Freitagabend, Flutlicht auf dem Betzenberg und feinstes Fritz-Walter-Wetter: Bedingungen, die in wenigen Bundesligastädten so geschätzt werden wie in Kaiserslautern. Bei Dauerregen und kühlen Temperaturen hatten die Roten Teufel vor 27.275 Zuschauern gegen den FSV Frankfurt auch einiges vor. Der dritte Sieg im dritten Heimspiel sollte her, die Punkte neun, zehn und elf auf das Konto der Pfälzer wandern. Im Vergleich zum 2:2-Unentschieden beim VfR Aalen vor zwei Wochen nahm Cheftrainer Kosta Runjaic eine Umstellung vor und beorderte Neuzugang Kerem Demirbay direkt in die Startelf. Kevin Stöger, der zuletzt zwei Partien mit Österreichs U21-Nationalmannschaft absolviert hatte und erst am Donnerstag nach Kaiserslautern zurückgekehrt war, blieb zunächst draußen. Wegen muskulärer Probleme nicht im Kader war Amin Younes.
In Sachen Aggressivität, Tempo und auch Spielwitz knüpften die Lautrer nahtlos an die starke Leistung von Aalen an. Die erste gute Möglichkeit hatte Markus Karl mit einem Flachschuss in der 11. Minute. Drei Minuten später köpfte Srdjan Lakic nach einer Ecke von Chris Löwe knapp vorbei, und dann hätte Demirbay in seinem ersten Spiel für den FCK eigentlich schon treffen müssen. Eine Flanke von Alexander Ring wehrten die Gäste direkt auf den offensiven Mittelfeldmann ab, doch die Leihgabe vom Hamburger SV traf die Kugel nicht richtig (17.).
Die Roten Teufel ließen sich von diesem kleinen Missgeschick aber nicht beeindrucken und spielten weiter konsequent nach vorne. Chancen im Drei- bis Vier-Minuten-Takt waren die Folge. Einen Schuss von Ring konnte FSV-Schlussmann Patric Klandt nicht festhalten (19.), dann setzte Marcel Gaus einen Versuch am langen Pfosten vorbei (21.). Noch viel größer war die Gelegenheit des früheren Frankfurters in der 30. Minute. Nach Doppelpass mit Demirbay stand Gaus frei vor Klandt, konnte das Leder aber nicht unter Kontrolle bringen.
Von den Hessen war eigentlich gar nichts zu sehen. Erst nach einer halben Stunde kam der FSV zu drei Eckbällen in Folge. Beim dritten musste Tobias Sippel die etwas unübersichtliche Situation im eigenen Strafraum bereinigen (32.). Fünf Minuten später ging es wieder im anderen Strafraum hoch her. Demirbay jagte einen Freistoß aus fast 30 Metern an den Pfosten, der aufgerückte Willi Orban stand goldrichtig und vollstreckte zum längst überfälligen 1:0 (37.). Karl (40.) sowie zweimal Karim Matmour (41., 45.) hätten vor der Pause sogar noch erhöhen können. So verabschiedeten die Zuschauer die Roten Teufel mit viel Applaus und beim Stand von 1:0 in die Halbzeitpause.
Auch nach Wiederbeginn setzten sich die Roten Teufel direkt in der Hälfte der Frankfurter fest, wobei die erste klare Chance wie im ersten Durchgang einige Minuten auf sich warten ließ. In der 64. Minute prüfte der immer stärker werdende Demirbay FSV-Keeper Klandt mit einem satten Distanzschuss. Der Torwart parierte zur Ecke. Mit 1:0 stand die Partie immer noch knapp, auch wenn die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen mehr als eindeutig waren. Auch in der 71. Minute war es Demirbay nicht vergönnt, den erlösenden zweiten Treffer zu erzielen, wobei die Aktion eigentlich ein Tor verdient gehabt hätte. Fast von der Mittellinie schnappte sich der Linksfuß das Leder, ließ mehrere Frankfurter ins Leere laufen, scheiterte dann aber am mit Glück und Geschick parierenden Klandt.
Kosta Runjaic wechselte in der Zwischenzeit zweimal aus und brachte mit Stöger für Gaus und Philipp Hofmann für Lakic zwei frische Offensivkräfte. Dennoch ließ die Vorentscheidung weiter auf sich warten. Mit wenigen Restminuten auf der Uhr wurde der FSV zumindest etwas mutiger, für den FCK ergaben sich so nun auch Möglichkeiten auf Konter. Diese Gelegenheiten und die Chancenverwertung insgesamt blieben aber das einzige, das an diesem Abend etwas zu bemängeln war. Letztlich reichte es aber auch so. Mit 1:0 feierten die Roten Teufel am fünften Spieltag ihren dritten Saisonsieg.