Nach den sieben Punkten aus der zurückliegenden Englischen Woche blieb die U23 des 1. FC Kaiserslautern auch am neunten Spieltag in der Erfolgsspur. Trainer Konrad Fünfstück baute seine Mannschaft in Vergleich zum Unentschieden gegen Worms auf vier Positionen um, Christian Lensch rückte vom rechten Flügel in die Viererabwehrkette, zudem kamen Yannick Bach, Sebastian Jacob und Enis Alushi, der fast ein Jahr nach seiner schweren Knieverletzung erstmals wieder ein Pflichtspiel bestritt, neu in die Mannschaft. Jean Zimmer stand der U23 nicht zur Verfügung, Sebastian Lindner und Kapitän Alexander Bugera nahmen auf der Bank Platz. Letzter musste aufgrund des Einsatzes von Enis Alushi und der Regel, dass nur drei Spieler, die älter als 23 sind, eingesetzt werden dürfen, aus der Startformation weichen.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich eine intensive Partie, in der sich die Gäste aus der Pfalz zunächst leichte Vorteile erarbeiteten, mit ihrer ersten großen Chance konnten die jungen Roten Teufel dann auch in Führung gehen. Jan-Lucas Dorow wurde 20 Meter vor dem Tor nicht konsequent genug angegriffen, so dass sich der FCK-Stürmer den Ball an der Strafraumgrenze zurechtlegen konnte und ihn überlegt im linken Winkel versenkte (10). Fünf Minuten später kamen auch die Kraichgauer zu ihrer ersten Möglichkeit, einen Freistoß von Robin Szarka parierte Marius Müller aber sicher. In der Folge übernahmen wieder die Roten Teufel die Kontrolle über das Spielgeschehen, erst in den letzten zehn Minuten kamen die Hausherren erneut gefährlich vor das Tor der Pfälzer. Zuerst setzte sich Kingsley Schindler physisch stark gegen die Verteidigung durch, scheiterte im Strafraum dann jedoch im Eins-gegen-Eins am bärenstarken FCK-Schlussmann. Fünf Minuten später parierte dieser zudem eine scharfe Hereingabe von Joe Gyau per Fußabwehr an die Latte. Die letzte Szene der ersten Hälfte verzeichneten dann wieder die Roten Teufel, Kapitän Mario Pokar setzte sich in der Nachspielzeit am Strafraum sehenswert gegen gleich drei Abwehrspieler durch, konnte aus spitzem Winkel TSG-Torwart Tim Paterok jedoch nicht überwinden.
Nur eine Minute nach dem Seitenwechsel machte es Pokar dann besser. Ricky Pinheiro hatte am rechten Flügel den Ball behauptet und ihn dann flach in den Rücken der Abwehr gespielt, von wo die Nummer 10 der jungen Roten Teufel die Kugel flach gegen die Laufrichtung des machtlosen Torhüters neben den rechten Pfosten platzierte. Ein Start nach Maß in die zweite Hälfte für die Elf von Konrad Fünfstück. Die Hausherren ließen jedoch nicht nach und hatten nach 51 Minuten ihre nächste gute Gelegenheit. Innenverteidiger Florian Ruck fand mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke aber ebenfalls seinen Meister im gut aufgelegten FCK-Keeper Marius Müller. Als sich die Kraichgauer nach einer Stunde durch einen Platzverweis wegen unsportlichen Verhaltens selber schwächten, schien die Sache für die spielbestimmenden Nachwuchs-Teufel schon fast in trockenen Tüchern. Die Hausherren gaben in den Schlussminuten aber noch einmal alles und wollten unbedingt die achte Niederlage im neunten Spiel vermeiden. Ein Schuss des eingewechselten Baris Atik strich noch knapp über den Kasten, die Schlussminuten sollten dann durch die gefährlichen Standards von Robin Szarka bestimmt werden. Fünf Minuten vor dem Ende bekamen die Hoffenheimer einen Freistoß knapp 20 Meter vor dem Kasten von Marius Müller. Linksverteidiger Szarka schoss sehenswert aufs rechte Eck, Müller war zwar mit den Fingerspitzen noch dran, konnte den Ball jedoch nur noch an den Innenpfosten lenken, von wo das Leder dann in die Maschen sprang. Nur 60 Sekunden nach dem Anschluss bekamen die Hausherren einen weiteren Freistoß in fast identischer Position zugesprochen, wieder kam es zum Duell Szarka gegen Müller, doch dieses Mal behielt der Torhüter die Überhand und rettete seinem Team mit einer Glanzparade die drei Punkte.
„Die Hoffenheimer haben heute sehr, sehr engagiert gespielt. Daher muss ich meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment aussprechen. Lediglich im Konterspiel haben wir den letzten, entscheidenden Ball nicht richtig zum Mann bekommen“, zeigte sich Trainer Konrad Fünfstück mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge hochzufrieden und haderte nur ein wenig mit der Tatsache, in Überzahl die frühzeitige Entscheidung verpasst zu haben. „Wir haben uns heute erneut als tolles Kollektiv gezeigt, haben hohe Laufbereitschaft an den Tag gelegt, haben den Ball gut laufen lassen, gut umgeschaltet und auch die Räume eng gemacht. Unter dem Strich war es daher ein absolut verdienter Sieg“, so das Fazit des U23-Trainers.
Statistik:
TSG 1899 Hoffenheim II: Paterok – Akpoguma, Jensen, Ruck, Szarka – Gyau, Streker, Hirsch, Straub (57. Wentsch) – Schindler (74. Thermann), Hürzeler (57. Atik)
FCK II: Marius Müller – Lensch, Tasky, Sonnenberger, Bach (78. Bugera) – Pinheiro, Alushi (78. Lindner), Pokar, Mario Müller – Dorow (82. Dadashov), Jacob
Tore: 0:1 Dorow (10.), 0:2 Pokar (47.), 1:2 Szarka (86.)
Gelb-Rote Karte: Ruck (62., unsportliches Verhalten)
Schiedsrichter: Gaetano Falcicchio (Konstanz)
Zuschauer: 312