Einmal, in der Spielzeit 2012/13, mischte der Verein sogar ganz oben mit. Im Duell mit dem FCK um den Relegationsplatz musste man sich erst am 32. Spieltag durch eine 1:4-Niederlage auf dem Betzenberg geschlagen geben und belegte am Ende Rang vier. Der damalige Trainer ist auch der aktuelle Coach des FSV. Benno Möhlmann soll die Mannschaft mit seiner Erfahrung auch in dieser Saison wieder zum Klassenverbleib führen. Gelingen muss das allerdings mit einem im Vergleich zu vor zwei Jahren inzwischen deutlich veränderten Kader. Viele Leistungsträger haben den Club verlassen, unter anderem die ehemaligen FSV-Profis Marcel Gaus und Tim Heubach, die in der Zwischenzeit bei den Roten Teufeln unter Vertrag stehen. Zur aktuellen Spielzeit müssen zudem Nils Teixeira (Dynamo Dresden), Michael Görlitz (FC St. Pauli) oder Mathew Leckie (FC Ingolstadt) ersetzt werden. Geholt hat man dafür die erstligaerfahrenen Sofian Chahed (Hannover 96), Vincenzo Grifo (1899 Hoffenheim/Leihe) und zuletzt Hanno Balitsch (1. FC Nürnberg). Von Absteiger Energie Cottbus konnte man sich zudem die Dienste von Alexander Bitroff sichern. Zusammen mit den Routiniers Patric Klandt im Tor, Innenverteidiger Björn Schlicke und Torjäger Edmond Kapllani sollen die Neuen den FSV frühzeitig wieder auf Kurs bringen. Zumindest der Anfang ist mit bislang vier Punkten aus vier Spielen gemacht.

Auch in Sachen Infrastruktur hat sich in den vergangenen Jahren am Bornheimer Hang einiges getan. Die Haupttribüne des Frankfurter Volksbank Stadions wurde durch einen kompletten Neubau ersetzt, so dass der FSV seine Gegner nun in einer schmucken gut 12.000 Zuschauer fassenden Arena empfangen kann. Diese Kapazität scheint auch völlig ausreichend, steht der FSV in Frankfurt in Sachen Zuschauerzuspruch doch deutlich im Schatten des Lokalrivalen Eintracht. Die älteren Fans werden sich aber daran erinnern, dass dem nicht immer so war. In den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg waren die Bornheimer ein deutscher Spitzenverein und mussten sich 1925 im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft erst nach Verlängerung dem 1. FC Nürnberg geschlagen geben. 1938 erreichte man zudem das Finale um den Tschammer-Pokal, dem Vorgänger des heutigen DFB-Pokals, und verlor gegen Rapid Wien mit 1:3.

Diese Zeiten sind lange vorbei. Bedenkt man aber, dass der Verein vor der Rückkehr in die Zweite Liga zeitweise nur noch in der Oberliga kickte, ist die aktuelle Phase durchaus als Erfolgsgeschichte zu werten. Mitverantwortlich dafür ist mit Sportdirektor Uwe Stöver ein Mann, der auch schon in Kaiserslautern als Trainer im Jugend- und U23-Bereich gearbeitet hat. Zudem spielten mit Andrew Wooten, Ilian Micanski oder Chadli Amri in den vergangenen Jahren auch immer wieder Profis des FCK auf Leihbasis für die Frankfurter. Und zu guter Letzt darf natürlich eine Anekdote nicht fehlen, die vermutlich jedem Lautrer Fan beim Gedanken an den FSV ein breites Grinsen entlocken wird. Denn es waren die Bornheimer, die in der Saison 2009/10 durch ein 1:1 gegen den FC Augsburg am drittletzten Spieltag den vorzeitigen Aufstieg der Roten Teufel in die Bundesliga perfekt machten. Hunderte FCK-Fans waren live im Stadion dabei und feierten mit den Frankfurtern und dem damaligen Torschützen Cidimar eine ausgelassene Spontanparty.

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