Nürnberg ist eine Stadt mit großer Geschichte. Seine erste Blütezeit erlebte die Hauptstadt Frankens bereits im Mittelalter, wo sie als freie Reichstadt zum Handels- und zeitweise gar zum Regierungszentrum für die deutschen Kaisers wurde. Im Rahmen des Nationalsozialismus wurde Nürnberg dann sowohl von Hitler zur Inszenierung seiner Reichsparteitage, als auch von den Alliierten zur Verurteilung der Kriegsverbrecher („Nürnberger Prozesse“), ausgewählt. Und obwohl der historische Stadtkern infolge dieser großen symbolträchtigen Bedeutung durch den zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde, gelang es die wertvolle Bausubstanz aus alten Tagen großteils zu restaurieren, so dass Nürnberg heute für eine attraktive Symbiose aus Mittelalter, Neuzeit und Moderne steht.
So kommt es also, dass für den kulturinteressierten Touristen ein buntes Potpourri an verschiedenen Baustilen auf engstem Raum zu bewundern ist. Exemplarisch genannt seien hier das Nassauerhaus für die Romantik, das Heilig-Geist-Spital für die Gotik oder das klassizistische St. Elisabeth. Auch das ehemalige Reichparteitaggelände, einst von Albert Speer prunkvoll geplant und heute ein Dokumentationszentrum, das alte Rathaus sowie der weiße Turm mitsamt Ehekarussel-Brunnen, sind durchaus einen Abstecher wert. Hoch über der Stadt thront dann noch das Wahrzeichen Nürnbergs, die Kaiserburg, einst eine der bedeutendsten Kaiserpfalzen. In kultureller Hinsicht sticht schließlich vor allem der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt heraus, dessen Geschichte sich bis ins Jahr 1608 zurückverfolgen lässt.
Doch auch das sportliche Aushängeschild, der 1. FC Nürnberg braucht sich mit seiner großen Vergangenheit nicht vor der Historie der Stadt verstecken. Schließlich war der FCN lange Zeit der erfolgreichste deutsche Fußballverein und errang zwischen 1920 und 1936 sechsmal die Deutsche Meisterschaft. Spieler des 1.FC Nürnberg stellten phasenweise die Hälfte der Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft und durch die drei weiteren Meistertiteln von 1948, 1961 und 1968 ist der FCN heute noch immer Vize-Rekordmeister. In den 1920er-Jahren baute die Stadt mit dem Städtischen Stadion eine moderne Sportstätte mit Aschenbahn und angeschlossenem Schwimmbad, die noch heute als easyCredit-Stadion Heimat des Nürnberger Bundesliga-Teams ist.
Dieses hat mit Glanz und Glorie der frühen Tage zugegebenermaßen relativ wenig zu tun. Mit Ausnahme des überraschenden Pokalsiegs von 2007 hat sich Nürnberg in den letzten Jahren vor allem als Fahrstuhlmannschaft einen Namen gemacht. Wie schon im letzten Jahr, als man erst in der Relegation gegen den FC Augsburg den Klassenerhalt unter Dach und Fach brachte, dürfte das Team von Coach Dieter Hecking deshalb auch in diesem Jahr einer der Hauptkonkurrenten des FCK im Abstiegskampf sein. Verstärkt hat man sich hierfür vor allem mit jungen, aufstrebenden Talenten wie Julian Schieber (VfB Stuttgart), Rubin Okotie (Austria Wien) oder Jens Hegeler (Bayer Leverkusen). Mit Timmy Simons, den langjährigen Kapitän des PSV Eindhoven, verpflichtete man zudem noch einen ganz erfahrenen Mann, ebenso wie Abwehrmann Per Nillsson vom Liga-Konkurrenten TSG 1899 Hoffenheim.