Von 1970 bis 1986 – in einem Zeitraum, in dem der Fußball für Frauen noch in den Kinderschuhen steckte – verfügte der FCK über eine Frauenmannschaft. Der 1. FC Kaiserslautern gilt damit als Vorreiter in Sachen Frauenfußball, die FCK-Frauen als Pionierinnen ihrer Sportart. Doch in den vergangenen Jahrzehnten verliefen sich die Spuren der ehemaligen Mannschaftskolleginnen, Kontakte rissen ab. Bis es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen Dr. Markwart Herzog und Petra Blandfort kam. Herzog, der sich als renommierter Historiker seit dem Jahr 2000 intensiv mit der Geschichte des 1. FC Kaiserslautern befasst und 2006 das Buch „Der Betze unterm Hakenkreuz“ schrieb, lernte im Zuge seiner Recherche viele Familien in Kaiserslautern kennen und stieß eines Tages auf Petra Brandfort. Brandfort war vom ersten Training an Teil der FCK-Frauenmannschaft und faszinierte Herzog, denn sie dokumentierte in den zwölf Jahren, in denen sie für die Roten Teufel auflief, jedes einzelne Spiel. Das Ergebnis: eine vollständige Chronik, die professionelle Fotos, Spielberichte und Zeitungsartikel umfasste – ein gefundenes Fressen für den leidenschaftlichen Historiker Dr. Herzog.

Den entdeckten „Schatz“ nahm der Direktor der Schwabenakademie Irsee als Impuls, um 2011 in Irsee eine Tagung über die Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland abzuhalten. Obendrein veröffentlichte er 2013 das Buch „Frauenfußball in Deutschland“, in dem er der FCK-Frauenmannschaft ebenfalls ein Kapitel widmete. Im September letzten Jahres  lud Jochen Körbel Dr. Herzog zu einem Vortrag über die Damenabteilung des FCK in sein Lokal „Helle Wirtschaft“ ein. Mit von der Partie waren auch acht ehemalige Fußballerinnen der Roten Teufel. Mit Petra Brandfort als treibende Kraft  fassten die anwesenden Damen den Entschluss, so viele der ehemaligen Mitspielerinnen wie möglich zusammen zu rufen. Sie recherchierten Namen und Adresse und stellten zu 60 Frauen den Kontakt her.

Von diesen 60 folgten am Samstag 40 der Einladung in das FCK-Museum. Dieses historische Treffen ließen sich auch der ehemalige FCK-Präsident Norbert Thines und FCK-Aufsichtsratsmitglied Ottmar Frenger nicht entgehen, die beide unter den Besuchern weilten. Die Frauen genossen das Wiedersehen, schwadronierten über die alten Zeiten, blätterten in Bilderalben und ließen sich das FCK-Museum zeigen. Einige von ihnen brachten eigene Erinnerungsstücke mit, um diese dem FCK-Museum zu spenden, wie Mannschaftsfotos oder Spielberichte. „Es ist für mich das erste Mal, dass sich aus einem eigentlich rein wissenschaftlichen Interesse ein solcher Impuls freigesetzt hat. Ich finde es spannend, dass sich eine solche Gruppe, die sich zum Teil seit 40 Jahren nicht mehr gesehen hat, so organisiert und ein Veteraninnentreffen ins Leben ruft“, sagt Herzog, der im Rahmen des Treffens einen Vortrag zur Geschichte des Frauenfußballs beim 1. FC Kaiserslautern hielt.

Astrid Wegner, Kuratorin des FCK-Museums und Gastgeberin der Veranstaltung, bedankte sich bei allen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen sowie beim Förderverein des Museums „Initiative Leidenschaft  Fritz-Walter-Museum Kaiserslautern e.V.“, ohne die die rundum gelungene Veranstaltung nicht hätte stattfinden können.

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