Wenn die Roten Teufel auf Reisen gehen, wird beim jeweiligen Gegner häufig in die Wortspiel-Kiste gegriffen. Mehr oder weniger gut gelungen ist dann die Rede vom “Teufel an den Hörnern packen”, gerne auch vom “Blauen Wunder”, dass die Roten Teufel erleben sollen. Auch in der Stadionzeitung des VfR Aalen hieß man die Lautrer am 4. Spieltag freundlich zur “Teufelsaustreibung” in der “Ostalb-Hölle” willkommen. Keine Ankündigung, die man noch nie  gehört hätte. Im Gegensatz zu vielen anderen Gegnern in der zweiten Liga können die Aalener hier aber wirklich auf eine gewisse Erfahrung verweisen.

Drei Mal in Folge setzten sich die Schwarz-Weißen zuletzt gegen den FCK durch. Davon zwei Mal auf dem Betzenberg und ein Mal mit einem 4:0-Sieg, den die meisten Lautrer Fans wohl gerne aus dem Gedächtnis streichen würden. Die Jungs um Torjäger Srdjan Lakic, der zunächst den zum SC Freiburg gewechselten Marc Torrejón als Kapitän beerbte, waren also gewarnt. Tatsächlich dominierte der FCK die Partie bis auf wenige Minuten deutlich. Laufstark und bissig in den Zweikämpfen ließen die Gäste, wieder einmal fantastisch unterstützt von den rund 1.500 mitgereisten Fans, den VfR in der ersten Halbzeit zum Teil gar nicht aus der eigenen Hälfte kommen.

“Da muss es eigentlich schon 2:0 für Kaiserslautern stehen”, fasste Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck die ersten 40 Minuten zusammen und freute sich über einen Punkt, der “womöglich nicht verdient” gewesen sei. Leider stand es aus FCK-Sicht aber nur 1:0 durch ein frühes Tor von Spielmacher Kevin Stöger. Nach der Pause gestaltete der VfR die Partie etwas offener und schaffte noch zwei Mal den Ausgleich. Zuerst nach einer Unstimmigkeit in der Lautrer Hintermannschaft nach einem Eckball, dann begünstigt durch einen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Benjamin Brand, über den im Nachlauf viel diskutiert wurde.

“Aus meiner Sicht unberechtigt”, beschrieb Willi Orban die Situation in der 85. Minute, als Fabio Kaufmann im Duell mit Dominique Heintz zu Fall kam. “Ich bin ein ehrlicher Spielertyp, hätte ich einen Elfmeter verschuldet, hätte ich das auch akzeptiert, aber das war hier in meinen Augen nicht der Fall”, sagte der vermeintliche Übeltäter. Zu ändern war die Entscheidung natürlich nicht mehr. Leandro nahm das Geschenk dankend an und versenkte die Kugel zum 2:2.

“Als der Ausgleich gefallen ist, war das Spiel fast schon entschieden”, sagte Kosta Runjaic, dessen Jungs in den wenigen Restminuten bis zum Abpfiff nicht noch einmal zurückschlagen konnten. Das war ihnen nach dem ersten Ausgleich noch hervorragend gelungen, als der gerade eingewechselte Amin Younes Kapitän Lakic mit einer Zuckerflanke in Szene setzte und der Kroate den Ball zu seinem vierten Tor im vierten Spiel einköpfte. Das war ein ganz feiner Spielzug, dazu gab es zum Teil hochkarätige Chancen durch Marcel Gaus, Lakic und Stöger. “Ich habe heute sehr viel Positives gesehen. Wir müssen dranbleiben und weiter arbeiten“, sagte der neue Kapitän. Und auch am ärgerlichen Ergebnis fand Kosta Runjaic schon bald nach dem Schlusspfiff etwas Positives. “Immerhin haben wir heute einen Punkt geholt, das ist uns die letzten drei Mal gegen diesen Gegner nicht gelungen.”

Am Tag nach der Partie stand für das Team von Coach Kosta die Regeneration am Betzenberg auf dem Programm. Die Akteure aus Aalen liefen zunächst auf dem Trainingsplatz aus, ehe es noch in den Kraftraum ging. Der Rest durfte die Schönheit des Pfälzer Waldes bei einer Laufeinheit betrachten.

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