Daniel, wo siehst Du Dich in fünf Jahren?
Ich muss mal sehen, wie ich mich entwickle. Ich hoffe mal, dass ich weitestgehend verletzungsfrei bleibe. Ich spiele mit 33 eventuell noch. Es könnte aber auch langsam eng werden und sich dann dem Karriereende entgegen neigen.

Wie lange dauert es, bis Du eine bittere Niederlage wie zum Beispiel die gegen Nürnberg verarbeitet hast?
Also ich bin ja schon etwas länger dabei, daher versuche ich das Ganze zu relativieren. Ich ärgere  mich natürlich, wenn wir verlieren, das ist klar. Aber sobald ich dann zuhause bin, bei der Familie, ist das Ganze auch zur Seite geschoben und vergessen. Niederlagen allgemein schmerzen schon, da braucht man auch ein bisschen Zeit. Aber wie gesagt zuhause ist dann privat. Sobald ich mich wieder in Richtung Stadion oder Trainingsgelände bewege, befasse ich mich auch wieder mehr damit. Ich glaube, in der Zeit habe ich ganz gut gelernt, das ganze ein bisschen zu trennen.

Du hast ja gesagt, dass in fünf Jahren langsam Dein Karriereende naht. Hast Du schon Pläne für die Zeit nach deiner Karriere?
Schwierig, also man macht sich schon irgendwo Gedanken. Ich habe vor längerer Zeit ein Fernstudium angefangen.  Ich studiere nebenbei  Sportmanagement. Ich denke schon, dass ich mich irgendwo im Sportbereich wiederfinden werde. Trainer kann ich mir gerade überhaupt nicht vorstellen. Wer weiß, in ein paar Jahren sehe ich das Ganze vielleicht anders, aber aktuell glaube ich nicht, dass das etwas für mich wäre. Also wie gesagt, glaube ich, dass ich mich irgendwo im Sportbereich wiederfinden werde und dort die „Karriere nach der Karriere“ fortsetzen könnte.

Du bist ja in dieser Saison im Sommer wieder zurück nach Kaiserslautern gekommen. Der Trainer Konrad Fünfstück hat Dir dann auch das Kapitänsamt übertragen. Das war sicherlich eine große Ehre für Dich, oder?
Ja, absolut! Ich hab mich natürlich riesig gefreut, als der Trainer mir das damals gesagt hat. Es ist natürlich auch eine riesen Ehre. Gerade für  mich, ich hab ja meine ganze Jugend hier verbracht – bis hin zum Profi. Ich war dann zwar ein paar Jährchen, aber nie so ganz weg. Von daher war das etwas sehr Tolles und ein spezieller Moment für mich persönlich. Ich genieße es, Woche für Woche die Mannschaft auf das Feld führen zu dürfen. Es gibt wenig schönere Dinge.

Gehen wir mal weg von Fragen zum Fußball und hin zu Fragen, die gerade mich als Schülerpraktikant interessieren: Es gibt ja viele Kinder und Jugendliche, die davon träumen, einmal mit Fußball ihr Geld zu verdienen. Bei den wenigsten klappt das. Wie viel Wert legst Du daher auf einen guten Abschluss, falls es mit Fußball alleine nicht klappt?
Ich glaube, dass ist schon sehr, sehr wichtig. Mittlerweile ist es ja auch so, dass – wenn man das Ziel vor Augen hat, Profi zu werden und das Talent mitbringt – es mittlerweile bei den ganzen Vereinen viele gute Kooperationen mit Sportinternaten gibt, wie beispielsweise hier mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium. Dabei bekommt man vieles mit dem nötigen Fleiß ganz gut unter einem Hut. Das war zu meiner Zeit alles noch ein bisschen anders. Da hat sich vieles definitiv zum Positiven entwickelt. Es ist also wichtig, die Schule auf gar keinen Fall zu vernachlässigen, schließlich weiß man nie, ob der Traum in Erfüllung geht, mit Fußball sein Geld zu verdienen. Eine schwere Verletzung und es könnte vorbei sein. Viele, die aktuell professionell Fußball spielen, erarbeiten sich auch neben dem Platz etwas, machen ein Fernstudium oder holen ihren Abschluss nach. Das halte ich für sehr sinnvoll und wichtig.

Hattest Du einen Plan B oder war es für Dich immer klar, dass Du Profi wirst?
Ich habe damals schon recht früh gemerkt, dass ich die Möglichkeit habe, mit Fußball mein Geld zu verdienen und in den Profibereich zu kommen. Das war dann auch relativ früh der Fall. In der zehnten oder elften Klasse, als ich die Möglichkeit hatte, bei den Profis das erste Mal reinzuschnuppern, hatte ich das Gefühl, dass eine Tür aufgehen könnte. Dann wurde mir relativ zeitnah ein Profivertrag vorgelegt. Von daher war der zweite Plan gar nicht so präsent. Ich hätte aber ansonsten die Schule weitergeführt, studiert und dann somit einen Plan B in der Tasche gehabt.

Welchen Beruf würdest Du haben, wenn Du kein Profi geworden wärst?
Das ist eine gute Frage. Das ist jetzt echt schwierig, zu sagen. Früher fand ich immer Bürokaufmann toll und interessant. Ich glaube, in diese Richtung wäre es gegangen. Ich hätte dann wahrscheinlich beim FCK damals ein Praktikum gemacht oder so etwas ähnliches. Wo es mich hin verschlagen hätte, kann ich also gar nicht mit Sicherheit sagen.

Vielen Dank, Daniel!

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