Der 1. FC Kaiserslautern lieferte dem Tabellenführer Hamburger SV am Samstagabend einen hochklassigen Fight und entführte nach einem späten Treffer von Lex Tyger Lobinger einen Punkt aus dem Volksparkstadion. Andreas Luthe hatte keine 60 Sekunden zuvor einen Elfmeter pariert und somit die Chance auf den Punktgewinn ermöglicht.
Es war angerichtet zum Topspiel der 2. Bundesliga am Samstagabend. 57.000 Fans im ausverkauften Volksparkstadion, davon mehr als 8.000 FCK-Fans, die ihre Mannschaft lautstark unterstützten. FCK-Cheftrainer Dirk Schuster veränderte seine Startaufstellung auf zwei Positionen: Andreas Luthe kehrte nach abgesessener Sperre ins Tor zurück, zudem agierten die Roten Teufel in der Defensive mit einer Dreierkette, so dass Robin Bormuth neu in die erste Elf rückte. Der zum Ende des Transferfensters vom HSV in die Pfalz gewechselte Aaron Opoku stand nach Ablauf seiner Rotsperre erstmals im Kader der Lautrer. Auch beim HSV gab es einen aus FCK-Sicht interessanten Wechsel in der Startaufstellung: Matheo Raab vertrat zwischen den Pfosten den erkrankten Daniel Heuer-Fernandes und stand dadurch erstmals nach seinem Wechsel vom FCK nach Hamburg im HSV-Tor.
Mit Anpfiff weg entwickelte sich eine intensiv geführte Partie, in der die Roten Teufel defensiv kompakt arbeiteten und den HSV nicht zur Entfaltung kommen ließen. Nach einer Viertelstunde wurden die Roten Teufel dann auch offensiv präsenter und kamen nach einem schön herausgespielten Angriff zu ihrer ersten guten Gelegenheit. Nach einer Flanke von Marlon Ritter bekam Terrence Boyd den Kopfball aber leider nicht richtig gedrückt. Auf der anderen Seite zeigte sich der HSV Mitte der ersten Hälfte äußerst effizient und konnte mit seiner ersten Chance direkt in Führung gehen. Nach einer scharfen Hereingabe von Sonny Kittel war der frühere Lautrer Robert Glatzel zur Stelle und verwertete den Abpraller mit dem Knie zum 1:0 für den Tabellenführer. Mit der Führung im Rücken übernahm Hamburg wieder mehr Spielkotrolle, die FCK-Defensive ließ aber weiterhin wenig zu. Und wurde in der Schlussphase der ersten Hälfte auch wieder offensiver. So musste HSV-Kapitän Sebastian Schonlau nach einer guten Hereingabe von Philipp Klement vor dem einschussbereiten Terrence Boyd klären, Kenny Prince Redondo verzog nach schönem Zuspiel von Erik Durm im Strafraum. Es blieb zur Pause also beim 1:0 für den Tabellenführer.
Der zweite Durchgang begann dann mit der riesigen Chance auf den Ausgleich. Terrence Boyd eroberte im Pressing gegen den ausrutschenden Moritz Heyer den Ball und lief frei auf das Hamburger Tor zu. Matheo Raab war am darauffolgenden Abschluss noch dran, der Ball ging haarscharf am langen Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite musste Andreas Luthe einen Freistoß von Mario Vuskovic entschärfen. Wie schon in der ersten Hälfte blieb es ein intensives Spiel auf Augenhöhe, in dem der FCK aus dem Spiel heraus so gut wie nichts zuließ. Nach einer Stunde wurde es dann wieder auf beiden Seiten gefährlich. Erst war Kenny Prince Redondo nach einem langen Ball für den FCK auf und davon, verfehlte den linken Winkel aber knapp. Auf der anderen Seite versuchte es Laszlo Benes aus der Distanz, Andreas Luthe war aber zur Stelle. Der HSV kam nun mit fortlaufender zweiter Halbzeit auch vermehrt zurTorchancen, Andreas Luthe konnte aber sowohl gegen Robert Glatzel als auch gegen den eingewechselten Ransford-Yeboah Königsdörffer parieren. Eine Viertelstunde vor dem Ende vereitelte er mit einem herausragenden Reflex einen Kopfball von Glatzel. Beim FCK kam nun Aaron Opoku zu seinem Debüt und war gegen seine ehemaligen Kollegen direkt gut drin im Spiel. Eine gefährliche Hereingabe fand aber leider keinen Abnehmer, Lex Tyger Lobinger verpasste um wenige Zentimeter. Zehn Minuten vor dem Ende wurde es dann richtig hektisch im Volksparkstadion. Zuerst entschied Schiedsrichter Robert Hartmann nach Videobeweis auf Foulelfmeter für den HSV. Sonny Kittel trat an, um die Entscheidung herbeizuführen, scheiterte aber am gut reagierenden Andreas Luthe. Und im direkten Gegenzug kam der FCK dann zum verdienten Auslgeich. Kenny Prince Redondo bediente Lex Tyger Lobinger, der Joker verlängerte den Ball ins lange Eck. So gab es hochspannende Schlussminuten, in denen beide Mannschaften unbedingt noch den Sieg herausspielen wollten, so dass es hoch und runter ging. Am Ende eines hochklassigen Topspiels blieb es aber beim 1:1.
Statistik:
Hamburger SV – 1. FC Kaiserslautern 1:1 (1:0)
HSV: Raab – Heyer, Vuskovic, Schonlau, Muheim – Reis, Meffert, Benes (85. Amaechi) – Jatta (71. Königsdörffer), Glatzel, Kittel (85. Suhonen)
Luthe – Bormuth, Kraus, Tomiak – Durm (76. Opoku), Niehues, Zuck – Ritter, Klement – Boyd (66. Lobinger), Redondo (86. Zimmer)
Tore: 1:0 Glatzel (24.), 1:1 Lobinger (82.)
Besonderes Vorkommnis: Luthe pariert FE von Kittel (81.)
Gelbe Karten: –
Schiedsrichter: Robert Hartmann
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)