Na klar, nach über 15 Jahren in Graz ist er schon sehr verwurzelt in der zweitgrößten österreichischen Stadt mit italienischem Flair. Er gibt auch unumwunden zu, dass sein Lebensmittelpunkt dort im Herzen der Steiermark bleiben wird, gleichwohl kehrt er für sein Engagement als Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern in seine Heimat zurück, fußballerisch und emotional. Denn der FCK, das bedeutet für Franco Foda ganz große Gefühle, bewegende Erinnerungen und viel Nostalgie. Doch um das zu verstehen, muss man die ganze Geschichte gehört haben…
Es war der Sommer 1997, als der gebürtige Mainzer Franco Foda nachdem er in Mainz, Kaiserslautern, Bielefeld, Saarbrücken, Leverkusen, Stuttgart und Basel aktiv war, nach Graz wechselte. Als Spieler gewann er dort zwei Meistertitel (1998, 1999) und den ÖFB-Cup (1999) sowie den Supercup (1999). Dazu kamen drei Champions-League-Teilnahmen, in der Saison 2000/01 sogar bis zur Zwischenrunde. Und nicht vergessen sollte man die Länderspieleinsätze Fodas, sieben Partien in der U21 und zwei A-Länderspiele stehen für ihn zu Buche.
Der begnadete Abwehrspieler Foda beendete anschließend im Jahr 2001 seine aktive Laufbahn, und begann seine Trainerkarriere. Als Sportlicher Leiter der zweiten Mannschaft der Grazer holte er in der steirischen Landesliga (2001/02) auf Anhieb den Titelgewinn und so wurde er schon von September 2002 bis Juni 2003 zum Interimstrainer der "Kampfmannschaft" der Grazer. Foda schloss die Runde als Sechster ab, ging aber dennoch zurück zum Nachwuchsteam.
Erst zur Saison 2006/07 wurde er Profitrainer. In der ersten Saison reichte es zwar nur zu Platz sieben, allerdings wurden Sturm damals wegen diverser Lizenz-Verstöße insgesamt 13 Punkte abgezogen. Anschließend macht er die Grazer zu einem festen Bestandteil der österreichischen Bundesliga und rückte zudem langsam aber sicher näher an die großen Teams heran. Der Pokalsieg im Jahr 2010 und der Meistertitel nun auch als Trainer in der Saison 2011 waren der Lohn für nachhaltige und kontinuierliche Arbeit auf höchstem Niveau. Und das erreichte Foda, ohne den eng gesteckten finanziellen Rahmen der Grazer zu überziehen. Viele lieber holte er aus vermeintlich "gescheiterten" Spielern alles heraus oder entwickelte junge Spieler weiter. Dem akribischen Arbeiter macht es sichtlich Spaß, immer wieder ein neues Team aufzubauen. Denn Franco Foda ist keiner, der vor schwierigen Situationen zurückschreckt.
Das hat der gebürtige Rheinhesse schließlich schon zu Beginn seiner Karriere gezeigt, als er schon als 15-Jähriger den Weg von Mainz 05 zum FCK antrat, um endlich für den Verein seines Herzens spielen zu können. Zu Beginn kam er bei Ernst Diehl, ehemaliger Spieler und dann Jugendleiter des FCK, und seiner Frau unter. Der junge Foda lernte in Lautern nicht nur das Fußballspielen, sondern wurde schnell erwachsen und nahm wichtige Werte für sein weiteres Leben und seine Karriere mit. Wie wichtig ein echtes Team ist oder was eine professionelle Einstellung zu seinem Beruf ausmacht und nicht zuletzt, welche Kraft vom Publikum ausgehen kann, wenn man es schafft, beide zu einer Einheit verschmelzen zu lassen. Insgesamt absolvierte er in der Folge 90 seiner 321 Bundesligaspiele für den FCK und konnte dabei immerhin fünf Tore erzielen.
Beinahe wäre Franco Foda schon zur Saison 2009/10 Cheftrainer der Roten Teufel geworden, doch familiäre Umstände hielten ihn damals davon ab. Die folgenden Spielzeiten sollten die erfolgreichsten unter seiner Ägide beim SK Sturm Graz werden und der FCK stieg mit Marco Kurz souverän in die Bundesliga auf. Beide Seiten hatten alles richtig gemacht. Nachdem nun aber im April 2012 nach vielen Jahren die Trennung zwischen Graz und Foda ausgesprochen wurde und der FCK den bitteren Abstieg hinnehmen musste, scheint die Zeit reif zu sein.
Für Franco Foda gilt es nun, seine erfolgreiche Arbeit beim 1. FC Kaiserslautern fortzuführen. Und man kann seinen Worten Glauben schenken, wenn er sagt: "Der FCK und der Betzenberg sind meine fußballerische Heimat. Hier bin ich groß geworden. Die leidenschaftlichen Fans und dieser große Verein haben im Laufe der Zeit einige Höhen und Tiefen durchgemacht. Ich habe die Roten Teufel nie aus den Augen verloren. Jetzt freue ich mich sehr auf die Aufgabe und möchte mithelfen, in den kommenden Jahren mit dem FCK gemeinsam erfolgreich zu sein."
Also los, packen wir es an!

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