Die Geschichte der DFB-Stiftung Sepp Herberger beginnt am 28. März 1977: An diesem Tag wurde mit einem Festakt im Barockschloss zu Mannheim der 80. Geburtstag Herbergers begangen. Das Geschenk des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) überbrachte der damalige DFB-Präsident Hermann Neuberger: Er gab die Errichtung der Sepp-Herberger-Stiftung bekannt. Der DFB erfüllte damit seinem Rekordnationaltrainer einen Lebenstraum. Herberger, hatte – getreu seinem Lebensmotto: „Wer oben ist, darf die unten nicht vergessen“ – den Wunsch, seinen Nachlass in „guten Händen“ zu wissen. Dem „Chef“ war es dabei insbesondere wichtig, soziale und karitative Projekte zu fördern und zu unterstützen. Noch zu Lebzeiten engagierte sich der „Bundessepp“ beispielsweise für die Resozialisierung von Strafgefangenen.
Heute finanziert sich die Sepp-Herberger-Stiftung vor allem aus Zuwendungen des Deutschen Fußball-Bundes, Zinserträgen sowie Spenden. Alle zwei Jahre steuert die Fußball-Nationalmannschaft über das Benefiz-Länderspiel einen großen Teil zum Stiftungshaushalt bei. Die weltweit einzigartige Partie für den guten Zweck wird von der DFB-Stiftung Egidius Braun veranstaltet.
Die Aktivitäten und Fördertätigkeiten der Stiftung stützen sich auf die vier Säulen des Behindertenfußballs, der Resozialisierung von Strafgefangenen, der Förderung des Fußball-Nachwuchses in Schulen & Vereinen sowie des DFB-Sozialwerks. Mit dem DFB-Sozialwerk unterstützt die Stiftung Fußballspieler in Not. Aktuell initiiert die Stiftung in ihren vier Schwerpunktbereichen sechs eigene Projekte, wie zum Beispiel die Inklusionsinitiative. Diese setzt sich zusammen aus der Blindenfußball-Bundesliga, der DM der Werkstätten für behinderte Menschen und der FußballFREUNDE. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Resozialisierung, die das Projekt "Anstoß für ein neues Leben" beinhaltet. Auch die Schule und der Verein sind eine Säule, die aus den Sepp-Herberger-Tagen sowie der Sepp-Herberger-Urkunde besteht. Das DFB-Sozialwerk kümmert sich um die Hilfe für Fußballer in Not.
Der 1. FC Kaiserslautern möchte mit seiner Unterstützung besonders die Säule der Resozialisierung unter die Arme greifen. Das Engagement im Strafvollzug ist die älteste Säule der Stiftungsarbeit. Sepp Herberger selbst besuchte zu Lebzeiten regelmäßig die Justizvollzugsanstalt in Bruchsal (Baden-Württemberg). Oft wurde er dabei begleitet von Fritz Walter, seinem Nationalmannschaftskapitän. Nach dem Tode Herbergers engagierte sich Fritz Walter weiter als Botschafter für die Stiftung und besuchte in dieser Funktion bundesweit mehr als 200 Justizvollzugsanstalten. Noch heute sind die Besuche der Stiftungsbotschafter in den Strafanstalten stark nachgefragt. Zahlreiche prominente Fußball-Persönlichkeiten unterstützen hier die Stiftungsarbeit. Im persönlichen Gespräch informieren sie sich über die Schicksale der Straftäter und berichten über ihren eigenen Lebensweg. Sportlicher Höhepunkt ist oft ein gemeinsames Fußballtraining. Zahlreiche Förderanträge aus Haftanstalten quer durch die Republik erreichen die Sepp-Herberger-Stiftung. Die Anstalten bitten dabei um die Bereitstellung von Sportmaterialien. Die Stiftung hilft im Rahmen ihrer Möglichkeiten und stellt zum Beispiel Spielbälle und Trikots zur Verfügung.
Der FCK unterstützt das Projekt "Anstoß für ein neues Leben". So heißt die bundesweit einzigartige Initiative der Sepp-Herberger-Stiftung zur Resozialisierung jugendlicher Strafgefangener. Gemeinsam mit starken Partnern, der Bundesagentur für Arbeit, den Justizministerien der teilnehmenden Bundesländer und weiterer Unterstützer, ist es das Ziel, die Teilnehmer aktiv auf die Zeit nach der Haftentlassung vorzubereiten.
In den teilnehmenden Jugendstrafanstalten werden sogenannte „Anstoß-Mannschaften“ gegründet. Nach der Herberger-Weisheit „Elf Freunde müsst ihr sein“ besteht jedes Team aus elf jungen Frauen und Männern. Diese bereiten sich gemeinsam auf die Zeit nach ihrer Inhaftierung vor. Über ein wöchentliches Fußballtraining erwerben sie soziale Kompetenzen: Teamgeist und Fair Play sind beim aktiven Sporttreiben selbstverständlich. Darüber hinaus belegen die Teilnehmer Angebote aus drei Kategorien: Fußball, Arbeit/Beruf, Soziales. So können sie zum Beispiel eine Schiedsrichter- oder Trainerausbildung absolvieren, Bewerber- und Anti-Gewalt-Trainings belegen. Seitens der Sepp-Herberger-Stiftung wird das Projekt in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit sowie den Handwerkskammern durchgeführt! Aktuell beteiligen sich am „Anstoß für ein neues Leben” 18 Justizvollzugs- und Jugendstrafanstalten. Darunter drei Anstalten aus Rheinland-Pfalz: JSA Schifferstadt, JSA Wittlich und die JVA Zweibrücken, die aus Männer-und Frauenteams bestehen.
Im November 2010 wurde Stefan Kuntz von Tobias Wrzesinski im Rahmen eines Benefizturniers zugunsten des ehemaligen FCK-Amateurspielers Patrick Wirth bezüglich der Übernahme einer Patenschaft seitens des FCK für das Anstoß-Team der JVA Zweibrücken angesprochen. In Folge dessen unterstützt der FCK das Anstoß-Team der JVA Zweibrücken.
Der 1. FC Kaiserslautern unterstützt das Anstoß-Team der JVA Zweibrücken im Rahmen seines sozialen Engagements. Das Anstoß-Team der JVA Zweibrücken hat einen Paten seitens des Vereins an die Seite gestellt bekommen, der bei unterschiedlichen Aktion mit dabei ist. Der Pate des Projekts ist Marco Haber, der Koordinator der U17- bis U23-Mannschaften. Der Botschafter der Stiftung ist der ehemalige FCK-Spieler Horst Eckel.
Bisher wurden schon einige Aktivitäten von Seiten des Vereins durchgeführt. Stefan Kuntz und Horst Eckel besuchten zusammen die JVA in Zweibrücken. Außerdem kickte die FCK-Traditionsmannschaft gegen die Mannschaft des Anstoß-Teams. Der FCK besuchte auch das Sommerfußballturnier der JVA in Zweibrücken.
Auch zum Heimspiel gegen den FC St. Pauli am Sonntag, 6. Dezember 2015, hat sich der FCK für die JVA Zweibrücken etwas einfallen lassen. Am Nikolaustag durften 15 Leute des Projekts "Anstoß für ein neues Leben" das Heimspiel der Lizenzmannschaft verfolgen und vor dem Spiel eine Stadionführung durch das Fritz-Walter-Stadion genießen. Nach Ende der Stadionführung stand ein Meet&Greet mit dem Pate des Projekts, Marco Haber, in der FCK-Ebene 1900 an.