In dieser Saison scheint es für einen Platz in der Spitzengruppe allerdings nicht zu reichen. Nach dem achten sieglosen Spiel in Serie zum Jahresauftakt gegen den FC Ingolstadt wurde am Ronhof der Abstiegskampf ausgerufen – seit diesem Spieltag steht dabei mit Mike Büskens ein alter Bekannter an der Seitenlinie.
Abstiegskampf. Eine neue Situation für die Grün-Weißen, schließlich belegte das Kleeblatt seit 2000 in fast jeder Spielzeit einen Platz im vorderen Tabellendrittel der Zweiten Liga und rangiert in der ewigen Tabelle des Unterhauses inzwischen auf Platz drei. Getoppt wurde die Serie an Spitzenplatzierungen in der Saison 2011/12, als die Mannschaft des damaligen und jetzt zurückgekehrten Trainers Mike Büskens als Meister in die Bundesliga aufstieg und im DFB-Pokal erst im Halbfinale an Borussia Dortmund scheiterte.
Mit der überschaubaren Bilanz von 21 Punkten aus 34 Spielen und ohne einen einzigen Heimsieg musste Fürth zwar direkt wieder absteigen, doch schon in der folgenden Saison klopften die Franken erneut an die Tür zum Oberhaus. Das Kleeblatt schaffte vor dem 1. FC Kaiserslautern als Dritter die Qualifikation für die beiden Relegationsspiele gegen den HSV in denen am Ende nur ein Tor zum Aufstieg fehlte.
Nach erneut zahlreichen Abgängen – darunter Leistungsträger wie Zoltan Stieber (Hamburger SV), Mergim Mavraj (1. FC Köln), Nikola Djurdjic (FC Augsburg) oder Daniel Brosinski (Mainz 05) – musste Fürth zu Beginn der Saison ein weiteres Mal umbauen. Mit drei Erfolgen vor eigenen Publikum, darunter ein 2:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern kam das Team auch einigermaßen aus den Startlöchern, ehe zum Ende des Jahres die bereits angesprochene Sieglos-Serie ihren unheilvollen Lauf nahm. Mit Stefan Thesker (Hannover 96), Sebastian Freis (SC Freiburg) sowie dem vom FC Augsburg ausgeliehenen Ronny Philp hat man in der Winterpause noch einmal im Kader nachgebessert und mit der Rückkehr von Mike Büskens auf den Trainerstuhl in dieser Woche wurde auch neben der Seitenlinie alles getan, um zumindest den Klassenverbleib möglichst frühzeitig klarzumachen.
Trösten können sich die Fans der Spielvereinigung aber zumindest mit den beiden Derbys gegen den 1. FC Nürnberg. Im Hinspiel in Fürth fertigte das Kleeblatt den Erzrivalen mit 5:1 ab, und auch im Rückspiel in Nürnberg holten die Gäste beim torlosen Remis zumindest einen Punkt. Überhaupt sahen die Fürther gegen den großen Nachbarn in den vergangenen Jahren meistens hervorragend aus, was die Rivalität im Lager des “Clubs” nur noch ein wenig mehr anheizte. Eine Rivalität, die im Frankenland fleißig gepflegt, im Rest der Republik aber oft gar nicht so richtig wahrgenommen wird. Zum besseren Verständnis muss man sagen, dass die Städte Fürth und Nürnberg nicht nur direkt aneinandergrenzen, das Nachbarschaftsduell ist auch das am häufigsten gespielte Derby in Deutschland überhaupt.
Vor vielen Jahrzehnten gehörte die SpVgg Fürth zudem wie der FCN zu den absoluten deutschen Spitzenvereinen und gewann in den Jahren 1914, 1926 und 1929 gleich drei Mal die Deutsche Meisterschaft. An diese ganz große Zeit konnte der Verein nach dem zweiten Weltkrieg allerdings nie wieder anknüpfen. 1963 wurde die Qualifikation für die neu gegründete Bundesliga verpasst, später stürzte der Club zwischenzeitlich bis in die Landesliga ab. Erst mit dem Einstieg der Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth im Jahr 1996 ging es für den nun als SpVgg Greuther Fürth antretenden Verein wieder kontinuierlich nach oben.