Hallo Enis, Du hast gegen den FSV Dein Comeback gegeben und gegen Union eine ganze Halbzeit gespielt. In beiden Spielen bist Du sehr von den Fans gefeiert worden. Wie war das für Dich, nachdem Du so lange verletzt warst?
Um ehrlich zu sein, habe ich nicht erwartet, dass die Fans so positiv reagieren. Es ist ja nicht so, dass ich hier seit Jahren spiele und Publikumsliebling war. Aber ich glaube, die Fans wussten einfach, dass ich in den wenigen Spielen, die ich gemacht habe, alles gegeben und alles probiert habe. Das haben sie honoriert. Es war natürlich ein wunderschönes Gefühl, in Frankfurt gefordert und gefeiert zu werden und erst Recht dann zu Hause im Spiel gegen Union.
Wie hast Du die beiden Einsätze überstanden? Macht der Körper alles mit?
In Frankfurt habe ich ja nur ein paar Minuten gespielt, daher war es nicht problematisch. Aber auch nach der ganzen Halbzeit gegen Union habe ich keine Probleme gehabt, das Knie hat optimal mitgemacht.
Gegen Union hast Du mit Deinem Treffer zum 3:0 einen sehr guten Einstand vor heimischem Publikum gefeiert. Dein Torjubel ist sehr emotional ausgefallen, ist da einiges an Anspannung der letzten Monate von Dir abgefallen?
Anspannung war es eigentlich nicht, es war mehr die Freude darüber, wieder mit dabei zu sein. Wenn es dann so perfekt läuft, dass im ersten Heimspiel nach der Verletzung ein Tor gelingt, dann kommen diese Emotionen dann einfach hoch. Das kann man in einem solchen Moment nicht kontrollieren und lässt es dann einfach raus.
Der Kreuzbandriss war ja die erste schwere Verletzung in Deiner Fußballerlaufbahn. Wie schwer war diese Zeit für Dich?
Es ist, glaube ich, für jeden Fußballer eine schwierige Zeit, wenn er weiß, dass er sehr lange nicht spielen kann. Die Anfangszeit war natürlich sehr hart, da muss man erst mal damit klar kommen, dass man einfach nicht mehr jeden Tag auf dem Platz steht kann. Aber nach ein paar Monaten hat sich das wieder eingependelt, ich konnte wieder gehen und mich vernünftig ohne Krücken bewegen. Durch den ganzen Reha-Alltag ist die Zeit dann relativ schnell rumgegangen.
Das Lautrer Mittelfeld ist ja sehr gut besetzt. Mit Dir hat der Trainer eine weitere Option für die Zentrale. Wie sieht der Konkurrenzkampf im Mittelfeld aus?
Ich glaube, da hat sich nicht so viel geändert. Klar, ich bin jetzt fitter als vor einigen Wochen und Monaten und stehe der Mannschaft somit wieder zur Verfügung. Konkurrenzkampf ist natürlich da, was auch jeder von uns positiv annehmen sollte. Der Konkurrenzkampf pusht zudem jeden Einzelnen, jeder gibt immer alles – im Training und in den Einsätzen. Diese Situation kann ja nur positiv für die ganze Mannschaft sein.
Wie geht Ihr das nächste Spiel in Dresden an?
Das Spiel in Dresden wollen wir natürlich gewinnen. Wir sind jetzt Tabellenführer und wollen da oben bleiben, dafür ist ein Sieg in Dresden nötig. Es wird, wie immer bei Dynamo, ein heißes und spannendes Spiel werden. Die Zuschauer spielen dort eine große Rolle und die Mannschaft hat in den letzten Wochen stark aufgespielt. Dresden war bis auf dieses Wochenende, wo das Team verloren hat, sehr stark unterwegs. Aber wir haben den Anspruch und die Qualität, das Spiel zu gewinnen und das wollen wir auch tun.
Anzeige
