Die Saison 2012/13 geht für den 1. FC Kaiserslautern in die Verlängerung. Es ist eine Verlängerung, in die jeder gerne mitgeht, der den Roten Teufel im Herzen trägt. In zwei Partien können die Jungs von Cheftrainer Franco Foda die Rückkehr in die Bundesliga perfekt machen. Die Tickets für die beiden Partien waren innerhalb weniger Stunden vergriffen. Die Pfalz macht mobil, um der Mannschaft die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Die Pfalz ist im Relegationsfieber.
Dass es statt gegen Augsburg oder Düsseldorf nun etwas überraschend doch gegen den regionalen Konkurrenten aus Hoffenheim geht, hat das Fieber nur noch etwas mehr angeheizt. Die mit 1:2 verloren gegangene Generalprobe gegen den FC St. Pauli am letzten Sonntag war da allenfalls eine Randnotiz. Zumal Franco Foda im letzten Spiel der regulären Saison ohnehin auf den ein oder anderen Stammspieler verzichtet hatte. Dabei bot der FCK gegen die Hamburger vor allem im zweiten Durchgang ein gutes Spiel. Der Sturmlauf wurde zwar nur noch mit dem Anschlusstreffer durch Erwin “Jimmy” Hoffer belohnt, er machte dennoch Lust auf die kommenden Aufgaben.
Um zu prophezeien, dass die Startformation der Roten Teufel dann auf der ein oder anderen Position wieder anders aussieht wird, muss man kein großer Hellseher sein. Am Tag nach der Pauli-Partie stiegen Albert Bunjaku, Marc Torrejón, Mimoun Azaouagh und Markus Karl wieder ins Mannschaftstraining ein, wobei die Zeit bis zum Hinspiel in Hoffenheim natürlich knapp bemessen ist. Franco Foda wird abwarten, wer von den zuletzt Angeschlagenen am Donnerstagabend voll einsatzbereit ist. Und wie üblich wird er sich diese Entscheidungen bis zuletzt offen halten.
Auch die Hoffenheimer werden die Relegation mit Sicherheit gerne spielen. Zu viel sprach bereits für einen direkten Abstieg der TSG. Mit einem Sieg am letzten Spieltag beim Champions-League-Finalisten und Vizemeister Borussia Dortmund war nicht unbedingt zu rechnen. Genau von diesem psychologischen Faktor wollen die Kraichgauer nun gegen den FCK zehren. Eigentlich sei man bereits so gut wie weg gewesen, und nun habe man doch noch die Chance auf die Rettung, hört man aus dem Lager der Kraichgauer immer wieder.
Verantwortlich für diese Chance ist vor allem Trainer Markus Gisdol. Als bereits vierter TSG-Coach in der laufenden Saison übernahm Gisdol Anfang April das Ruder und holte in sieben Spielen immerhin noch elf Punkte. Frei von Sorgen ist der Trainer vor den Entscheidungsspielen aber nicht. Ex-Nationalspieler Tobias Weis fällt mit einer Bauchmuskelzerrung sicher aus. Sejad Salihovic, Sebastian Rudy und David Abraham sind angeschlagen. Alleine diese Aufzählung zeigt schon, dass der Kader der Hoffenheimer um einiges hochkarätiger besetzt ist, als es die Bundesliga-Tabelle vermuten lässt. In großen Spielen wie am Donnerstag ist aber nicht nur die Papierform gefragt. Es geht auch um das bessere Nervenkostüm. Um Einsatz, Wille und Leidenschaft. Tugenden, die der FCK verkörpert wie kaum ein anderer Verein. Am Donnerstag sind diese Tugenden mehr denn je gefragt. Ein großes Spiel steht an – die Roten Teufel sind bereit!