Des einen Leid, des anderen Freud: Nach dem Ende der Saison 2012/13 bekam der MSV Duisburg die Lizenz verweigert und musste in die dritte Liga absteigen. Nutznießer war der SV Sandhausen. Trotz Platz 17 in ihrem Premierenjahr im Fußball-Unterhaus durften die Badener in der Liga bleiben – und sie machten es im zweiten Anlauf deutlich besser als in der Spielzeit davor. Unter anderem der 1. FC Kaiserslautern musste im kleinen Hardtwaldstadion eine Niederlage einstecken. In der Rückrunde stand der SVS über Wochen sogar auf einem einstelligen Tabellenplatz.
Dass es am Ende schließlich auf Rang zwölf über die Ziellinie ging, tat der Freude keinen Abbruch. Schließlich geriet Sandhausen über die gesamte Saison kein einziges Mal in akute Abstiegsgefahr. Als Macher des Erfolgs gilt ein Mann, an den man auch auf dem Betzenberg noch gute Erinnerungen hat. Alois Schwartz arbeitete mehrere Jahre erfolgreich mit der Lautrer U23, ehe es ihn 2013 nach einer Station bei RW Erfurt ins Badische zog. Dort wurde sein Vertrag als Belohnung für die starke Leistung in der letzten Saison gerade vorzeitig bis 2016 verlängert.
Die Herausforderung, diese Vorstellung zu wiederholen, geht Schwartz mit einem nur auf wenigen Positionen veränderten Kader an. Danny Blum (1. FC Nürnberg) und Julian Schauerte (Fortuna Düsseldorf) musste der Club unter anderem ziehen lassen. Ersetzt werden sollen die beiden Leistungsträger durch Marc Pfertzel (1. FC Union Berlin) und Andrew Wooten von den Roten Teufeln. Der Angreifer war schon in der Saison 2012/13 an Sandhausen ausgeliehen und wechselt nun komplett zum SVS. Mit Torwart Marco Knaller und Mittelfeldspieler Denis Linsmayer hat Alois Schwartz zudem zwei weitere seiner ehemaligen U23-Spieler beim FCK im Aufgebot.
Mit Kavin Kratz verpflichteten die Kurpfälzer außerdem einen erfahrenen Profi von Eintracht Braunschweig, der in der vergangenen Saison beim Absteiger auch 14 Mal in der Bundesliga zum Einsatz kam. Insgesamt hielten sich die Sandhausener auf dem Transfermarkt aber relativ zurück. Mannschaftliche Geschlossenheit und ein eingespielter Kader sollen der Schlüssel zum erneuten Klassenverbleib sein.
Dass der für einen keinen Verein immer eine große Herausforderung darstellt, ist den Verantwortlichen bewusst. Zumal einiges an Investitionen auch in die Infrastruktur, in bessere Trainingsbedingungen und in das Stadion, geflossen sind. Letzteres bekommt gerade eine neue, deutlich größere Gegentribüne, so dass rund 13.000 Zuschauer das Duell mit dem FCK verfolgen können. Die meisten davon, das haben die bisherigen beiden Zweitligaspiele der Lautrer in Sandhausen gezeigt, werden wohl den Roten Teufeln die Daumen drücken.