Mitten im Zentrum des Ruhrgebiets, dem größten Ballungsraum Europas,  liegt Bochum. Obwohl im Fußball von den großen Rivalen und Nachbarn Dortmund sowie Schalke oftmals als "kleiner Bruder" verniedlicht, ist die Stadt mit knapp 367.000 Einwohnern die zweitgrößte in Westfalen und damit auch eine ganze Ecke größer als beispielsweise Gelsenkirchen. Wie beinahe jede Siedlung in der Region verdankt auch Bochum seine Bedeutung dem großen Boom des Kohlebergbaus und der Stahlindustrie im vorigen Jahrhundert. Inzwischen ist es jedoch über 35 Jahren her, seit die letzte Zeche geschlossen wurde und nach dem Niedergang des Bergbaus, entwickelte sich Bochum mehr und mehr zu einem Dienstleistungsstandort und zu einer bedeutenden Universitätsstadt.
Der jahrzehntelange industrielle Charakter der Stadt war allerdings auch für den örtlichen Fußball-Verein identitätsstiftend. Der VfL stand stets für bodenständige Arbeit, für Leidenschaft und Kampf mit begrenzten finanziellen Mitteln. Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Fußball-Bundesliga 1971, hielten sich die Bochumer in den folgenden gut 20 Jahren im Oberhaus, ohne je eine bessere Platzierung als den achten Tabellenplatz zu erreichen. Der VfL platzierte sich zumeist im Mittelfeld, nicht selten auch nahe der Abstiegszone  und rettete sich doch stets am Ende.  "Die Unabsteigbaren" waren geboren, doch exakt in der Saison als dieser Spitzname geboren wurde, war es auch schon wieder vorbei der Legende.
Spätestens im dritten Jahr 2. Liga steht dem VfL dieser Spitzname auch kaum mehr zu. Dem ersten Abstieg 1993 folgten binnen der nächsten acht Jahre drei weitere und auch wenn dem VfL stets die unmittelbare Rückkehr gelang und in diese Phase, mit der zweimaligen Qualifikation für den UEFA-Cup, auch die wohl größten Erfolge der Vereinsgeschichte fallen, war der Club nunmehr eine richtige "Fahrstuhlmannschaft". Seit dem letzten Abstieg 2009/10 müssen die Fans im 29.448 Zuschauer fassenden rewirpower-Stadion nun vorerst ganz auf Bundesliga-Fußball verzichten. Die vergangene Saison, die Bochum letztlich auf Platz 11 beendete, war die bislang schwächste in der 2. Liga. Was für die Bochumer in diesem Jahr möglich tatsächlich ist, bleibt deshalb zunächst abzuwarten.
Bundesweit beneidet werden die Bochumer gern um den Komponisten ihres Vereinssongs, denn wenn die Blauweißen den Platz betreten, besingt Herbert Grönemeyer seine Stadt "Bochum". Zudem ist das ehemals Ruhrstadion benannte reine Fußballstadion des VfL in der Innenstadt der Ruhrmetropole beheimatet und damit bequem zu Fuß vom Hauptbahnhof zu erreichen. Nicht umsonst wird der Gästebereich im rewirpower-Stadion auch heute noch regelmäßig zu einem der beliebstesten Auswärtsstadien Deutschlands gewählt.

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