Europameister, Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger, zweimaliger Torschützenkönig – die Erfolge des Jubilars sprechen für sich. In 170 Bundesligaspielen für den Pfälzer Traditionsverein markierte Stefan Kuntz 75 Treffer und schoss sich so in die Herzen der Fans. Insgesamt lief Kuntz 449 Mal in den deutschen Bundesligen für den VfL Bochum, Bayer 05 Uerdingen, den FCK und Arminia Bielefeld auf und erzielte dabei 179 Tore. Seine Karriere begann er 1970 in seinem Geburtsort im saarländischen Neunkirchen, wurde beim damaligen Zweitligisten zum Profi und wechselte zur Saison 1983/84 zum damaligen Bundesligisten VfL Bochum. Im Ruhrgebiet wurde der Mittelstürmer in seiner dritten Saison sogar Torschützenkönig und weckte Begehrlichkeiten. Bayer 05 Uerdingen, damals Dritter in der Liga und amtierender DFB-Pokalsieger, verpflichtete Kuntz zur Spielzeit 1986/87. Im Rheinland machte der Torjäger dann auch seine ersten Schritte auf internationalem Parkett. Im UEFA-Pokal schied man allerdings in der dritten Runde gegen den großen FC Barcelona aus.
In der Saison 1989/90 begann für Stefan Kuntz das erste Kapitel 1. FC Kaiserslautern, das bis 1995 andauern sollte. Stefan Kuntz kehrte nicht nur in seine Heimat zurück, sondern erlebte mit dem 1. FC Kaiserslautern auch die erfolgreichste Zeit als Spieler. Mit dem deutschen Pokalsieg 1990 und der deutschen Meisterschaft ein Jahr später feierte Kuntz als Führungsspieler und Kapitän die beiden größten nationalen deutschen Titel mit den Roten Teufeln direkt hintereinander. Während dieser Zeit avancierte der Stürmer mit der eingebauten Torgarantie auch zum Nationalspieler. Sein Debüt im DFB-Dress feierte Kuntz am 18. Dezember 1993 gegen die USA und schoss auch gleich sein erstes Tor. Kuntz gehörte zum Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA. Dort wurde das Geburtstagskind allerdings nur einmal eingewechselt. Besser lief es für ihn zwei Jahre später. Bei der Europameisterschaft 1996 in England wurde er mit der deutschen Auswahl Europameister. Stefan Kuntz schoss im Halbfinale gegen England in der 16. Minute das 1:1-Ausgleichstor. Anschließend folgte das Elfmeterschießen, welches Deutschland, auch dank eines sicher verwandelten Elfmeters von Stefan Kuntz, den Finaleinzug brachte. Auch dort lief Deutschlands Nummer 11 von Beginn an auf und jubelte mit Oliver Bierhoff nach dessen Golden Goal über den Erfolg in Wembley. Sein letztes Länderspiel bestritt Kuntz am 11. Oktober 1997 gegen Albanien (4:3). Stefan Kuntz musste in seinen insgesamt 25 Länderspielen keine Niederlage einstecken (21 Siege, 4 Unentschieden) und erzielte sechs Tore. Er hält damit auch den deutschen Rekord der meisten Länderspiele ohne Niederlage.
Nach seinem tränenreichen Abschied 1995 vom FCK zu Besiktas Istanbul rissen die Kontakte in die Pfalz nie ab. Doch bis zu seiner Rückkehr auf den Betzenberg sollten 13 Jahre vergehen, in denen Kuntz neben dem Abenteuer Besiktas Istanbul auch noch für Arminia Bielefeld und erneut den VfL Bochum die Schuhe in der Bundesliga schnürte. 1999 beendete Stefan Kuntz seine aktive Karriere und machte sich zunächst als Trainer in Neunkirchen, Karlsruhe, Mannheim und Ahlen einen Namen, ehe er in Koblenz und danach beim VfL Bochum als Funktionär wirkte. Am 8. April 2008 kehrte der „verlorene Sohn“ als Vorstandsvorsitzender auf den Betzenberg zurück und rettete seinen FCK in einem „Herzblut-Finale“ vor dem Abstieg in die Drittklassigkeit. Stück für Stück führte Stefan Kuntz die Roten Teufel wieder nach oben und konnte mit dem Aufstieg 2010 einen weiteren Erfolg mit dem FCK verbuchen. Nach dem Abstieg in der vergangenen Saison leiteten der Vorstandsvorsitzende und sein Team einen neuerlichen Umbruch auf Deutschlands höchstem Fußballberg ein, der hoffentlich mit dem Aufstieg 2013 gekrönt wird… Das wäre ein ganz besonderes nachträgliches Geburtstagsgeschenk für ein echtes Kind der Bundesliga, denn im Jahr 2012 heißt es nicht nur: Herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag, Stefan Kuntz, sondern auch die Bundesliga feiert den 50. Geburtstag und der FCK sagt: Alles Gute!