Tobi, vier Saisonspiele liegen hinter Dir. Wie fühlst du dich als Erstliga-Keeper?
Die ersten Spiele waren ein bisschen turbulent, gerade auch für mich. Aber nach dem Fehler in Köln habe ich mich dann ganz gefangen. Als Mannschaft haben wir uns gut präsentiert und brauchen uns vor keinem verstecken. Wir freuen uns jetzt auf die nächsten Aufgaben.
Wie fällt Dein Fazit zum Remis gegen Hoffenheim aus?
Wenn man den Spielverlauf betrachtet, ist es eine klare Niederlage. Wir haben uns sehr viel vorgenommen, hatten auch die besseren Chancen. Aus diesem Grund hätten wir das Spiel nicht aus der Hand geben dürfen. Es war natürlich auch unglücklich, dass wir so früh in Rückstand geraten sind, aber wir haben uns in der zweiten Halbzeit gut zurückgekämpft. Insgesamt hat man gesehen, dass wir bundesligatauglich sind.
Mit dem Reflex bei einer Standardsituation gegen den Hoffenheimer Simunic hast Du sozusagen einen unhaltbaren Ball gehalten, obwohl letztlich doch auf Abseits entschieden wurde. Erklär doch mal, wie sowas funktioniert. Ist das Instinkt?
Man muss halt versuchen, die Flugbahn des Balles zu beobachten. Erst einmal so, als ob den Ball keiner berühren würde. Wenn ihn doch jemand berührt, musst du halt so schnell wie möglich versuchen hinterher zu kommen. Der Rasen war relativ stumpf, so dass der Ball noch einen Drall nach hinten bekam und ich somit reagieren konnte.
Hat sich deine Vermutung, dass in der ersten Liga mehr aus der Distanz auf Dein Tor geschossen wird, bestätigt?
Das hat nichts mit der Liga zu tun! Auch in der zweiten Liga wird, bedingt durch den neuen Ball, mehr aus der Distanz auf das Tor geschossen. Es werden auch in der Zukunft Tore fallen, bei denen die Torhüter vielleicht nicht glücklich aussehen. Die Bälle sind einfach unberechenbar. Das Gute ist, dass man jeden Tag mit den Bällen trainiert und ein Gefühl für die Flugbahn bekommt. Man muss den Ball nur lange genug beobachten. Mittlerweile weiß man, dass er flattert.
Am Mittwoch, 22. September 2010, geht es zu Borussia Dortmund und Deinem Vorbild Roman Weidenfeller. Ein besonderes Spiel?
Klar, als ich zum FCK gekommen bin, habe ich von Roman meine ersten Handschuhe bekommen. Was er in der kurzen Zeit erreicht hat ist schon phänomenal. Deshalb freue ich mich auf dieses Spiel, auch endlich mal gegen ihn zu spielen. Nach dem Spiel werden wir auch sicherlich ein paar Worte miteinander wechseln. Der Kontakt ist nie abgerissen, zu Zweitligazeiten hat er auch Spiele des FCK in seiner Nähe besucht, da haben wir uns auch immer unterhalten.
Dortmund hat das Revierderby für sich entschieden, wird also mit breiter Brust das Heimspiel gegen den FCK angehen. Was erwartest Du?
Dortmund hat auch eine junge Mannschaft, die auch international großen Willen gezeigt hat. Wir können uns, glaube ich, auf ein schönes Spiel freuen, vor einer großen Kulisse. Das sind die Spiele, auf die wir im letzten Jahr hingearbeitet haben. Darauf freuen wir uns einfach.
Danke Tobi und viel Erfolg in Dortmund!