Reeperbahn, Nachbarstraßen wie die Herbertstraße oder die Große Freiheit sind auch international bestens bekannt. Charakteristisch für St. Pauli ist zudem seine direkte Lage am Hafen. Die St. Pauli-Landungsbrücken sind wahrscheinlich das berühmteste Postkartenmotiv des Hamburger Hafens und stehen seit 2003 unter Denkmalschutz. Auch das Karolinenviertel gehört zum Stadtteil und bietet mit der Marktstraße eine bekannte alternative Einkaufsmeile.
Nachtleben und Alternativkultur, das sind auf jeden Fall zwei der Hauptmerkmale des Stadtteils. Fehlt als drittes noch der Fußball, genauer gesagt der FC St. Pauli von 1910. Auch wenn der HSV der erfolgreichere Hamburger Fußballverein ist, so ist das Interesse für die Kicker mit der Piratenflagge nicht minder gering. Das sich derzeit im Umbau befindliche und 24.478 Zuschauer fassende Millerntor-Stadion befindet sich auf dem Heiligengeistfeld in der Nähe der Reeperbahn. Durch den großen Fanzuspruch und die besondere Fankultur ist der FC St. Pauli zu einem Kultclub geworden, der Fußball- und Stadtteilkultur in sich vereint.
Im Jahr 2003 stand der Kiezclub nach dem Abstieg aus der Zweiten Liga kurz vor dem Aus. Durch die „Retterkampagne“, die mehrere bundesweite Spendenaktionen beinhaltete, gelang es allerdings innerhalb von nur drei Monaten weit mehr als die benötigten 1,95 Millionen Euro aufzutreiben. 2007 schaffte der Verein die vielumjubelte Rückkehr in die Zweite Liga, ehe man 2010 gemeinsam mit dem FCK gar den Aufstieg in die Bundesliga realisierte.
Das Oberhaus mussten die Hamburger aber nach nur einer Saison wieder verlassen. In der vergangenen Spielzeit gehörte das Team des neuen Trainers Andre Schubert zwar bis zum Schluss zur Spitzengruppe, der erneute Wiederaufstieg gelang aber nicht. Im kommenden Jahr möchte man beim FC St. Pauli nun einen neuen Anlauf nehmen, wobei bislang noch keine großen Transfers zu vermelden waren. Ganz im Gegenteil: Rouwen Hennings kickt in der kommenden Saison beim Karlsruher SC und Moritz Volz zieht es zu 1860 München.
