Dabei würden positive Schlagzeilen momentan wohl nicht nur dem Verein, sondern auch der gesamten Stadt gut tun. Denn für viele ist die Stadt wohl vorerst untrennbar mit der Erinnerung an die Ereignisse bei der Loveparade 2010 verknüpft, die Duisburg damals unfreiwillig in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Dabei war die Stadt einst, wie so viele im Ruhrgebiet, vor allem für die Stahl- und Kohleindustrie berühmt. Als bedeutender Standort war man allerdings auch ein regelmäßiges Angriffsziel alliierter Bomber im Zweiten Weltkrieg.
In den Nachkriegsjahren mussten wesentliche Bereiche der Stadt einschließlich der Infrastruktur neu aufgebaut werden. Doch Kohle und Stahl wurden schnell zu den Motoren des Wiederaufbaus. Die Wirtschaftskraft der Region lag fast 50 Prozent über dem Landesdurchschnitt, sodass bis 1961 die Einwohnerzahl auf über eine halbe Million hochschnellte. Heute liegt Duisburg zwar wieder knapp unter der 500.000-Grenze, ist damit aber immerhin noch die fünftgrößte Stadt im Ballungsgebiet Nordrhein-Westfalen.
Ganz ähnlich liest sich auch die Geschichte des Meidericher Spielvereins Duisburg. Nachdem man bereits 1902 den Spielbetrieb aufgenommen hatte, dümpelte der Verein jahrzehntelang eher in den Niederungen des Fußballs, um sich dann nach 1945 zunächst in der Oberliga West zu etablieren und schließlich sogar Gründungsmitglied der Bundesliga zu sein. In der ersten Saison wurde man dort völlig überraschender Vize-Meister, neben vier Pokal-Finalteilnahmen zuletzt 2011 und einem Platz im UEFA-Cup-Halbfinale 1979 bis heute der größte Erfolg der Vereins. Die jüngere Geschichte des MSV ist geprägt vom permanenten Auf und Ab. Zwei Mal schafften die Duisburger im vergangenen Jahrzehnt den Aufstieg in die höchste Spielklasse, mussten jedoch jeweils als Tabellenletzter postwendend zurück in Liga zwei.
Nach der insgesamt durchwachsenen Vorsaison wollen die „Zebras“ ihren Anhängern in der 31.500 Zuschauer fassenden Schauinsland-Reisen-Arena in der kommenden Spielzeit vor allem wieder attraktiveren Fußball zeigen.
