Hallo Konrad, nun geht das Trainingslager in Oliva zu Ende und die Abreise nach Kaiserslautern steht an. Wie fällt Dein Fazit zu den Tagen  in Spanien aus?
Wir haben hier hervorragende Voraussetzungen gehabt, die Rahmenbedingungen des Trainingslagers waren top. Wir hatten ein gutes Hotel, durchgehend gutes Wetter und gute Trainingsplätze. Unser Plan, den wir für unsere Vorbereitung gewählt hatten – nämlich extra sowohl einen Ort als auch ein Hotel auszusuchen, in dem wir alleine und völlig ungestört trainieren und uns voll und ganz auf uns konzentrieren konnten – ging vollkommen auf. Daher können wir unter dem Strich ein absolut positives Fazit ziehen.

In der vergangenen Woche wurden in Spanien zwei Testspiele abgehalten. Inwieweit schaut man da als Trainer auf das Ergebnis oder stehen da eher Dinge im taktischen Bereich im Vordergrund, die man nicht am Spielausgang messen kann?
Eine gute Mischung macht es hier aus. Gute Ergebnisse erleichtern sicherlich die Trainingsarbeit, wenn die Spieler durch die Spieleverläufe sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben auch schon viel im taktischen Bereich gearbeitet, haben beispielsweise am Spielaufbau, dem Herausspielen von Torchancen oder Standardsituationen gefeilt. Man hat auch in beiden Spielen erkennen können, wie wir das Spiel gestalten wollen. Aber wir wissen natürlich, dass die Vorbereitung etwas anderes ist als die Wettkampfsituation. Wenn es dann wieder um Ligapunkte geht, kommen auch noch andere Faktoren und äußere Einflüsse dazu, der Druck steigt. Dann gilt es, dass in der Vorbereitung Erarbeitete auch im Spiel umzusetzen.

Mit Johannes Reichert, Mario Pokar, Christian Lensch und Tino Schmidt aus der U23 und Nicklas Shipnoski aus der U19 waren auch einige junge Spieler im Trainingslager dabei. Was haben sie für einen Eindruck hinterlassen und was ist der Hintergedanke dabei, diese Spieler und gerade auch einen A-Jugendlichen mitzunehmen?
Der erste Gedanke dabei ist natürlich, Leistung zu belohnen. Die genannten Spieler haben in den letzten Monaten und Jahren für den FCK sehr gut trainiert und gespielt und immer ihre Leistung gebracht. Natürlich war es auch das Ziel, eine Trainingsgruppe zu haben, die eine sehr hohe Trainingsqualität hat. Bei Nicklas Shipnoski, der ja noch im Nachwuchsleistungszentrum spielt, war es eine Belohnung für das ganze NLZ und die Arbeit, die dort geleistet wird, und natürlich auch für ihn persönlich. Er hat sehr viel Aufwand betrieben. Wir haben immer auch einen Blick aufs Nachwuchsleistungszentrum – wenn sich da einer hervortut, werden wir ihn natürlich immer dazunehmen.

Es gab in den vergangenen Tagen im Verein auch einige nichtsportliche Entscheidungen. Inwiefern hast Du den Eindruck, dass dies die Mannschaft hier ein klein wenig beeinflusst hat oder lag die Konzentration ausschließlich auf dem Sport?
Man muss schon ehrlich zugeben, dass solch eine Entscheidung auf dieser Position nicht ganz spurlos an der Mannschaft vorbeigehen kann. Daher war das natürlich auch ein Thema innerhalb des Teams. Aber dann ist es auch wichtig, sich anschließend wieder auf die Dinge zu konzentrieren, die in unserer Hand und unserer Verantwortung liegen und die wir auch beeinflussen können. Der Rest liegt nicht in unserem Entscheidungsbereich. Wir sind hier im Trainingslager eng zusammengerutscht und haben uns mit viel Fleiß und Trainingsarbeit die Grundlagen für die Rückrunde erarbeitet. Das hat die Mannschaft gut gemacht in den vielen harten Trainingseinheiten.

Wie beurteilst Du aus deiner Sicht als Trainer den Teamgeist in der Truppe?
Was man erkennen konnte, ist, dass eine Hierarchie in der Mannschaft gewachsen ist und dass das Team ein großes Kollektiv ist. Die Jungs harmonieren sehr gut miteinander. Aber aktuell befinden wir uns auch in der Vorbereitung und der Charakter einer Mannschaft zeigt sich dann erst richtig, wenn man vor Probleme gestellt wird. Alles in allem können wir aber festhalten, dass wir eine gute Vorbereitung absolviert haben, auf der wir aufbauen können.

Knapp zwei Wochen sind es noch bis zum Pflichtspielauftakt ins neue Jahr gegen Union Berlin, ein Testspiel steht am Wochenende noch aus. Was steht bei der Arbeit in den kommenden Tagen in der Pfalz im Mittelpunkt?
Zunächst legen wir nach dem harten Trainingslager eine kurze Phase der Regeneration ein, die die Jungs sich auch verdient haben. Am Donnerstag geht es dann mit der Spielvorbereitung auf das Testspiel und vor allem auf das Aufeinandertreffen mit Union Berlin los.

Zum Abschluss: Auf was freut sich der Trainer Konrad Fünfstück am meisten, wenn er wieder nach Hause kommt?
Letztendlich freut man sich trotz der guten Bedingungen in Spanien schon wieder darauf, jeden Tag auf den heimischen Betzenberg zu gehen, dort zu arbeiten und zu trainieren.

Vielen Dank, Konrad!

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