Das Fritz-Walter-Stadion wird gerade mal wieder zu einer richtigen Festung. Egal, ob die Gegner 1:0 oder 2:0 führen, ob der FCK mit elf oder mit zehn Mann auf dem Feld steht – am Ende bleiben die drei Punkte auf dem Betzenberg. Doch wenn sich die Roten Teufel in der Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga behaupten wollen, müssen sie auch dann punkten, wenn sie der Hölle entfahren und auswärts antreten. So etwa am Freitag, wenn es in der Scholz-Arena gegen den VfR Aalen geht.
Rund 1.500 Fans begleiten den FCK auf die Ostalb nach Aalen. Und das, obwohl die Bilanz gegen den dortigen VfR alles andere als gut ist. Zwar gab es bislang gerade einmal vier Duelle zwischen beiden Klubs, davon jedoch konnten die Roten Teufel lediglich das erste mit 2:1 für sich entscheiden. Anschließend gab es drei Niederlagen in Serie. Vor allem die 0:4-Klatsche aus der Vorsaison dürfte dabei einigen beim FCK noch in unguter Erinnerung sein. Allerdings sind die Vorzeichen diesmal ein wenig anders. Nach einem insgesamt guten Auftakt mit zwei Siegen, einem Unentschieden und dem Weiterkommen im Pokal scheinen die Roten Teufel deutlich gefestigter als beim Gastspiel im vor einem Jahr.
Klar, der Abgang von Abwehrchef Marc Torrejón wiegt schwer. Der erfahrene Spanier war Kapitän, Führungsfigur und Leistungsträger. Einen solchen nahtlos zu ersetzen, ist für keinen Verein eine leichte Aufgabe. Doch FCK-Coach Kosta Runjaic hatte nicht umsonst schon nach dem letzten Spiel auf seine vielversprechenden Alternativen verwiesen. Willi Orban habe „letztes Jahr schon bewiesen“, dass er einen sehr guten Innenverteidiger abgebe, Dominique Heintz sei mit seiner tollen Form „fast wie ein Neuzugang“ und auch der tatsächliche Neuzugang, Tim Heubach, brenne nach Verletzungspech in der Vorbereitung darauf, sich zu beweisen.
Der Trainer hat also trotz des schmerzlichen Verlusts zahlreiche Optionen für die Startelf. Und das nicht nur in der Innenverteidigung, sondern beinahe auf jeder Position. Verletzte gibt es nach wie vor kaum. Natürlich haben die Starter vom vergangenen Sonntag einen Vorteil, doch der Konkurrenzkampf innerhalb des Kaders ist groß. Amin Younes beispielsweise, die letzte Neuverpflichtung des FCK, zeigte bei seinem Kurzeinsatz gegen Braunschweig bereits äußerst vielversprechende Ansätze. Jetzt hat der flexibel einsetzbare Offensivakteur erstmals eine komplette Trainingswoche mit der Mannschaft absolviert und drängt entsprechend in die Startelf.
Doch egal für welche elf Spieler sich Trainer Kosta Runjaic letztlich entscheidet. Gelingt es diesen, die gleiche Leidenschaft und den gleichen Teamgeist an den Tag zu legen, wie in den Heimpartien gegen München und Braunschweig, sind sie dem ersten Auswärtsdreier der Saison schon einen gewaltigen Schritt näher.