Tamas, Du kamst in der Winterpause nach Stuttgart. Der VfB stand zu diesem Zeitpunkt auf dem vorletzten Tabellenplatz. Wie war Dein erster Eindruck von Deinem neuen Team?
Er war positiv, obwohl wir zum damaligen Zeitpunkt auf dem vorletzten Platz standen und das Duell gegen den Tabellenletzten Mönchengladbach anstand. Dort haben wir ein fast schon verloren geglaubtes Spiel gedreht und unglaubliche Moral gezeigt. Ich hatte lange nicht gespielt und war anschließend etwas platt, aber glücklich über den gelungenen Einstand.
In der Rückrundentabelle steht der VfB auf einem der vorderen Plätze. Auch wenn Du in der Hinrunde noch nicht in Stuttgart warst, woran liegt es Deiner Meinung nach, dass es nach der Winterpause plötzlich besser läuft?
Wir stehen als Team sehr kompakt auf dem Platz und wissen, dass es in dieser Situation nicht auf spielerischen Glanz ankommt, sondern darauf, dass jeder seine Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt. In den Trainingseinheiten wird intensiv und hart gearbeitet, dass zahlt sich nun in den Spielen aus. Doch es stehen noch sechs wichtige Duelle, teilweise gegen direkte Konkurrenten an, deshalb dürfen wir nicht im Geringsten nachlassen, um das Ziel Klassenerhalt zu schaffen.
Beim VfB ist man sicherlich mit anderen Erwartungen in die Saison gegangen, als um den Klassenerhalt zu spielen. Hat sich das Team inzwischen auf den Abstiegskampf eingestellt?
Nach dem schlechten Saisonstart war schon klar, dass es eine lange Zeit dauern würde, bis wir uns wieder nach oben kämpfen. Doch das Team musste in dieser Phase viele Rückschläge hinnehmen und so ist man in eine Negativspirale geraten. Allen Beteiligten wussten, dass es gegen den Abstieg geht. Spätestens nach der bitteren 1:4-Klatsche gegen Nürnberg hatte es jeder verinnerlich. Es war das allerletzte Warnsignal. Wir haben die richtige Reaktion gezeigt und eine kleine Serie gestartet, die wir gegen Kaiserslautern fortsetzen wollen.
Du bist von Borussia Dortmund an den VfB ausgeliehen und wechselst im Falle des Klassenerhalts fest nach Stuttgart. In der vergangenen Saison hattest Du zahlreiche Einsätze beim BVB, woran lag es, dass es diese Saison nicht geklappt. Und freust Du Dich dennoch, wenn die Borussia die Meisterschaft holt?
Ich konzentriere mich ausschließlich auf den Klassenverbleib mit dem VfB. Sicherlich freue ich mich, wenn Dortmund Deutscher Meister wird, denn sie haben es verdient. Doch ich helfe lieber dem VfB auf dem Platz die Bundesliga zu halten, als auf der Ersatzbank mit dem BVB Deutscher Meister zu werden.
Was erwartest Du vom Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern?
Wir liegen in der Tabelle dicht beisammen. Bereits das Hinspiel war sehr emotional und ich denke auch am Samstag wird es ein heißes Duell. Wir werden wieder geduldig unsere Chancen suchen müssen, denn Kaiserslautern wird nicht unbedingt nach vorne anrennen.
Du hast von 2006 bis 2007 eine Saison beim FCK gespielt und warst in dieser Spielzeit auch sehr erfolgreich. Welche Erinnerungen hast Du an deine Zeit in der Pfalz?
Es war eine gute Zeit. Obwohl wir in der damaligen Saison den Aufstieg nicht ganz geschafft haben, verlief sie für mich positiv. Durch meine Leistungen habe ich mich in den Fokus anderer Teams gespielt und bin schließlich zurück in die Bundesliga gewechselt.
Du giltst als klassischer Spielmacher im Mittelfeld. Immer mehr Teams stellen ihr Spiel jedoch um, spielen beispielsweise mit zwei defensiven Mittelfeldspielern oder einer hängenden Spitze. Glaubst Du dass die Position des klassischen Spielmachers einmal ganz aussterben wird?
Ich kann nicht nur auf der Position des Spielmachers, sondern auch auf anderen Positionen im Mittelfeld spielen. Sicher wird das auch weiterhin die Anforderung an Spieler dieser Art sein, da die taktischen Ausrichtungen von Spiel zu Spiel unterschiedlich sein können – und will man spielen, so muss man sich anpassen können.