Axel, wie geht es Dir?
Mir geht es sehr gut und ich fühle mich hier in Augsburg sehr wohl. Es ist eine schöne Stadt mit einer großen Kultur und dazu hat man noch viel Natur vor der Haustür und kurze Wege, beispielsweise nach München. Es ist ein schönes und ruhiges Pflaster, hier kann man sich wirklich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren.
Gibt es etwas, das Du aus Deiner Zeit beim FCK vermisst?
Die Leute hier sind vielleicht noch nicht ganz so fußballverrückt wie in der Pfalz, wo alle ab Montag nur an den nächsten Samstag denken. Wobei sich hier in den letzten Jahren auch einiges getan hat.
Die Euphorie in Augsburg ist aber wahrscheinlich groß?
Natürlich. Was wir hier vor allem in den letzten beiden Jahren losgetreten haben, ist Wahnsinn. Der FCA ist ja kein Verein, den es erst seit drei Jahren gibt. Der Club hat auch eine große Historie, war vor allem in den 70er Jahren erfolgreich. Auch hier gibt es Fans, die den Club durch die Bayernliga-Zeiten begleitet haben. Durch den Aufstieg haben wir es geschafft, dass mehr Leute wieder gerne zum FCA gehen. Diese Euphorie konnten wir in die neue Saison mitnehmen. Mit 17.500 Dauerkarten haben wir einen Vereinsrekord aufgestellt.
Schaust Du noch mit einem Auge auf Kaiserslautern und verfolgst das Geschehen am Betzenberg?
Ja, sehr genau sogar. Und dank der Spielterminierungen konnte ich in der vergangenen Saison oftmals auch mit zwei Augen nach Lautern schauen. Ich war wirklich tief beeindruckt von der Arbeit dort und von dem, was die Truppe geleistet hat. Ich habe mich riesig gefreut, vor allem für die vielen Jungs, mit denen ich noch Kontakt habe wie beispielsweise Florian Dick, Matze Abel oder auch einigen aus der Fanszene.
Ihr seid vor einem Jahr noch knapp in der Relegation gescheitert, habt den Aufstieg aber letztes Jahr dann geschafft. Anscheinend hat Euch die Niederlage auf der Zielgeraden noch stärker gemacht.
Wir konnten danach ein „Jetzt erst recht“-Gefühl aufbauen. Wir hatten vor der Saison einen großen Schnitt, es kamen rund 15 neue Spieler. Wir wussten, dass wir besser werden, je länger wir uns zusammen einspielen. Und wenn es schon im ersten Jahr für die Relegation reicht, dachten wir uns, dann ist im zweiten Jahr noch mehr drin. Zudem konnten wir uns nochmals verstärken und mehr Erfahrung in die Truppe holen. Im ersten Jahr wollten wir vielleicht zu viel Spektakel, wollten immer nur nach vorne. Im zweiten Jahr waren wir cleverer.
Was zeichnet den FC Augsburg aus?
Wir werden als Absteiger Nummer eins gehandelt, das kann auch eine Chance sein. Wenn man uns unterschätzt, ist uns das nur recht. Ansonsten sind wir taktisch sehr diszipliniert und können auch fußballerisch überzeugen. Und wahrscheinlich sind wir häufig nicht die Mannschaft, die das Spiel machen muss. Ich denke, das liegt uns.
Wie viele Leute musst Du vor und nach dem Spiel begrüßen?
Auf jeden Fall sehr viele. Soviel Zeit werde ich gar nicht haben (lacht). Meine Freundin und ich, wir haben noch immer viele Freunde in Kaiserslautern und freuen uns riesig, die ganzen Leute wieder zu sehen. Mannschaft, Betreuer, Ordner, Fans – da gibt es viele Hände zu schütteln.
Was für eine Partie erwartest Du am Samstag?
Ich glaube, wir beginnen mit elf gegen elf und spielen rund 90 Minuten (lacht). Ich erwarte einen FCK, der nach der Auftaktniederlage brennen wird und zu Hause unbedingt gewinnen will. Das erste Heimspiel der Saison, dazu noch die Euphorie aus der erfolgreichen letzten Spielzeit, der Betze wird beben. Wir werden sicherlich nicht mit offenem Visier anrennen, aber wir werden gut eingestellt sein und auf unsere Chancen warten. Wenn wir diese nutzen, ist auch am Betze etwas drin.