Als Nachfolger des glücklosen Valérien Ismaël ist es René Weiler gelungen, den stark besetzen, aber zwischenzeitlich doch arg verunsicherten Kader auf Kurs zu bringen. In seinen ersten sechs Spielen bis zur Winterpause holte Weiler mit dem „Club“ vier Siege und ein Unentschieden. Zumindest Sichtkontakt zu den vorderen Tabellenplätzen war hergestellt, wobei in den verbleibenden Saisonspielen schon fast alles passen müsste, um am Valznerweiher am Ende doch noch den achten Bundesliga-Aufstieg feiern zu dürfen.

Es wäre ein weiterer Rekord in der langen und ruhmreichen Geschichte des 1. FC Nürnberg, die an Titeln und Erfolgen aber auch so alles andere als arm ist. Mit neun Deutschen Meisterschaften haben die Franken nach dem freilich schon weit enteilten FC Bayern München (24) immer noch mehr nationale Titel auf dem Konto als jeder andere deutsche Verein. Hinzu kommen vier Erfolge im DFB-Pokal. Insbesondere in den 20er Jahren war Nürnberg im deutschen Fußball das Maß aller Dinge. Angeführt von den beiden Ungarn Peter Szabo und Spielertrainer Alfred “Spezi” Schaffer holte die damalige Mannschaft gleich fünf nationale Titel  nach Nürnberg.

Als 1963 die Bundesliga ins Leben gerufen wurde, gehörte der FCN fast selbstverständlich zu den Gründungsmitgliedern, auch wenn sich die ganz großen Erfolge nun nicht mehr in dieser Regelmäßigkeit einstellen wollten. Fünf Jahre später feierte der “Club” unter Trainerlegende Max Merkel zwar seine neunte und bis heute letzte Meisterschaft, aber schon in der Folgesaison stiegen die Nürnberger als amtierender Titelträger aus der Bundesliga ab. Auch das ist in der Geschichte des deutschen Fußballs einmalig. Die Anhänger des FCN sind in dieser Hinsicht also einiges gewohnt, und nicht umsonst heißt es in der Vereinshymne „Die Legende lebt“” trotzig: „Ein Fels in wilder Brandung, der alles überstand. Er hielt in vielen Jahren so manchen Stürmen stand.“

Besonders schwer war einer dieser Stürme im Frühjahr 1996, als die Nürnberger sogar in die Drittklassigkeit absteigen mussten. Unter den Trainern Willi Entenmann und anschließend Felix Magath gelang zwar die direkte Rückkehr in die Zweite Liga sowie der Durchmarsch ins Oberhaus, dort konnte sich der Verein allerdings wieder nicht halten. Der große 1. FC Nürnberg war zu einer Fahrstuhlmannschaft geworden. In der Spielzeit 2006/07 spielte der FCN unter Trainer Hans Meyer immerhin seine dritte Saison in Folge in der Bundesliga und krönte einen starken sechsten Tabellenplatz zudem mit dem Triumph im Finale um den DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart.

Fast 40 Jahre nach der letzten Deutschen Meisterschaft durfte in der Frankenmetropole wieder über einen nationalen Titel gejubelt werden, bevor es schon in der Folgesaison auch als amtierender DFB-Pokalsieger wieder nach unten ging. Nach der zwischenzeitlichen Rückkehr ins Oberhaus erwischte es die Franken in diesem Frühjahr schließlich zum insgesamt achten Mal. Auch das ist Rekord. Allerdings einer, auf den sie in Nürnberg wohl lieber verzichtet hätten.

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