Thorsten, Dein Film Lost Place handelt von vier Jugendlichen, die im Pfälzer Wald auf mysteriöse Ereignisse stoßen. Es geht um elektromagnetische Wellen, um geheime Experimente, die Wissenschaftler des US-Militärs in den 80er Jahren in der Pfalz durchgeführt haben sollen. Und schnell kommen die Protagonisten Deines Filmes auch in Lebensgefahr. Was waren die Einflüsse für diese Thematik?
Beeinflusst haben mich in der Zeit, in der Lost Place entstand, vor allem die Bilder des Fotografen Gregory Crewdson. Daneben waren es drei Filme, die mich damals besonders beeinflusst haben: Alfred Hitchcocks „Die Vögel“, „The Happening“ von M. Night Shyamalan und der Film „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ von Steven Spielberg. All diese Filme haben eines gemein, nämlich dass sie alle „urban legends“ erfinden. Genauso eine Legende wollte ich auch für Lost Place. Und dann erinnerte ich mich eben an die Geschichten, die man sich in der Heimat so erzählt hat, über geheime Experimente in den amerikanischen Basen. Und diese Geschichten bildeten dann die Basis der „urban legend“ von Lost Place.
Du sprichst die US-amerikanischen Stützpunkte in der Pfalz an. In wie fern waren diese für die Geschichte von Lost Place relevant?
Ich bin ja in der Pfalz aufgewachsen, jeder dort weiß, dass in der Region seit Jahrzehnten 50.000 amerikanische Soldaten stationiert sind. Als ich Kaiserslautern verlassen habe, wurde mir erst bewusst, dass das außerhalb der Region eigentlich kaum jemand weiß. Natürlich ranken sich seit jeher auch einige Legenden um die Präsenz der militärischen Truppen. Wenn man in der Region aufwächst, wie ich in Kaiserslautern, kennt man diese Geschichten, oder die militärischen Anlagen. Diese waren dann auch eigentlich die entscheidenden Argumente, mit denen ich alle davon überzeugen konnte, den Handlungsort in meine Heimat zu verlegen.
Ist der Pfälzer Wald eine gute Kulisse für einen Mystery-Thriller?
Oh ja. Überhaupt eignet er sich gut für Filmaufnahmen, weil er noch nicht „abgefilmt“ ist, man hat ihn somit noch nicht so oft im Film gesehen, das ist schon ein Vorteil. Es herrscht außerdem eine starke und besondere Atmosphäre in diesem Wald. Es hat sich herausgestellt, dass die Westpfalz mit ihren Gegebenheiten, Geschichten und Legenden, der perfekte Hintergrund für die Geschichte von Lost Place ist.
Beim Sehen Deines Filmes ist uns aufgefallen, dass viele kleine Details in ihm verwoben sind, die Aufschluss über den Handlungsort in der Westpfalz geben. Beispielsweise das KfZ-Kennzeichen „KL“, oder das Schild vor dem Rastplatz, auf dem ganz deutlich die Aufschrift „Johanniskreuz“ zu erkennen ist. Das war schon Absicht, oder?
Auf jeden Fall, das Ärgerliche an der Sache ist, dass auf dem Campingplatz, auf dem wir drehten, ein Fahnenmast stand und oben eine FCK-Fahne gehisst war. Es war eigentlich geplant, dass die Kamera auf den Mast schwenken sollte und so die wehende Fahne zu sehen gewesen wäre. Der Tag, an dem wir das Ende des Films drehten, war schön. Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein – aber eben kein Wind. Mir war das eigentlich schon sehr wichtig und es stand auch so im Drehbuch, leider war aber nichts zu machen. Wenn man aber ganz genau aufpasst und weiß, dass da eine FCK-Fahne hängt, dann kann man sie im Film schon erkennen…
Dass die Arbeit als Regisseur mitunter sehr kräfteraubend sein kann ist bekannt. Dass auch der Trainerjob ein schwieriger ist, ebenfalls. Wo siehst Du Gemeinsamkeiten dieser beiden Berufe?
Ja, da gibt es doch recht große Parallelen. Sobald zum Beispiel der Schiedsrichter das Spiel anpfeift, hat ein Trainer an der Seitenlinie keinen Einfluss mehr auf das Geschehen. So ist es auch bei einem Regisseur, nachdem er die Anweisung „Und bitte!“ gibt. Auf der anderen Seite sind beides Berufe, in denen man sehr viele Aspekte mitgestalten kann, was sie abwechslungsreich und interessant macht. Ein Trainer betreut und motiviert sein Team jedoch fast ein ganzes Jahr, Tag für Tag. Das ist nicht wie beim Film, wo das ganze Team immer nur 3-4 Wochen zusammen ist. Da habe ich es als Regisseur vielleicht dann doch einfacher.
Wie oft schaffst Du es noch auf den Betzenberg?
Früher war ich fast immer auf dem Betze, ich bin in Kaiserslautern ja aufgewachsen und dort zur Schule gegangen…
… und warst in der letzten Meister-Saison sogar Ordner.
Stimmt, auf der Osttribüne, in der Saison 1997/98. Genau, das war schon super, wenn man dann am Ende des Spiels ganz nah ans Spielfeld durfte. Wenn ich die Möglichkeit habe, dann versuche ich schon so viele Spiele wie möglich zu sehen, auch die Heimspiele in Kaiserslautern.
Das heißt, Du verfolgst den Betze auch von Berlin aus?
Klar. In Berlin gibt es ja auch einige FCK-Fans. Ich habe zum Beispiel ganz guten Kontakt zum Fan-Club „Berliner Bagaasch“, deren Stammkneipe lange bei mir um die Ecke war. In der letzten Saison gab es dann ja auch noch zwei Berliner Clubs in der Zweiten Liga. Dadurch konnte ich den FCK gleich zwei Mal in Berlin sehen.
In der zweiten Pokalrunde treffen die Roten Teufel ja erneut auf Hertha BSC, bist Du zu diesem Spiel dann wieder im Fritz-Walter-Stadion?
Zum Pokalspiel kann ich leider nicht kommen. Wir sind derzeit viel mit dem Film unterwegs, aber klar werde ich das Spiel, wie auch immer, verfolgen.
Wie lautet Dein Tipp?
Wenn die Mannschaft die alten Tugenden auspackt, wie sie es ja auch schon gegen Cottbus getan hat, wenn sie rennt und kämpft, dann könnte es klappen. Es wird aber sehr schwierig – ich tippe auf ein 2:1!
Thorsten, wir danken Dir für das Gespräch und wünschen Dir weiterhin viel Erfolg!
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Welchen Tabellenplatz erreichte der FCK am Ende der Saison, in der Regisseur Thorsten Klein als Ordner bei den Roten Teufeln tätig war?
Sendet uns Eure Antwort bis zum 25. September 2013 an gewinnspiel@fck.de. Allen Teilnehmern wünschen wir viel Glück!