Zwar stand die Fortuna an fünf der bisherigen 27 Spieltage auf einem direkten Aufstiegsplatz, seit der Winterpause weist die Tendenz allerdings wieder nach unten. Beim 1. FC Heidenheim und gegen den SV Darmstadt 98 gelangen nur zwei Siege, und nach der herben 0:4-Niederlage bei Kellerkind FC St. Pauli am vergangenen Spieltag beträgt der Rückstand der Rheinländer auf Rang zwei satte zehn Punkte. Auch Oliver Reck, der die Düsseldorfer schon in der Endphase der vergangenen Saison sowie über weite Phasen der Vorrunde in die Erfolgsspur geführt hatte, musste in der Zwischenzeit gehen. Seit Ende Februar sitzt Taskin Aksoy als verantwortlicher Trainer auf der Bank.
Dass die Ambitionen der Düsseldorfer durchaus nach oben gerichtet sind, zeigt derweil ein Blick auf die Transferaktivitäten in der Sommerpause. Mit dem linken Verteidiger Lukas Schmitz (Werder Bremen) und dem zentralen Mittelfeldmann Sergio da Silva Pinto (UD Levante) verpflichtete der Club reichlich Bundesliga-Erfahrung, über die auch die beiden Torhüter Michael Rensing und Lars Unnerstall sowie die beiden früheren FCK-Profis Axel Bellinghausen und Erwin “Jimmy” Hoffer verfügen. Die Liste der Abgänge war mit 13 Profis zwar lang, es fand sich darauf mit Keeper Fabian Giefer (Schalke 04) aber nur ein Stammspieler.
Die Sehnsucht in Düsseldorf ist groß, dorthin zurückzukehren, wo man in den 70ern und über weite Strecken der 80er Jahre zum festen Inventar gehörte. Die beiden Siege im DFB-Pokal 1979 und 1980 sowie die Qualifikation für das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger 1979 sind Ausdruck dieser erfolgreichen Epoche in der Clubgeschichte. Noch vor der Gründung der Bundesliga holten die Düsseldorfer 1933 auch einmal die Deutsche Meisterschaft.
Von vergleichbaren Erfolgen konnte die Fortuna nach dem Erstliga-Abstieg 1987 zwischenzeitlich nur noch träumen. Einige Jahre pendelte der Verein zwischen Erster und Zweiter Liga, ehe er ab 1999 sogar bis in die Oberliga abstürzte. Erst 2008 schafften die Rheinländer die Rückkehr in Liga zwei, wo sich der Club anschließend direkt in der Spitzengruppe festsetzen konnte. Dort finden sich die Düsseldorfer auch aktuell wieder. Wenngleich der Rückstand zu den begehrten Plätzen größer ist, als Fans und Verantwortliche wohl gehofft hatten.