In einem tiefen Talkessel der Zwickauer Mulde und zwischen den bewaldeten Höhen des Westerzgebirges gelegen, zählte Aue bis zum Ende des 20. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Bergbau- und Industriestandorten Deutschlands. Durch den Abbau und die Verarbeitung von Eisen-, Silber- und Zinnerzen erlangte die Stadt Bekanntheit, wobei der SDAG Wismut als weltweit drittgrößter Produzent von Uran eine besondere Bedeutung zukam. Als Trägerbetrieb übernahm das Unternehmen 1950 den Verein, der von nun an BSG Wismut Aue hieß. In diese Zeit fallen auch die größten Erfolge der BSG, die 1956, 1957 und 1959 DDR-Meister sowie 1955 FDGB-Pokalsieger wurde. Im Cup der Landesmeister absolvierten die Erzgebirgler insgesamt 16 Spiele und erreichten 1958 das Viertelfinale, wo gegen Young Boys Bern das Aus kam.
Am 16. April 1966 trat Aue im Punktspiel gegen Hansa Rostock erstmals mit lila-weißen Trikots an, weshalb die Mannschaft seither den Beinamen „ die Veilchen“ trägt. Etwas paradox, wenn man bedenkt, dass der Malocherclub bis heute für Kampfgeist und Zweikampfhärte steht. Im vereinigten Deutschland spielte Wismut im Amateurbereich und wurde 1993 in FC Erzgebirge Aue umbenannt. Zehn Jahre später konnte der Aufstieg in die Zweite Bundesliga gefeiert werden, worauf es 2007 wieder bergab ging. 2010 gelang jedoch ein souveräner Wiederaufstieg. Das Team von Chefcoach Karsten Baumann absolviert seine Heimspiele im Sparkassen-Erzgebirgsstadion (ehemals Erzgebirgsstadion), das 15.690 Zuschauern Platz bietet.
Die Besonderheit des Fußballstandorts Aue zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Stadt über lediglich ein Hotel verfügt, wenngleich das Gasthaus „Blauer Engel“ als älteste Unterkunft auf eine lange Geschichte zurück blicken kann. Zudem sind die Erzgebirgler durch ihren Schlachtruf bekannt, der sich auf den früheren Vereinsnamen und dessen Wappen bezieht: „Zwei gekreuzte Hämmer und ein großes W. Das ist Wismut Aue unsere BSG. Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht. Wismut Aue die neue Fußballmacht.“