkte dahinter lauert der DSC Arminia Bielefeld auf Rang 14. Kurioserweise haben die Bielefelder erst zwei Spiele verloren, dennoch krebsen sie im unteren Teil der Tabelle herum: Neun Remis lassen den Club auf der Stelle treten. Selbst in der heimischen SchücoArena, früher besser bekannt als Bielefelder Alm, gelang den Ostwestfalen noch kein einziger Sieg in dieser Saison. Ein Grund für die Punktemisere ist die Chancenverwertung. „Ich habe keinem Torschussverbot erteilt“, sagt Trainer Norbert Meier, der zudem einen passenden Konter zu den „I am the xy-one“-Sprüchen parat hatte: „Ich bin nicht ‚The Old One‘. Ich bin ‚The One‘, der einzige.“ Beim FCK hapert es derzeit ebenfalls in der Offensive, zudem wurden die letzten drei Pflichtspiele verloren. Noch dazu schied man gegen Bochum im Pokal aus und brachte offensiv leider wenig zustande.
Die Stärken & Schwächen des Gegners
Die Stärken liegen kurioserweise trotz schlechter Chancenverwertung im Sturm. Dort kann sich Trainer Norbert Meier auf einen der torgefährlichsten Stürmer der Liga verlassen. Fabian Klos traf bisher fünfmal und ist eigentlich immer für ein Tor gut. Allerdings liegt hier die Krux: Denn die Mitspieler des Knipsers verlassen sich allzu oft auf dessen Können und vergessen ihre eigenen Qualitäten. „Es kann nicht sein, dass alles auf Fabian Klos lastet. Ich habe kein Torschuss-Verbot für die anderen verhängt. Auch Christopher Nöthe muss zeigen, dass er in der Lage ist, Treffer zu erzielen“, fordert Trainer Meier. Ein Beleg für die schlechte Chancenbilanz ist die Fülle der Torschüsse. Vor dem letzten Spieltag schoss Bielefeld 169 Mal aufs Tor, nur Leipzig und Bochum zielten öfter auf den gegnerischen Kasten. Zweitbester Torschütze ist übrigens der Ex-Lautrer Florian Dick mit zwei Toren – als rechter Verteidiger. Auffällig ist zudem die Erfahrung, mit der die Arminia in die Pfalz reist. Durchschnittlich rund 27 Jahre sind die Kicker alt und damit alles andere als grün hinter den Ohren. Der 1. FC Kaiserslautern sollte sich keinesfalls auf diese Statistiken verlassen und hoffen, dass Bielefeld auch auf dem Betzenberg reihenweise Chancen vergeben wird. Die hohe Chancenanzahl alleine ist ein Beweis für den Offensivdrang des Gegners und wer einen Fabian Klos im Kader hat, wird auch irgendwann wieder treffen. Hoffentlich nicht am kommenden Freitag.
Prognose
Nach drei Niederlagen in Folge schlägt der Selbstbewusstseinstacho bei den Roten Teufeln im Moment nicht gerade hektisch aus. Das sieht auch Ex-FCK-Profi Florian Dick: „Wir sollten die eventuell vorhandene Unsicherheit ausnutzen, dann können wir sie packen. Ich war seit meinem Weggang nicht mehr auf dem Betze – da freue ich mich wahnsinnig drauf! Das wird eine emotionale Rückkehr!“ Der FCK könnte Dicks Rückkehr vermiesen, muss sich dafür aber in der Offensive steigern.
Dem eher defensiv ausgerichteten 4-4-2-System des FCK könnte die Spielweise der Arminen entgegenkommen. Wenn Bielefeld wieder einmal anrennen und hoffentlich wieder einmal nicht das Tor treffen sollte, muss der FCK wach sein und seine Chancen eiskalt nutzen. Die Heimbilanz gegen Arminia Bielefeld scheint ein gutes Omen zu sein: In 17 Heimspielen hat der 1. FC Kaiserslautern zwölfmal gewonnen, dreimal Remis gespielt und nur zweimal verloren. Also lieber Betze, bitte setze diese positive Bilanz fort!