Diese Prognose haben auch die beiden ersten Punktspiele bestätigt. Einem 2:2-Unentschieden in der Eröffnungspartie bei Fortuna Düsseldorf ließen die Braunschweiger ein souveränes 3:0 gegen Aufsteiger 1. FC Heidenheim folgen. Trainer Torsten Lieberknecht und Sportchef Marc Arnold haben auch nach dem Abstieg einen schlagkräftigen Kader beisammen. Vor dem Kräftemessen mit den Roten Teufeln auf dem Betzenberg liegen die Löwen punktgleich mit dem FCK auf dem dritten Tabellenplatz.
In die Pfalz wird die Eintracht wahrscheinlich wieder von zahlreichen Fans begleitet. Denn an der Euphorie im Umfeld des Deutschen Meisters von 1967 hat auch die Ausbeute von nur 25 Punkten aus 34 Spielen in der Bundesliga nichts geändert. Der Dauerkartenverkauf wurde Ende Juli bei gut 16.000 verkauften Tickets gestoppt. Kein Wunder, kann man die zwischenzeitliche Rückkehr der Eintracht ins Oberhaus doch als eine der größten Comeback-Geschichten im deutschen Profifußball bezeichnen. Zwischenzeitlich bis in die Niederungen der Regionalliga abgestürzt, meldeten sich die Blau-Gelben im Sommer 2013 nach 28 Jahren in der Bundesliga zurück.
Als Vater des Erfolgs gilt in Braunschweig Trainer Torsten Lieberknecht. Der gebürtige Vorderpfälzer und ehemalige FCK-Profi übernahm 2008 das Kommando an der Hamburger Straße und führte die Eintracht Schritt für Schritt wieder nach oben. Immer wieder hat er dabei auch auf Spieler aus seiner südwestdeutschen Heimat gesetzt. Mehr als ein halbes Dutzend Profis mit einer Vergangenheit bei den Roten Teufeln standen in den vergangenen Jahren zum Teil gleichzeitig im Kader der Eintracht. Aktuell sind es mit Marcel Correia, Benjamin Kessel, Matthias Henn und Hendrick Zuck noch vier.
Letzterer wurde für die neue Saison ebenso wie Vegar Eggen Hedenstad vom SC Freiburg ausgeliehen. Ebenfalls auf Leihbasis kamen der Norweger Mushaga Bakenga vom FC Brügge sowie der Südkoreaner Seung-Woo Ryu von Bayer Leverkusen. Saulo Decarli aus der Schweiz wurde vom AS Livorno verpflichtet, der polnische Torwart Rafal Gikiewicz von Slask Breslau. Mohammad Baghdadi schließlich entstammt der eigenen U19. Den Neuzugängen stehen insgesamt neun Abgänge gegenüber, von denen vor allem die Wechsel der Stammspieler Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen), Ermin Bicakcic (1899 Hoffenheim) und Publikumsliebling Domi Kumbela (Karabükspor) schwer wiegen.
Gerade Torjäger Kumbela wollten die Verantwortlichen in Braunschweig unbedingt halten, doch ließ sich der ehemalige Jugendspieler des FCK nicht von einem weiteren Engagement überzeugen. Auch deshalb stapeln die Verantwortlichen mit Blick auf die anstehende Spielzeit eher tief. Mit Bundesliga-Absteigern wie Hertha BSC, Eintracht Frankfurt oder aktuell dem 1. FC Nürnberg sei man nicht zu vergleichen, war von Sportchef Marc Arnold zu vernehmen. Man wolle eine stabile Saison spielen. Nach den ersten beiden Punktspielen und der ersten Runde im DFB-Pokal scheint die Eintracht dabei auf einem guten Weg zu sein.