Am Anfang wähnte man sich noch vom ganz normalen Auswärtsfluch belastet. Euphorisiert vom Derbysieg gegen den Karlsruher SC und dem Sprung auf einen Aufstiegsplatz waren die Roten Teufel nach Heidenheim gereist und hatten auch dort eine starke Partie abgeliefert. Gegen den überraschend starken Aufsteiger, bis dato eine absolute Macht in heimischen Gefilden, ging die Mannschaft von Kosta Runjaic dementsprechend auch hochverdient in Führung.
Nach sehenswertem Zusammenspiel mit Srdjan Lakic bediente Marcel Gaus den mitgelaufenen Amin Younes und der Joker erzielte das langersehnte 1:0 für die Roten Teufel (77.). Doch die Freude währte nur wenige Minuten. Dann konterte Heidenheim und Kapitän Marc Schnatterer traf mit einem unhaltbaren Schlenzer ins lange Eck. Der FCK hatte wieder einmal den ersten Auswärtssieg der Saison verpasst und blieb doch immerhin auf dem Relegationsplatz.
Denn vorbeiziehen konnte am zehnten Spieltag lediglich die Fortuna aus Düsseldorf. Und die waren nur eine Woche später selbst auf dem Betzenberg zu Gast. Die Chance also für die Roten Teufel, sich die Rolle als erster Verfolger von Spitzenreiter Ingolstadt zurückzuholen. Das Duell des besten Heimteams der Liga und der stärksten Auswärtsmannschaft, das Topspiel, des Dritten gegen den Zweiten.
Dabei machten die Düsseldorfer von Beginn an klar, warum sie auf gegnerischen Plätzen bis dahin so konstant punkten konnten. Während sich der FCK um den Spielaufbau bemühte, glänzten die Gäste mit einer bärenstarken Defensive. Gleichzeitig nutzten sie zudem ihren quasi einzigen echten Konter zum Führungstreffer durch Pohjanpalo (77.). Die Roten Teufel waren kurz geschockt, zeigten jedoch eine überragende Reaktion. Bis zuletzt kämpften die Gastgeber um ihre Chance und wurden durch Gaus´ Treffer in der Nachspielzeit schlussendlich noch mit einem Punkt belohnt.
Während die Roten Teufel dieses Remis noch bejubeln durfte, überwiegte in den folgenden beiden Partien allerdings eher der Ärger über die Punkteteilung. Schon in Leipzig war der FCK eigentlich die bessere Mannschaft, verpasste es jedoch vor allem in der ersten Hälfte einen Treffer vorzulegen. So blieb es letztlich beim 0:0 gegen den ambitionierten Aufsteiger.
Ungleich ärgerlicher war für die Roten Teufel jedoch das Unentschieden in der darauffolgenden Woche gegen Bochum. Denn im Flutlichtspiel gegen den VfL schien eigentlich alles auf ein weiteres echtes Betzespiel hinauszulaufen. Nachdem man sich anfangs noch ziemlich schwer getan hatte, mit den Gästen und diesen durch Terodde auch den Führungstreffer ermöglicht hatte (32.), schwangen sich die Roten Teufel einmal mehr zu einem tollen Comeback auf.
Lakic unmittelbar nach der Pause (48.) und Joker Sebastian Jacob mit seinem Premierentreffer (82.) drehten die Partie. Doch als viele wohl schon über den vermeintlichen Dreier jubelten schlug Bochum noch einmal zu. Der eingewechselte Stanislav Sestak köpfte einen Freistoß zum 2:2 in die Maschen und brachte den FCK damit zum wiederholten Male um die volle Ausbeute.
Nichts mit einem Dreier war es auch im nachfolgenden Heimspiel gegen Darmstadt 98. Die Überraschungsmannschaft der Hinserie präsentierte sich auf dem Betzenberg als absolutes Defensivbollwerk. Über 90 Minuten gelang es den Roten Teufeln kaum einmal eine echte Torchance herauszuspielen. So blieb es am Ende bei einem leistungsgerechten 0:0, dem fünften Remis in Serie für den FCK. Als Unentschiedenkönige der Liga hatte das Team auch in der Tabelle etwas an Boden verloren. Platz acht, die bislang schlechteste Platzierung im Saisonverlauf. Doch die zum Teil bitteren Unentschieden hatten für die junge Mannschaft auch einen Lerneffekt. Das sollten die folgenden Wochen zeigen.