Die Rollen waren vor dem Startpfiff klar verteilt: Auf der einen Seite der Tabellenzweite der Bundesliga und Champions-League-Achtelfinalteilnehmer Bayer 04 Leverkusen, auf der anderen Seite der Zweitliga-Dritte 1. FC Kaiserslautern, der seine Außenseiterchance in der BayArena nutzen wollte. Cheftrainer Kosta Runjaic veränderte sein Team für dieses Unterfangen im Vergleich zum 2:1-Sieg am Wochenende gegen Greuther Fürth auf vier Positionen. Jan Simunek, Enis Alushi, Alexander Ring und Olivier Occéan rückten für Dominique Heintz, Marcel Gaus, Kostas Fortounis und Mo Idrissou in die Startelf.

Die ganz in weiß angetretenen Roten Teufel wurden von mehr als 4.000 lautstarken FCK-Fans unterstützt und begannen die Partie ohne Nervosität. Alexander Ring näherte sich nach fünf Minuten erstmals dem Tor von Bernd Leno, eine Minute später wurden die Hausherren zum ersten Mal gefährlich, eine scharfe Flanke von Son fand jedoch keinen Abnehmer. Das Team von Sami Hyypiä versuchte es zunehmend mit schnellem und direktem Spiel in die Spitze, fand in der eng gestaffelten Defensive der Roten Teufel jedoch kein Durchkommen. Die Lautrer ihrerseits suchten bei Ballgewinn ebenfalls den schnellen Weg nach vorne. Nach einer knappen Viertelstunde konnte sich Tobi Sippel im FCK-Kasten erstmals auszeichnen, als er einen Derdiyok-Kopfball sehenswert parierte. Die Roten Teufel versteckten sich keineswegs, so dass sich eine umkämpfte Partie mit Offensivaktionen auf beiden Seiten entwickelte. Während Dick auf der einen Seite einen Son-Schuss blockte, forderten die FCK-Fans auf der anderen Seite Elfmeter, nachdem Occéan im Strafraum zu Fall kam. In der von Marc Torejón umsichtig organisierten Defensive arbeiteten die Roten Teufel äußerst diszipliniert und ließen Bayer somit nicht zur Entfaltung kommen. Die erste Hälfte gestaltete sich daher sehr ausgeglichen. Folgerichtig ging es daher auch mit 0:0 in die Kabine.

Auch nach der Pause ging es mit unverändertem Personal und unverändertem Bild weiter. Die Hausherren begannen zwar zunächst mit mehr Offensivdrang, kamen aber nach wie vor nicht an der vielbeinigen FCK-Defensive vorbei. So konnten die Roten Teufel der Bayer-Offensive schnell wieder den Wind aus den Segeln nehmen und übernahmen nach und nach immer mehr die Kontrolle über die Partie. Der FCK war nun die aktivere Mannschaft, ein Klassenunterschied zwischen den beiden Teams war zu keinem Zeitpunkt wahrzunehmen. Mit der Einwechslung von Mo Idrissou für Alexander Ring setzte Coach Kosta 20 Minuten vor dem Ende nochmals ein Zeichen, der Pokalcoup war nur einen Treffer entfernt. In einer hart umkämpften Pokalpartie waren die Pfälzer der Führung auch näher als die Werkself, da aber keinem Team ein Treffer gelingen wollte, steig die Spannung in der Schlussphase ins Unermessliche. Der FCK gab mit der frenetischen Unterstützung der wieder einmal fantastischen FCK-Anhänger alles, und erreichte nach torlosen 90 Minuten die Verlängerung – ein Pokalkrimi der Extraklasse.

Und in den 30 Extraminuten wurde es noch dramatischer. Karim Matmour wurde im Laufduell mit Guardado an der Strafraumkante gefällt, Schiedsrichter Welz zeigte auf den Punkt. Mo Idrissou lief zum fälligen Strafstoß an, konnte den Ball aber nicht im Tor von Bernd Leno unterbringen. Weiter 0:0. Die Roten Teufel ließen sich vom Fehlschuss aber nicht entmutigen und suchten weiter den Weg nach vorne. Die Nerven waren auch im zweiten Durchgang der Verlängerung bis zum Zerbersten gespannt. Fünf Minuten vor dem Ende war es dann soweit! Mo Idrissou setzte sich am rechten Flügel durch und flankte an den zweiten Pfosten, wo Ruben Jenssen lauerte und Bernd Leno im Bayer-Tor mit einem Flachschuss neben den linken Pfosten überwinden konnte. Der Gästeblock explodierte! Der Pokalcoup war geschafft! Der FCK hatte seiner Pokalgeschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt!

Die Auslosung der Halbfinalpartien findet am Abend im Rahmen der ARD-Pokalübertragung statt.

Statistik:

Bayer 04 Leverkusen: Leno – Donati, Wollscheid, Toprak, Guardado – L. Bender (66. Castro), Rolfes, Can – Sam (66. Hegeler), Son – Derdiyok (34. Kießling)
FCK: Sippel – Dick, Simunek (112. Heintz), Torrejón, Löwe – Matmour, Karl, Alushi, Jenssen – Ring (71. Idrissou) – Occéan (85. Lakic)
Tore:  0:1 Jenssen (115.)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 25.244

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