Der 1. FC Kaiserslautern musste sich am Freitag, 22. April 2022, einem extrem effizienten SV Wehen Wiesbaden, der aus zwei Torchancen zwei Tore machte, mit 1:2 geschlagen geben. Trotz der Niederlage wurde die Mannschaft von den rund 7.000 mitgereisten FCK-Fans nach Spielende lautstark gefeiert.
Zur Eröffnung des 35. Drittligaspieltages traten die Roten Teufel am Freitagabend beim SV Wehen Wiesbaden an. Erneut begleitet von abertausenden lautstarken FCK-Fans, die das Auswärtsspiel zu einem weiteren Heimspiel machten, ging es unter Flutlicht ins drittletzte Saisonspiel der Pfälzer. Cheftrainer Marco Antwerpen musste seine Startaufstellung auf einer Position verändern, für den rotgesperrten Kevin Kraus rückte Max Hippe in die erste Elf.
Das Stadion war von Beginn an fest in der Hand der Roten Teufel, auf dem Platz aber gelang den eigentlichen Hausherren ein Blitzstart. Nach gerade einmal 90 Sekunden setzte sich Benedict Hollerbach am linken Flügel durch und flankte ins Zentrum, wo John Iredale zur Stelle war und zur frühen Wiesbadener Führung ins kurze Eck traf. Der FCK zeigte sich davon aber wenig beeindruckt und spielte direkt druckvoll nach vorne und das sollte sich dann auch schnell lohnen. Nach einem Ballgewinn am gegnerischen Strafraum wurde Daniel Hanslik im Strafraum von Gino Fechner umgerempelt, Schiedsrichter Florian Badstübner pfiff sofort Elfmeter. Kapitän Hendrick Zuck übernahm die Verantwortung vom Punkt und verwandelte kompromisslos in die Mitte – nach nicht einmal zehn gespielten Minuten war somit wieder alles auf Null gestellt. Nach dem fulminanten Beginn verlangsamte sich das Spieltempo in den darauffolgenden Minuten ein wenig und die Defensivreihen bestimmten nun mehr das Spielgeschehen. Feuer war aber auf jeden Fall weiterhin in der Partie, teilweise ging es gar etwas ruppig zu, was dann auch in den ersten gelben Karten der Partie resultierte. Erst nach 40 Minuten wurden die Roten Teufel auch im gegnerischen Strafraum wieder gefährlicher. Nachdem zwei Abschlüsse von Mike Wunderlich aus dem Spiel heraus nichts Zählbares einbrachten, bekam der FCK mit einem ruhenden Ball die nächste gute Gelegenheit, in Führung zu gehen. Einen Ball von Bjarke Jacobsen wertete Schiedsrichter Florian Badstübner als Rückpass, es gab indirekten Freistoß aus acht Metern Torentfernung. Der Versuch von Mike Wunderlich blieb in der elf Mann starken Mauer auf der Torlinie hängen, der Nachschuss von Max Hippe strich haarscharf am linken Pfosten vorbei. Es ging also mit dem 1:1 in die Pause.
Auch nach Wiederbeginn waren die Roten Teufel die gefährlichere Mannschaft und erarbeiteten sich nach und nach mehrere Torraumszenen. Nach einem Ballgewinn im Gegenpressing konnte Terrence Boyd aber beispielsweise Florian Stritzel im Wiesbadener Tor nicht überwinden. Ein Freistoß von Hendrick Zuck aus aussichtsreicher Position segelte am langen Pfosten vorbei. Dennoch bauten die Lautrer immer wieder Druck auf den gegnerischen Strafraum aus, während die Wiesbadener deutlich seltener gefährlich in der Lautrer Hälfte auftauchten. Wenig überraschend hatten daher auch die Roten Teufel gut 20 Minuten vor dem Ende die nächste Torgelegenheit. Der eingewechselte Kenny Prince Redondo scheiterte jedoch ebenfalls an Florian Stritzel im Wiesbadener Tor. Stattdessen konnte der SV Wehen Wiesbaden mit seiner ersten echten Torchance des zweiten Durchgangs erneut in Führung gehen. Nach einer Ecke kam Ahmed Gürleyen im 16er unverhofft an den Ball und stellte praktisch aus dem Nichts auf 2:1. In der Schlussviertelstunde feierte Jean Zimmer dann sein Comeback, um die Offensive nochmal anzukurbeln. Die Roten Teufel warfen natürlich alles nach vorne, ein Schuss von René Klingenburg rauschte aber beispielsweise knapp am Tor vorbei. Fünf Minuten Nachspielzeit gab es, um die Niederlage noch abzuwenden. Trotz aller Anstrengungen sollte das aber nicht mehr gelingen – am Ende blieb es beim 1:2.
Statistik:
SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Kaiserslautern 2:1 (1:1)
SVWW: Stritzel – Mrowca, Carstens (46. Mockenhaupt), Gürleyen – Stanic, Taffertshofer (89. Kurt), Jacobsen, Fechner – Hollerbach (70. Thiel), Iredale (59. Nilsson), Wurtz (70. Goppel)
FCK: Raab – Tomiak (76. Zimmer), Hippe (46. Klingenburg), Winkler – Hercher, Ciftci, Ritter (85. Niehues), Zuck – Wunderlich – Hanslik (63. Redondo), Boyd
Tore: 1:0 Iredale (2.), 1:1 Zuck (9., FE), 2:1 Gürleyen (74.)
Gelbe Karten: Jacobsen, Mrowca / Ciftci, Hippe
Schiedsrichter: Florian Badstübner
Zuschauer: 9.671