Charlottenburg-Wilmersdorf zählt heute zu den eher bürgerlichen Wohnbezirken. Im Westend, einem von sieben Ortsteilen, liegt die Heimstätte der Hertha, die im 1936 eröffneten Stadion seit 1963 spielt. Als Teil des auf großen Sichtachsen aufgebauten Olympiageländes bietet das imposante Bauwerk nach diversen Umbauarbeiten 74.500 Zuschauern Platz und ist nicht nur für Fußballspiele, sondern auch für Leichtathletik-Events oder Konzerte eine perfekte Kulisse.
Dies zumal der Westend, nach dem vornehmen Londoner Stadtteil benannt, durch unterschiedlich strukturierte Plätze besticht und mit dem Funkturm auf dem Areal des Messegeländes über eines der bekanntesten Wahrzeichen Berlins verfügt. An der Einmündung der Bolivarallee in den Steubenplatz stand zudem über Jahre hinweg der nur für Filmzwecke genutzte Imbisswagen der TV-Serie „Drei Damen vom Grill“.
Die blau-weiße „Hertha" – ein Dampfer auf dem Wannsee war es, der bei der Vereinsgründung am 25. Juli 1892 als Namensgeber Pate stand. Seitdem hat der Verein, genauso wie die Stadt, in der er gegründet wurde, eine wechselvolle Geschichte durchlebt. Aus BFC Hertha 92 wird 1923 nach der Fusion mit dem finanzkräftigen Berliner Sport-Club Hertha BSC. In der Folge erreicht der Verein sechsmal das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, bis es 1930 und 1931 gleich zweimal mit dem Meistertitel klappt. Mit der Gründung der Bundesliga 1963 erlebt Hertha BSC von der Rückversetzung in die Regionalliga (1965-1968) bis zum Vizemeistertitel in der Ersten Liga (1974/75) und der Teilnahme an der Champions League (1999/2000) alle Höhen und Tiefen des Fußballs.
Es folgte der erste Hertha-Abstieg seit der Spielzeit 1996/1997, der mit dem direkten Wiederaufstieg wieder vergessen gemacht werden sollte, doch ging es im Mai 2012 nach zwei verlorenen Relegationsspielen gegen Fortuna Düsseldorf für die „Alte Dame“ erneut in Liga zwei. Mit Jos Luhukay wurde nun ein Trainer verpflichtet, der den Berliner Club für das Fußball-Unterhaus wappnen und ein neues Team zusammenstellen soll.