Ein Blick auf die Tabelle macht recht schnell deutlich, wo bei den Münchnern der Schuh drückt. Trotz des Verbleibs von Torjäger Rubin Okotie, der auch in dieser Spielzeit ordentlich trifft, sind die Löwen in der Offensive bislang zu harmlos. Auch der zum Ende der Wechselperiode im Sommer vom FCK verpflichtete Stefan Mugosa konnte trotz regelmäßiger Einsätze seine Knipserqualitäten noch nicht unter Beweis stellen. Marius Wolf, nach Okotie zweitbester Torschütze der 60er bis zur Winterpause, musste der Club zum Erstligisten Hannover 96 ziehen lassen.
Wenig überraschend legten die Münchner bei ihren Transferaktivitäten im Winter großen Wert auf das Offensivspiel. Mit Sascha Mölders (FC Augsburg) und Maximilian Beister (FSV Mainz 05) kamen zwei Angreifer, die ihre Fähigkeiten schon unter Beweis gestellt haben, eine Liga höher zuletzt aber nicht mehr richtig zum Zug kamen. Ebenfalls auf Leihbasis verpflichtete 1860 den talentierten Levent Aycicek von Werder Bremen. Reichlich Erfahrung bringen derweil Goran Sukalo (Greuther Fürth) und Jan Mauersberger (Karlsruher SC) mit nach München.
Die Neuen möglichst schnell zu einer Einheit formen muss Benno Möhlmann. Der Fußballlehrer kam Anfang Oktober als Nachfolger des bis dahin sieglosen Torsten Fröhling, konnte die Löwen bislang aber ebenfalls nicht von den Abstiegsplätzen wegführen. Zuletzt blieb die Mannschaft im kompletten Dezember und auch in den beiden ersten Partien nach der Winterpause ohne Punkt, bevor am Samstag gegen Abstiegskonkurrent Fortuna Düsseldorf endlich wieder ein Sieg glückte, mit dem die Löwen in der Tabelle den SC Paderborn auf dem Relegationsrang überholten. Der Traditionsclub muss dennoch aufpassen, bei sechs Punkten Abstand auf die davor liegenden Düsseldorfer den Anschluss ans rettende Ufer nicht zu verlieren.
Ein Pluspunkt im Saisonfinale könnte womöglich die Erfahrung von Trainer Möhlmann sein. Mehr als 500 Mal saß der Coach alleine in der Zweiten Liga auf der Bank. Als Profi und Trainer blickt der langjährige Spieler von Werder Bremen in den beiden obersten deutschen Spielklassen sogar auf mehr als 1000 Begegnungen zurück. In diesem Punkt macht dem Löwen-Trainer im deutschen Profifußball also kaum jemand etwas vor.