Pierre-Michel Lasogga, ist in Berlin noch immer etwas von der Euphorie nach dem Aufstieg zu spüren?
Ja, natürlich – die Fans sind nach wie vor unglaublich. In der Zweiten Liga kamen 46.000 im Schnitt zu unseren Heimspielen, jetzt in der Bundesliga sind es schon 54.000 im Schnitt. Die Begeisterung in Berlin hält an, das spürt man Tag für Tag.
Kurz vor Ende der Hinrunde steht die Hertha im Mittelfeld der Bundesliga-Tabelle. Ist man in Berlin zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Unser Saisonziel ist der Klassenerhalt, wir stehen momentan auf Platz 10 mit 18 Punkten. Ich glaube, wir haben als Aufsteiger ganz gut reingefunden in die Bundesliga.
Ein Aufsteiger hat in der Regel immer nur den Klassenerhalt als Ziel. Ist dies in Berlin auch so oder hat man als Hauptstadtclub andere Ansprüche?
Nein, ganz und gar nicht. Die Fans und die Stadt gehen unsere Ziele komplett mit.
Was zeichnet die Mannschaft in dieser Saison aus?
Wir sind ein eingeschworenes Team, eine wirkliche Einheit. Der gesamte Kader hat ein Ziel, nämlich den Klassenerhalt zu schaffen. Wir wissen, dass wir gemeinsam viel erreichen können.
Es wird Ihr erstes Spiel im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg. Was für eine Partie erwarten Sie?
Für mich ist jede Bundesligapartie etwas Besonderes. Dank Hertha darf ich in der Bundesliga spielen, ich bekomme die Chance mich mit den besten Innenverteidigern in Deutschland zu messen. Dazu kommt, dass ich die fantastische Stimmung in den Bundesligastadien Woche für Woche aufsaugen kann – das ist echt ein Traum für einen 19-Jährigen wie mich.
Im Dezember treffen beide Teams erneut aufeinander, dann im DFB-Pokal. Welchen Stellenwert besitzt dieser Wettbewerb bei der Hertha?
Hertha ist im Pokal nicht besonders verwöhnt, weil in den früheren Jahren oft ganz früh Schluss war. Insofern genießen wir alle, Mannschaft, Fans und Stadt es unheimlich, dass es zum Duell gegen den FCK auch im Pokal kommt.
Mit FCK-Spieler Thanos Petsos spielten Sie in der A-Jugend von Bayer Leverkusen und standen 2010 gemeinsam im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Freuen Sie sich auf das Wiedersehen?
Na klar, ich freue mich immer auf alte Kollegen zu treffen. Das hatte ich diese Saison schon öfter – in Essen, in Wolfsburg, zuletzt gegen Leverkusen.
Als U-21-Nationalspieler sind Sie auch international im Einsatz. Ist dies eine Ehre oder eher eine zusätzliche Belastung? Wie stark sehen Sie den Fußball-Nachwuchs in Deutschland?
Ich glaube, wir haben eine gute Mannschaft, die viel Potential hat. Für mich ist es super, auch für Deutschland spielen zu dürfen. Wie gesagt, ich komme mir sowohl in der Bundesliga als auch in der U 21 oft vor, als wäre es ein Traum. Aber es zeigt mir eben auch, dass man mit harter und beharrlicher Arbeit eben seine Ziele und Träume einfach erfüllen kann.