Als aktives Mitglied der Initiative Leidenschaft hat Eric Lindon die Gründungsgeschichte des FCK untersucht und präsentierte seine Ergebnisse einer interessierten Besucherschar. Als Hobbyhistoriker hat Lindon Zeitungen, Jahrbücher und vieles mehr durchforstet und herausgefunden, dass der Pfälzer Traditionsverein definitiv im Jahr 1900 gegründet wurde. Fraglich seien allerdings der Monat sowie der genaue Tag der Vereinsgründung. „Wir haben ein Puzzle und füllen es nach und nach mit Teilen, dieser Teil fehlt noch“, so Lindon. Zudem konnte er herausfinden, dass der Vorgänger des FCK, der FCK Phönix als reiner Fußballverein gegründet wurde, das runde Leder somit seit jeher eine besondere Bedeutung hatte. Nach einigen Fusionen bekam der Verein schließlich am 18. Juli 1931 seinen heutigen Namen 1. FC Kaiserslautern.
Das Logo des Vereins wurde nach dem Zweiten Weltkrieg verändert, wobei zwischen 1945 und 1950 kein festes Vereinsemblem vorhanden war. Nach diesen fünf Jahren etablierte sich das sogenannte „Oberliga“-Logo wie Eric Lindon es nannte, worauf ab 1965 das bis heute gültige Logo entwickelt wurde. „Wir dürfen aber nicht vergessen, dass das Traditionslogo nicht dem „Oberliga“-Logo entspricht“, erklärte Lindon. Neben der Herkunft der Vereinsfarben informierte der engagierte Hobbyforscher zudem über das Maskottchen Betzi, das am 16. September 1979 „geboren“ wurde, sowie über die Stammtische als Vorgänger der heutigen Fanclubs, worauf die Zuhörer den Referenten mit Fragen löcherten.
Nach Abschluss der Fragerunde wartete ein weiteres Highlight, da Pfalztheater-Schauspieler Rainer Furch aus vier Werken von Fritz Walter las. In der Theateraufführung „Die Helden von Bern“ verkörperte Furch bereits den Ehrenspielführer der Nationalelf, sodass es ihm ein leichtes war, erneut in die Rolle des FCK-Idols zu schlüpfen. Beginnend mit dem Buch „11 rote Jäger“ berichtete der junge Fritz über seine Zeit beim Militär, in der er trotz Kriegswirren feststellte: „Wir sind Fußballer und nichts anderes“. Es folgte ein Zeitsprung und so fanden sich die fast 80 Zuhörer im Jahre 1954 wieder und bekamen die Eindrücke des Roten Teufels bei seiner Rückkehr nach dem WM-Sieg in Bern „auf dem Boden der lieben alten Pfälzerstadt“ mitgeteilt. 1962 berichtete Fritz Walter in „So habe ich sie gemacht“ über Auswärtsfahrten und Kalbsmedaillons mit Reis, worauf zum Abschluss auf die Fußballkunst des Ehrenspielführers eingegangen wurde.
So perfekt vorbereitet, ging es für einige der Besucher direkt weiter zum Theaterkick-Spezial, während andere Gäste die Gelegenheit nutzten und sich in der Fritz-Walter-Museumsebene umsahen, die außer an Feiertagen jeden Donnerstag von 17.00 bis 19.00 Uhr geöffnet ist.