Norman, wann genau hast Du angefangen, als Physiotherapeut für den FCK zu arbeiten?

Das war im Oktober 1990. Damals war ich 23. Ich habe damals beim langjährigen FCK-Mannschaftsarzt Dr. Willi Pfeifer und bei Klaus König als Physiotherapeut gearbeitet, als der FCK bei mir anklopfte und mich für die A-Jugend einstellen wollte. Als waschechter Lautrer und natürlich auch FCK-Fan habe ich nicht lange gezögert. Und jetzt, 25 Jahre später, kann ich sagen, es war die richtige Entscheidung. Ich habe vieles erlebt mit dem Verein, bin seit 25 Jahren für den Nachwuchs zuständig und bin seit über acht Jahren auch regelmäßig  bei den Profis dabei.

Ein Vierteljahrhundert FCK. Was waren Deine ganz persönlichen Highlights in dieser Zeit?

Da gab es natürlich zahlreiche unvergessliche Erlebnisse. Von der Meisterschaft mit der A-Jugend 1992 bis zu den Erfolgen der Profis. Wobei die Arbeit beim Nachwuchs für mich immer vorgeht. 1991 beispielsweise, da konnte ich nicht zum großen Spiel nach Köln fahren, da wir an diesem Tag ein Spiel mit der A-Jugend hatten. Die Meisterschaft der Profis haben wir natürlich dennoch groß gefeiert. Aber auch im Nachwuchsbereich gab es schon einiges zu feiern. Sehr gerne erinnere ich mich an den Aufstieg der U23 mit Alois Schwartz. Auf der Rückfahrt im Bus wurde es extrem lustig.

Durch Deine Hände gingen schon zahlreiche FCK-Spieler. Wie ist das Verhältnis zu den Jungs?

Sehr freundschaftlich, die Jungs sind alle sehr nett. Besonders schön ist es für mich immer zu sehen, wenn ein Spieler aus dem Nachwuchs den Sprung nach oben packt. Ich hatte in meiner Zeit viele junge Spieler behandelt, die es später zu was gebracht haben, wie beispielsweise Torsten Lieberknecht, Marco Reich, Thomas Riedl, Kevin Trapp oder auch Tobi Sippel. Der war immer besonders lustig. Und es ist schön, wenn Spieler auch noch zur Behandlung kommen, obwohl sie inzwischen bei anderen Vereinen spielen. Ich betreibe ja zudem noch mit dem Rehamed in Kaiserslautern eine Praxis für Sportphysiotherapie, Krankengymnastik, Massage und Rehasport.

Was sind Deine Aufgaben heute?

Aktuell bin ich hauptsächlich für die U19 zuständig, ich bin aber auch regelmäßig oben bei den Profis im Einsatz und helfe den Kollegen aus. Auch in den Trainingslagern der Lizenzspieler im Sommer und im Winter bin ich oftmals dabei. Da steht sehr viel Arbeit an, das ist für die beiden Physios der Profis, Erik Schön und Frank Sänger, die einen tollen Job am Betze machen, alleine kaum machbar. Gerade im Trainingslager ist die Belastung der Spieler extrem hoch und die regelmäßige Behandlung sehr wichtig.

Wie hat sich der Fußball aus Sicht eines Physiotherapeuten in den vergangenen 25 Jahren entwickelt?

Das ist kaum mehr zu vergleichen. Das Spiel ist heute viel schneller, viel aggressiver. Auch die Verletzungen haben sich geändert. Früher waren es meist Muskelverletzungen. Die kommen heute deutlich weniger vor, auch dank moderner Trainingsmethoden, Trainingssteuerung und der richtigen Ernährung. Auch gab es früher keine speziellen Fitness- und Athletiktrainer. Heute sind es Kapselverletzungen, Bänderverletzungen oder eben im schlimmen Fall ein Kreuzbandriss.  Früher waren Physiotherapeuten ja auch nicht jeden Tag im Einsatz, gerade beim Nachwuchs. Heute gibt es für die Spieler eine tägliche Betreuung durch Dirk Pagenstecher und Mitarbeiter von mir, was aber auch Sinn macht. Gerade die Arbeit für die Jugend ist bei einem Verein wie dem FCK besonders wichtig. Die Jugend ist das Fundament des Vereins.

Was ist der größte Unterschied in Deiner Arbeit zwischen den Junioren und den Profis?

Bei der ersten Mannschaft geht es schon noch etwas professioneller zu und es gibt rund um das Team natürlich auch mehr Mitarbeiter. Allerdings wird auch bei den Spielen der Jugend heutzutage sehr viel und gut gearbeitet, auch hier sind die Abläufe schon sehr professionell. Natürlich ist es aber ein großer Unterschied, ob man mit der U19 unterwegs ist oder bei den Profis vor 40.000 Zuschauern auf der Bank sitzt. Wobei die Arbeit oftmals die gleiche ist.

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