Hallo Olcay. Die ersten beiden Einheiten im Trainingslager liegen hinter Dir. Wie ist Dein Eindruck?
Das ist eine tolle Anlage hier. Sehr gute Plätze, ein gutes Hotel – die perfekten Bedingungen, um hart zu arbeiten, damit wir einen guten Start in die Rückrunde hinlegen. Wir wollen mit drei Punkten gegen Bremen starten und müssen die Grundlage dafür legen. Hier kann man sich perfekt auf das Wesentliche konzentrieren und das Ganze auch noch mit strahlender Sonne über uns und das Meer ist auch nicht so weit.
Hast du eine besondere Beziehung zum Meer?
Das Meer ist sehr wichtig für mich. In meinem Heimatland hat das Meer eine ganz besondere Bedeutung, nicht nur für die Touristen. Auch wenn meine Familie aus dem Zentrum der Türkei stammt, so habe ich doch viel Zeit am Meer verbracht und fühle mich einfach wohl und entspannt, wenn ich auf die See blicken kann.
Wie hast du die freien Tage verbracht?
Ich war ein paar Tage in den USA. Ich wollte schon lange mal nach Las Vegas und habe die Zeit über Weihnachten genutzt, um dort ein paar Tage zu verbringen. Am 30. Dezember 2011 musste ich aber wieder zurück sein, denn meine Mutter und meine Freundin wollten mich unbedingt vor dem Trainingslager noch sehen. Leider war meine Freundin krank und so konnte ich sie kaum zu Gesicht bekommen.
Du bist aktuell für das Tor des Monats nominiert. Was bedeutet Dir eine solche Nominierung?
Das ist schon etwas Besonderes. Ich habe das ja auch vorher noch nie erlebt und jetzt will ich das Ding natürlich auch gewinnen. Ich hoffe auf unsere Fans, dass sie alles aufbieten, damit die Medaille nach Kaiserslautern kommt. Das war doch schon ein krasses Tor, oder?
Rechnest Du dir Chancen aus?
Dank unserer Fans natürlich. Ich glaube sogar, ganz gute Chancen zu haben, schließlich ist die Begeisterung auf dem „Betze“ sehr, sehr hoch – mit vielen anderen Vereinen gar nicht zu vergleichen. Aber so sehr mache ich mir da jetzt auch keinen Kopf drum. Wenn es klappt, dann freue ich mich und wenn nicht, dann mache ich halt noch einen solchen Treffer und hole mir das Ding beim nächsten Mal… (lacht)
Mit wem teilst Du dir hier eigentlich das Zimmer und wie verbringt man die Zeit zusammen? Schaut Ihr Fernsehen?
Mit Richie Sukuta-Pasu. Wir schauen beide wenig fern. Entweder wir beschäftigen uns mit dem Laptop oder regenerieren. Meistens ist man im Trainingslager abends sowieso derart erschöpft, dass nicht mehr viel geht.
Auch keine anderen Sportarten?
Ich mag es, etwas Tennis zu spielen. Vielleicht finde ich einen Gegner, der auch darauf Lust hat. Aber dafür müssen wir erst einmal einen Nachmittag frei bekommen. Das hängt davon ab, ob der Trainer findet, dass wir gut gearbeitet haben. Wobei ich finde, wir sind gut dabei (lacht)…
Plötzlich kommt Richard Sukuta-Pasu vorbei und fragt nach einem Zimmerschlüssel, weil er seinen vergessen hat. Olcay gibt ihm seinen, natürlich nicht ohne ihn aufzuziehen. Richie geht mit den Worten: „Ich schlafe jetzt und lasse Dich nicht rein…“
Zwei neue Spieler sind mit dabei. Wie ist Deine erste Einschätzung der beiden?
Die können kicken, das sieht man auf den ersten Blick. Ich glaube auch, dass sie uns helfen können. Sie werden aber, genau wie Richie, Itay, Kostas oder auch ich ihre Zeit zur Eingewöhnung brauchen und auch bekommen. Außerdem kann ich sagen, dass unsere Truppe neuen Spielern sehr hilft, um sich zu Recht zu finden. Außerdem ist jeder Konkurrenzkampf gut und hilft uns, unser Ziel zu erreichen.
Gibt es etwas, worauf Du dich im Trainingslager besonders freust?
Wenn es vorbei ist! (lacht) Nein – ernsthaft: Wir sind hier sehr ernsthaft bei der Sache und wollen hart daran arbeiten, um eine erfolgreiche Rückrunde zu spielen.
Woran hat es in der Hinrunde gefehlt?
Wir hatten Anlaufschwierigkeiten und haben nicht sofort zueinander gefunden. Es ist aber normal, dass es etwas Zeit braucht. Wir haben viele Zu- & Abgänge, inklusive mir, gehabt. Ungefähr zum Spiel gegen Mainz hat man dann gemerkt, dass es immer besser wird. Gegen Hamburg oder Hoffenheim hätten wir dann einfach gewinnen müssen und zu Hause gegen Hannover oder Hertha erst recht. Das Spiel in Nürnberg kann man leider vergessen, da hatten wir einen kompletten Blackout. Man sieht, dass das Potential da ist und dass wir uns weiterentwickeln. Natürlich müssen wir mehr Chancen herausspielen und mehr Tore machen, gleichzeitig müssen wir aber hinten weiter sicher stehen und nicht jede Chance der Gegner darf gleich eine hundertprozentige sein.
Was war Dein persönliches Highlight?
Was für eine Frage: Natürlich der Treffer gegen Dortmund. Das war für mich einfach überwältigend. Nicht nur das erste Tor in der Bundesliga, sondern auch noch ein wichtiges für das Team…
Wie ist denn Deine Mutter mit dem Tor umgegangen? Gab es Hausarrest?
(lacht) Nein, sie hat sich wahnsinnig gefreut, schließlich hat ja ihr Sohn ein Tor gemacht. Da ist es dann auch nur zweitrangig, dass sie Dortmund-Fan ist. Sie war nur sauer, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Das holen wir jetzt im Rückspiel nach…
Eine letzte Frage: Beschäftigst Du dich viel mit dem türkischen Fußball?
Na klar. Das ist doch, auch wenn ich in Deutschland geboren bin und „Deutscher“ bin, als Türke selbstverständlich. Ich schaue mir fast alle Spiele im Fernsehen an und mag einfach den Enthusiasmus, mit dem die Mannschaften angefeuert werden. Die Stimmung in türkischen Stadien ist schon etwas Besonderes. Aber ich habe kein spezielles Lieblingsteam, sondern mag die Mannschaften, die guten Fußball spielen.

Vielen Dank, Olcay und viel Erfolg für die Rückrunde!

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