Der Coup der “Wölfe” in der vorletzten Saison, als Erfolgstrainer Felix Magath den Außenseiter zum Titel führte, hat der 120.000-Einwohner-Stadt ein zweites Aushängeschild verschafft. Denn Wolfsburg war und ist vor allem Autostadt. Ohne das Werk des Weltkonzerns VW würde es die Stadt überhaupt nicht geben.

Als im späteren Wolfsburg 1938 von den Nationalsozialisten der Grundstein für die Volkswagenwerke gelegt wurde, fehlte vor allem eines: Häuser und Wohnungen für die Zehntausenden Beschäftigten. Per Regierungsdekret entstand so die “Stadt des KDF-Wagens bei Fallersleben”. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Stadt schließlich auf Weisung der britischen Besatzungsmacht in Wolfsburg umbenannt. Namensgeber war das im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte Wasserschloss Wolfsburg, das sich im heutigen Stadtteil Alt-Wolfsburg befindet.

Die Zukunft des Automobilwerkes war nach 1945 zunächst unklar. Nach einem britischen Untersuchungsbericht und einer grundsätzlich falschen Einschätzung des Automobilmarktes erlahmte jedoch das internationale Interesse und die Produktionsstätten gingen in den Treuhandbesitzes des Landes Niedersachsen über. 1960 wurde die damalige Volkswagen GmbH schließlich privatisiert. Es entstand die Volkswagen AG, die zu einer Automobilfabrik mit gigantischen Ausmaßen werden sollte. Das Werksgelände in Wolfsburg hat heute eine Fläche wie das britische Überseegebiet Gibraltar und alleine die überdachten Hallenflächen sind so groß wie das Fürstentum Monaco.

Erlebbar wird der Weltkonzern Volkswagen für die Wolfsburger und für andere Besucher der Stadt in der im Jahr 2000 eröffneten Autostadt. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus modernem Dienstleistungszentrum und Freizeitpark, in der interessierte Besucher ihren bestellten Neuwagen gleich persönlich abholen können. 20 Millionen Gäste aus aller Welt haben der mit Abstand größten Attraktion Wolfsburgs seit 2000 einen Besuch abgestattet.

Als Aushängeschild der Stadt hat sich mit der Meisterschaft im Jahr 2009 auch der VfL Wolfsburg etabliert. Freilich zeigt auch die Erfolgsstory des grün-weißen Fußballvereines zunächst vor allem eins – ohne Volkswagen läuft in Wolfsburg gar nichts. Fast selbstverständlich ist der Weltkonzern auch Hauptsponsor des VfL und zudem Mitbesitzer und Namensgeber des Stadions, der Volkswagen-Arena. Nach dem Aufstieg 1997 gelang es dem Verein dank dieser Unterstützung immer wieder prominente Kicker und Trainer nach Wolfsburg zu locken. Für den ganz großen Wurf musste allerdings erst Felix Magath kommen, der um das “magische Dreieck” Edin Dzeko, Grafite und Zvjezdan Misimovic den Deutschen Meister 2009 formen sollte.

Magath ging als es am schönsten war und ist mittlerweile schon im zweiten Jahr bei Schalke 04 in der Verantwortung. Die drei Starspieler sind noch da, wenngleich ihre Zukunft noch nicht endgültig geklärt ist. Wechsel scheinen nicht ausgeschlossen, da die Mannschaft abgesehen von Dzeko in der folgenden Saison hinter den Erwartungen geblieben ist.

Als neuen Trainer präsentierten die VfL-Verantwortlichen vor einigen Wochen den früheren englischen Nationaltrainer Steve McClaren, der die unter anderem mit den beiden WM-Fahrern Arne Friedrich und Simon Kjaer (Dänemark) verstärkten “Wölfe” jetzt wieder an die nationale Spitze führen soll. Wie es ist, in Wolfsburg Meister zu werden, weiß indes auch einer beim 1. FC Kaiserslautern ganz genau. Jan Simunek spielte in den letzten drei Jahren beim VfL und weiß den Trainerstab des FCK sicher mit wichtigen Tipps zu versorgen.

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