FCK-U15-Trainer Stefan Meissner trainierte gemeinsam mit U13-Co-Trainer Mario Wunder unter ganz besonderen Umständen: In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Zweibrücken fand er sich mit Spielern der U15 und U16 der Roten Teufel ein, um gemeinsam mit acht Strafgefangenen zu trainieren. Die JVA beteiligt sich am Projekt „Anstoß für ein neues Leben“, eine Initiative der DFB-Stiftung Sepp Herberger zur Resozialisierung von Strafgefangenen.
Sportlich stand den Beteiligten ein abwechslungsreiches Programm bevor, schnell bildeten der FCK-Nachwuchs und die Strafgefangenen eine gemeinsame Trainingsgruppe. Stefan Meissner merkte vorab an: „Vor ein paar Jahren gab es bereits ein Spiel zwischen der Traditionsmannschaft des FCK rund um Stefan Kuntz sowie Gerry Ehrmann und Strafgefangenen und Beschäftigten der JVA. Ein paar von damals sind noch dabei und wissen, dass es eine intensive Partie war, da wurde sich nichts geschenkt.“
Zunächst ging es ans Aufwärmen mit und ohne Ball, bevor alle auch spielerisch zeigten, was sie können. Im Spiel fünf gegen fünf standen sich die beiden gemischten Mannschaften gegenüber, bei denen teilweise Spieler mit einem Altersunterschied von bis zu 15 Jahren aufliefen. Die Partie verlief ebenso intensiv wie die von Stefan Meissner angesprochene, jedoch gingen alle Akteure sehr sportlich und fair miteinander um. Dennoch wollte niemand den Sieg herschenken. Im Anschluss an die Trainingseinheit stand für die Betzebuben der Besuch des Nachbaus eines Haftraums an. Dort konnten Sie am eigenen Leib nachempfinden, was es heißt, Strafgefangener zu sein.
Das Projekt wird auch vom Südwestdeutschen Fußballverband gefördert. „Wir unterstützen und begleiten diese Initiative bereits seit Jahren und freuen uns zu sehen, wenn die Jungs durch den Fußball den Weg in die Vereine und damit vielleicht auch in ein geregeltes Leben finden. Auf Wunsch stellen wir die Kontakte zu den Vereinen her und unterstützen diesen Prozess“, meint Jürgen Veth, 1. Vizepräsident des SWFV.