Es folgte der direkte Durchmarsch in die Regionalliga, der im dritten Anlauf geglückte Aufstieg in die Dritte Liga und erneut der Durchmarsch in Liga zwei. Geht es nach den Vorstellungen des Hauptsponsors und der sportlichen Leitung um Sportdirektor Ralf Rangnick, soll es das aber noch lange nicht gewesen sein. Das mittelfristige Ziel der Leipziger ist der Aufstieg in die Bundesliga.
Insbesondere in der Anfangsphase der Saison sah es sogar danach aus, als könnten die Sachsen schon im ersten Zweitliga-Jahr den Sprung ins Oberhaus perfekt machen. Seitdem hat man den direkten Kontakt zu den Aufstiegsplätzen zwar etwas verloren, ganz aus dem Blickfeld sind die vorderen Ränge allerdings noch nicht. Besonders wurmen dürfte die Verantwortlichen des ambitionierten Clubs der Fehlstart nach der Winterpause. Beim FC Erzgebirge Aue und zu Hause gegen den FSV Frankfurt kassierten die Leipziger empfindliche Niederlagen und büßten wertvollen Boden im Aufstiegsrennen ein.
Während dieser Schwächephase musste auch Trainer Alexander Zorniger seinen Hut nehmen und wurde vorerst durch den bisherigen U17-Coach Achim Beierlorzer ersetzt. Welche Möglichkeiten in der Messestadt aber grundsätzlich gegeben sind, zeigt ein Blick auf den Kader. Als Ersatz für den wegen eines Kreuzbandrisses lange fehlenden US-Nationalspieler Terence Boyd verpflichteten die Leipziger schon in der Winterpause mit Emil Forsberg und Omer Damari zwei prominente neue Stürmer.
Sowohl den Schweden von Champions-League-Teilnehmer Malmö FF als auch den Israeli von der Wiener Austria ließ sich der Verein eine stattliche Ablösesumme kosten. Zusammen mit dem dänischen Juwel Yussuf Poulsen bilden die beiden Neuen eine glänzend besetzte Offensive. Aus Salzburg wechselten im Winter zudem Yordi Reyna und der ehemalige Lautrer Rodnei nach Leipzig. Der Brasilianer zählt nun zusammen mit seinen Innenverteidigerkollegen Tim Sebastian und Ex-Nationalspieler Marvin Compper sowie Torwart Fabio Coltorti zu den Routiniers im Kader. Ansonsten stehen viele Profis noch eher am Anfang ihrer Karriere.
Bei allen sportlichen Erfolgen wird der Vormarsch des jungen Vereins im Umfeld vieler Konkurrenten durchaus kritisch gesehen. In der Sachsen-Metropole kommt der Club gleichwohl bestens an. Im Schnitt strömen mehr als 25.000 Zuschauer zu den Heimspielen in die zuvor weitgehend brachliegende WM-Arena. Zum Ende der vergangenen Drittliga-Saison waren es gegen Darmstadt und Saarbrücken zweimal in Folge sogar rund 40.000 zahlende Zuschauer, die in diesem Jahr wohl noch getoppt würden, sollten die Leipziger auf der Zielgeraden der Saison tatsächlich noch in den Aufstiegskampf eingreifen können.