Wie immer bei einer Jahrespressekonferenz wurden auch in diesem Jahr wieder einige Zahlen genannt. Für den bevorstehenden Saisonauftakt beim MSV Duisburg konnte der FCK bisher 2.500 Karten im Vorverkauf an seine Fans absetzen. Für das erste Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig sind aktuell 20.000 Karten verkauft, inklusive der knapp 15.000 Dauerkarten, die bisher abgesetzt wurden. Damit bewegt sich der Dauerkartenverkauf auf dem gleichen Niveau wie zum gleichen Vorjahreszeitpunkt. Für die anstehende Spielzeit plant der FCK zudem mit einem Zuschauerschnitt von 31.000, der Lizenzspieleretat wird bei ca. 10,5 Millionen Euro liegen.
In seinem Begrüßungsstatement stellte Stefan Kuntz direkt heraus, man wolle das Ziel Bundesliga nicht aus den Augen verlieren. Daher gehe es für den Vorstand darum, die Rahmenbedingungen so zu verbessern, dass die sportlich Verantwortlichen entsprechend arbeiten können. Zufrieden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende mit den Transferaktivitäten, die aber noch nicht abgeschlossen seien. In der Rückbetrachtung der zurückliegenden Spielzeit betonte Kuntz nochmal die Enttäuschung über die letzten vier Spiele, diese seien aber analysiert und abgehakt. Zur sportlichen Zielsetzung äußerte er sich wie folgt: „Ich spüre, dass alle, die in der vergangenen Saison dabei waren, darauf brennen, auch in diesem Jahr nach 30 Spieltagen in einer ähnlichen Situation zu sein und dann zu zeigen, dass wir daraus gelernt haben.“ Die Gesamtsituation in der Liga sei dabei jedoch etwas anders einzuschätzen als im vergangenen Jahr, mit Leipzig und Freiburg würden zwei Teams vorne weggehen. Den FCK sieht der Vorstandsvorsitzende mit acht Teams hintendran.
Sportdirektor Markus Schupp sah es in der Nachbetrachtung der vergangenen Saison als gut gelungen, die Spieler zu entwickeln und den Nachwuchs in die Mannschaft zu integrieren. Zudem betonte er, dass sich die Marktwerte vieler Spieler in der vergangenen Spielzeit deutlich erhöht haben. Mit den, Stand jetzt, sieben Neuzugänge zeigte sich Schupp sehr zufrieden, die Integration verlaufe sehr gut. Zudem zeigte er sich zuversichtlich, dass Jón Dadi Bödvarsson noch in dieser Transferperiode zum FCK stößt. Bei der Auswahl der Neuzugänge habe der FCK einerseits auf Spieler wie Daniel Halfar und Patrick Ziegler gesetzt, die schon viele Erfahrungen gesammelt und auch schon an Aufstiegen mitgewirkt haben. Dazu kommen junge Spieler wie Lukas Görtler, die sich mit viel Willen im Kader aufdrängen. „Es macht sehr viel Freude, allen Spielern zuzuschauen. Wir sind sehr überzeugt von unserem Kader und wir freuen uns, dass es jetzt endlich losgeht und wir zeigen können, was wir können“, so der Sportdirektor.
Auch Cheftrainer Kosta Runjaic zeigte große Freude, dass es wieder losgeht: „Wir haben in der Vorbereitung viel trainiert, viele Sachen funktionieren auch schon. Daher wird es jetzt Zeit, dass wir uns unter Wettkampfbedingungen messen können.“ Die Grundausrichtung im Kader habe sich nicht geändert. Nach wie vor bestehe die Mannschaft aus jungen, hungrigen Spielern, die mit dem FCK etwas erreichen wollen. Darüber hinaus ging Coach Kosta auch auf die entschiedene Kapitänsfrage ein, die seit gestern mit der Benennung von Chris Löwe beantwortet ist. „Chris wird zusammen mit seinem Stellvertreter Alexander Ring dafür sorgen, dass der FCK nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb gut rüberkommen wird.“
Der neue Kapitän Chris Löwe freute sich riesig über die Entscheidung und seine bevorstehende Aufgabe. „Es erfüllt mich mit Stolz und ist eine riesige Ehre, Kapitän eines solchen Vereins zu sein. Ich werde alles dafür geben, das in mich gesetzte Vertrauen zurückzuzahlen“, so der Linksverteidiger, der gerne noch länger am Betzenberg seine Fußballschuhe schnüren würde. „Meine Frau und ich fühlen uns in Kaiserslautern sehr wohl. Darüber hinaus spüre ich hier vollstes Vertrauen der Verantwortlichen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, länger beim FCK zu bleiben und bin gerne bereit, über eine Vertragsverlängerung zu reden. Ich denke auch, dass wir da eine Lösung finden werden.“
Coach Kosta erklärte, dass er sich bei der Wahl des Kapitäns viel Zeit gelassen und viele Gespräche geführt habe: „Es gab mehrere Kandidaten im Team. Ich habe mich für Chris entschieden, da er in den vergangenen Jahren stets ein Leistungsträger war. Zudem ist er ein Spieler, der immer seine Meinung vertritt. Er ist jetzt in seiner vierten Saison beim FCK, hat hier schon viel mitgemacht. Auch die Mannschaft hat sich sehr darüber gefreut, Chris verfügt über ein sehr gutes Ansehen im Team. Dieses Standing hat er sich in den letzten Jahren hart erarbeitet.“
Mit Blick auf den Freitag ist es für Coach Kosta etwas Besonderes, die Liga eröffnen zu dürfen: „Der MSV ist ein Traditionsverein mit vielen Fans, ist ein starker Aufsteiger, der eingespielt ist und über viel Erfahrung verfügt. Er hat sich letzte Saison souverän in der Dritten Liga behauptet. Daher wird es ein schwieriger Auftakt, aber wir freuen uns sehr auf das Spiel. Der MSV wird hochmotiviert sein, aber unsere Motivation ist nicht geringer!“
Voraussichtlich wird der FCK dann noch ohne Sponsor auf der Brust auflaufen, wie Stefan Kuntz bekannt gab: „Das Team von Sportfive ist in der Endphase der Verhandlungen. Bis Freitag wird die Entscheidung aber wahrscheinlich noch nicht endgültig gefallen. Daher werden wir unter dem Motto „115 Jahre FCK – Tradition und Leidenschaft“ auflaufen“ Gleichzeitig kündigte er mehrere Aktionen an, die den FCK unter diesem Motto an 15 Heimspieltagen in dieser Saison begleiten werden. Diese seien stets an der Zahl 115 aufgehängt, beispielsweise werde der FCK 115 Vereine oder 115 Kindergärten zu einem Heimspiel einladen.
Angesichts der finanzkräftigen Konkurrenz gab Kuntz aber auch noch eine Kampfansage für die anstehende Saison mit auf den Weg: „Natürlich müssen wir auch eine realistische Sicht auf die Dinge haben. Irgendwie ist es schon so, dass Geld Erfolge bringt und man kann die Etats der Konkurrenz nicht außer Acht lassen. Aber wir werden uns wieder wie Wadenbeißer an all die dranheften, die uns gerne überholen möchten und zeigen, dass man auch mit einem kleineren Etat und anderen Rahmenbedingungen, aber mit einer Bastion und den Fans im Rücken allen auf den Geist gehen kann, die denken, uns abschreiben zu können.“