Moderator Arnd Zeigler kommt mit seinem Bühnenprogramm nach Kaiserslautern. Wir haben mit dem bekennenden Werder Bremen-Fan vor seinem Auftritt am 27. März 2019 in der Kammgarn gesprochen und ihn auch nach seinen Erinnerungen an die Fanfreundschaft zu den Grün-Weißen gefragt.

Herr Zeigler, waren Sie als großer Fan von Werder Bremen 1990 beim Pokalfinale in Berlin? Welche Erinnerungen haben Sie an dieses Spiel?
Ja, ich war in der Tat dort. Für mich als Bremer war das tragisch: Ein Jahr zuvor waren wir als Favorit gegen Borussia Dortmund im Finale in Berlin. Werder ging auch in Führung, aber verlor dann mit 1:4. Gegen den FCK fahre ich also wieder hin, Werder ist wieder Favorit, und ehe das Spiel richtig begonnen hat, steht es 0:3. Am Ende wurde es noch einmal spannend, und Manni Burgsmüller hätte mit 40 Jahren in seinem allerletzten Spiel überhaupt in letzter Minute fast noch das 3:3 geschossen. Wie im Jahr zuvor hatte ein sympathischer Außenseiter gewonnen und man bekam sehr schnell mit, dass es den gegnerischen Fans extrem viel bedeutet, diesen Titel zu gewinnen. Wir wollten eigentlich noch den Abend in Berlin verbringen, haben dann aber nach dem Abpfiff frustriert den Heimweg angetreten. Im Jahr darauf war Werder dann zum dritten Mal in Folge im Endspiel. Nach den beiden Niederlagen gegen Dortmund und den FCK hatte ich die Schnauze voll und bin nicht mehr hingefahren. Prompt hat Werder 1991 gegen den 1.FC Köln den Pott gewonnen. Ich habe dann 1999, 2004 und 2009 aber noch drei Pokalsiege mitfeiern dürfen.

Wie haben Sie die damalige Fanfreundschaft zwischen Werder und dem FCK wahrgenommen? Beim 1:2 des SVW gegen den FCK 1991 jubelten ja auch die Bremer Fans, weil der FCK damals gegen die Bayern um den Titel spielte…
Das ist ein komisches Thema. Ich bin mit dieser Fanfreundschaft aufgewachsen, an die sich heute aber nur noch die älteren Fans hier in Bremen erinnern. Die Jüngeren haben irgendwann entschieden, dass sie lieber mit RW Essen befreundet sein wollen und die Fanfreundschaft zum FCK nicht weiterverfolgt. Ich habe keine Ahnung, wie genau der Stand ist und ob es noch Überbleibsel dieser Fanfreundschaft gibt. Ich habe den FCK aber immer gemocht und verfolge auch jetzt sehr genau, was alles um den Verein herum passiert. Es gab auch immer viele Verbindungen zwischen beiden Vereinen: Otto Rehhagel, Mario Basler, Wynton Rufer, Bruno Labbadia verbinden uns. Mit Andy Buck schreibe ich öfter auf Facebook.

In ihrer Sendung „die wunderbare Welt des Fußballs“ geht es viel um das Drumherum im Fußball. Was ist für sie das faszinierende an der Fußball-Kultur?
Das lässt sich schwer sagen. Ich glaube, ich mag am Fußball das Verbindende. Man teilt seine Träume, Hoffnungen und Ängste mit anderen Fans, mit Freunden, mit Kollegen. Man kann irgendwo auf der Welt mit wildfremden Menschen stundenlang diskutieren, wenn man sich über seine Lieblingsvereine unterhält. Das kann eigentlich nur der Fußball.

Wie würden Sie aus ihrem Blickwinkel den FCK beschreiben? Wie nimmt man das Geschehen am Betzenberg im hohen Norden wahr?
Mit Bedauern. Ich hätte den FCK gerne wieder in der Bundesliga, aber aus der Entfernung wirkt es, als sei einfach über zu viele Jahre zuviel schiefgelaufen. Es wäre schön, wenn der Verein mittelfristig den Weg zurück in ruhigere Fahrwasser findet.

Wie viele Vorschläge zum Kacktor des Monats gehen eigentlich täglich bei Ihnen ein?
Das meiste landet erst einmal bei der Redaktion in Köln, aber die Rubrik hat sich extrem entwickelt und das Wort „Kacktor“ ist mittlerweile ein feststehender Begriff geworden. Es ist sehr schön, dass wir durch diese Rubrik sehr viele Zuschriften auch kleinerer Vereine bekommen und dadurch auch viele Einblicke in deren kleine Fußballwelt.

Sie sind derzeit auf Tour, unter anderem auch in Kaiserslautern. Was können die Besucher dort erwarten?
Ich kokettiere immer etwas damit, dass ich einen pädagogischen Anspruch habe: Weshalb eigentlich lieben wir Fußball? Was ist das Tolle, das uns fesselt? Trotz der vielen Ärgernisse wie Misserfolg, Kommerzialisierung, steigende Preise, Skandale, Ausschreitungen, die es ja theoretisch geben kann. Im Grunde ist der Abend eine Liebeserklärung an ein wunderbares Hobby, das sehr viele Menschen verbindet.

Arnd Zeigler auf Tour – am 27. März in Kaiserslautern

Aufgrund des großen Erfolgs und 10-jährigen Jubiläums seiner WDR-Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ hat Moderator Arnd Zeigler sein Schaffen 2018 erstmals live auf die Bühne gebracht und Fußballfans und deren pflichtbewusste Begleiter zugleich begeistert. Mit seiner Liebe zum Fußball und seiner Authentizität versprüht Zeigler vereinsübergreifend Begeisterung und zelebriert zusammen mit dem Publikum den Fußball und vor allem das „Fan sein“. Kein anderer beschäftigt sich derart fasziniert und hingebungsvoll mit den verrückten und absurden Seiten des Fußballs. Im Rahmen seiner Tour kommt Arnd Zeigler auch nach Kaiserslautern, und zwar am Mittwoch, 27. März, um 19 Uhr in der Kammgarn. Weitere Termine und Infos unter www.arndzeigler.de

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