Hallo Bugi, wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Die Stimmung ist wie immer gut. Wir haben die Niederlage gegen Leverkusen sehr kritisch betrachtet und analysiert und konzentrieren uns bereits jetzt schon auf die kommende Partie in Nürnberg. Es war kein Rückschlag für uns, auch wenn wir das Spiel natürlich gerne gewonnen hätten, aber wir haben am Samstag schon wieder die Möglichkeit drei wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten zu holen. Das ist das Schöne am Fußball.
Blicken wir noch einmal auf die Partie am vergangenen Freitag gegen Leverkusen zurück. Wie hast Du die Partie gesehen?
Wir haben aus meiner Sicht in der ersten Halbzeit gut mitgehalten und Leverkusen zu lange Bällen gezwungen. So haben sie sich auch nur wenige Torchancen erspielen können. In der Offensive hat die Überzeugung gefehlt und die Möglichkeiten, die wir hatten, nicht konzentriert zu Ende gespielt. In den vergangenen Partien haben wir gezeigt, dass wir nach Rückständen auch zurückkommen können. Gegen Leverkusen ist nicht der typische Ruck durch die Mannschaft gegangen und wir haben uns auch keine zwingenden Möglichkeiten mehr erarbeiten können. Das war schade.
Jetzt sind es noch vier Bundesligapartien bis zur Winterpause. Was ist in der Hinrunde noch drin?
Es ist noch einiges möglich. Wir treffen in den beiden nächsten Spielen mit Nürnberg und Hertha BSC auf direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt. Gerade in diesen Partien sind die drei Punkte enorm wichtig, um auch ein kleines Polster zu den Abstiegsrängen aufzubauen.
Kurz vor Weihnachten steht außerdem zum Abschluss im Jahr 2011 noch das DFB-Pokal-Achtelfinale in Berlin auf dem Programm. Wie siehst Du dort die Chancen für die Roten Teufel?
Das DFB-Pokal-Spiel gegen Berlin ist für mich noch Zukunftsmusik und zu weit weg. Ich konzentriere mich jetzt erst einmal auf die Bundesliga. Das ist der Alltag und dort müssen wir Woche für Woche bestehen. Berlin ist kurz vor Weihnachten sicherlich eine reizvolle Aufgabe, allerdings sollten wir uns erst zu gegebener Zeit damit beschäftigen.
Seit einiger Zeit bist Du auch wieder in die Stammformation auf deine angestammte Position als Linksverteidiger gerückt. Wie beurteilst Du Deine aktuelle Situation?
Es gab in der letzten Saison eine ähnliche Situation. Wir haben einige Spiele nicht gewonnen und ich habe meine Chance bekommen und genutzt. Dieses war es ähnlich, wir sind mit fünf Punkten nicht optimal gestartet und ich habe erneut das Vertrauen des Trainers bekommen. Das versuche jetzt zurückzuzahlen und der Mannschaft, so gut es geht, zu helfen.
Bugi, Du bist 33 und Dein Vertrag läuft zum Ende der Saison aus. Hast Du Dir schon Gedanken gemacht, wie es für Dich in Zukunft weitergeht?
Ich fühle mich gut und mein Körper verkraftet auch weiterhin die hohen Belastungen. Es ist mein Wunsch noch zwei weitere Jahre in der Bundesliga zu spielen. Nach meiner Karriere würde ich gerne meinen Trainerschein machen und so dem Fußball erhalten bleiben. Aber alles zu seiner Zeit (lacht).
Am kommenden Wochenende reist Ihr nach Franken und trefft mit dem Club auf einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Was erwartest Du für ein Spiel?
Nürnberg ist sicherlich ein Gegner auf Augenhöhe. Es wird mit Sicherheit ein kampfbetontes Spiel, aber dennoch haben wir in den vergangenen Auswärtsspielen gute Leistungen gezeigt und fahren selbstbewusst nach Franken. Außerdem denken wir gerne an die letzte Saison zurück, wo wir in Nürnberg sehr überzeugend 3:1 gewonnen haben.
Du bist schon lange im Geschäft ‚Bundesliga‘ – Wie hat sich die Liga in den letzten 15 Jahren verändert? Gibt es überhaupt Unterschiede zu der Zeit, als Du den Sprung in Deutschlands Eliteklasse geschafft hast?
Meiner Meinung ist der Sprung in der heutigen Zeit in die Bundesliga immer noch schwierig, allerdings wird jungen, talentierten Spielern eher die Chance gegeben. In meiner Anfangszeit war es sehr schwierig, als 18, 19 oder 20-jähriger Spieler für eine Bundesligamannschaft aufzulaufen. Dadurch ist das Niveau aber nicht schlechter geworden und die Mischung zwischen jungen und gestandenen Profis ist nach wie vor wichtig.
Was war für Dich der schönste Moment in Deiner Karriere und warum?
Ich habe viele, schöne Momente bisher erlebt. Ich bin dreimal in die Bundesliga aufgestiegen, bin Deutscher Meister und Pokalsieger geworden, aber der Aufstieg mit dem FCK war schon etwas ganz Besonderes.
Letzte Frage: Hast Du einen Tipp für einen junge Fußballer, die Profi werden wollen?
Man muss für den Sport leben, somit auch auf viele, schöne Dinge verzichten. Ehrgeiz und Siegeswille sind ebenfalls unabdingbar.
Vielen Dank, Bugi und viel Erfolg in Nürnberg!