„Es hat gestern echt Spaß gemacht, sich die Lunge aus dem Leib zu rennen.“ Mit diesem Satz sagte FCK-Stürmer Simon Zoller nach dem Spiel viel über die Partie gegen den FC Energie Cottbus aus. Es war ein wahrer Kraftakt der Roten Teufel. Ein aufopferungsvoller Kampf, ein leidenschaftlicher Auftritt. Oder wie es Interimstrainer Oliver Schäfer nach dem Spiel auf den Punkt brachte: Ein echtes Betzespiel!
Die Szene, die das Spiel am meisten prägte, ereignete sich schon in der achten Minute. Und völlig egal, ob der Foulelfmeter für Cottbus und die Rote Karte für Florian Dick nun berechtigt waren oder nicht, es änderte nichts an der Tatsache, dass der FCK die folgenden 82 Minuten mit einem Mann weniger auskommen musste. Und zudem noch einem Rückstand hinterherlaufen musste, da Tobi Sippel die Ecke zwar ahnte, den zu platziert getretenen Strafstoß jedoch nicht parieren konnte. Doch schon kurz nach dem Gegentreffer war es zu spüren. Auf dem Platz, auf der Bank, auf den Rängen. Heute war wieder „Betze-Abend“ Hier war noch lange nichts verloren. Auch nicht in Unterzahl. Und das Team gab alles, fightete bis zum Schluss und machte durch Markus Karl nicht nur einen, sondern durch Simon Zoller sogar noch einen zweiten Rückstand wett und hätte mit ein wenig mehr Glück den Platz durchaus auch als verdienter Sieger verlassen können. Alleine der groß aufspielende Marcel Gaus erspielte und erarbeitete sich drei gute Möglichkeiten. Und auf der rechten Abwehrseite zeigte Karim Matmour, dass der Offensivspieler auch als knallharter Außenverteidiger agieren kann.
Dementsprechend war auch Chefcoach Oliver Schäfer mit seinen Mannen sehr zufrieden. Was ihn jedoch nicht daran hinderte, am Tag darauf einen kleinen Waldlauf zur Regeneration anzusetzen. Doch die dosierte und an die geschundenen Knochen vom Vortag angepasste Einheit ließ die gute Stimmung unter den FCK-Profis keineswegs sinken. Die Jungs wussten, dass sie sich mit dem Spiel gegen Energie wieder viele Sympathien zurückerobert hatten. Vor allem aber spürten sie, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Jeder weiß, dass es gestern nur ein Punkt in der Tabelle war, aber ein wichtiger und großer Schritt hin zu der Art und Weise, wie sich das Team präsentieren möchte. Als Einheit auf dem Platz. Und als Einheit mit den Fans, die gestern wieder einmal ihr gutes Gespür zeigten und die Mannschaft nicht nur tatkräftig unterstützten, sondern am Ende auch für ihren aufopferungsvollen Einsatz mit jeder Menge Applaus belohnten.
Das hatten sich Spieler und Trainer auch verdient. Schließlich war es ein Spiel, das den FCK-Profis besonders viel abverlangte. In Unterzahl spielen heißt längere Wege gehen, noch mehr laufen, noch mehr arbeiten. Dementsprechend viele Muskeln gab es am darauffolgenden Dienstag auch für die Physiotherapeuten des FCK zu kneten. Zudem musste die medizinische Abteilung bei Florian Riedel Probleme an der Schulter feststellen. Die genaue Diagnose soll morgen nach einer ausführlichen Untersuchung erfolgen. Glücklicherweise haben die Spieler nun bis zum nächsten Pflichtspiel eine Woche länger Zeit, wieder zu Kräften zu kommen. Die nächste Trainingseinheit steht am Mittwoch, 4. September 2013, um 10 Uhr am Fritz-Walter-Stadion auf dem Programm. Am Donnerstag wartet mit dem polnischen Team von Pogon Stettin ein starker Gegner zum Testspiel in Eisenberg.
Einen ganz besonderen Termin hatten FCK-Kapitän Albert Bunjaku, Willi Orban und Simon Zoller dann noch am frühen Abend. Als Mannschaftspate der U9, der U10 und der U11 des FCK kamen sie natürlich auch beim Fotoshooting der Nachwuchskicker vorbei und gaben den kleinen Teufeln jede Menge Tipps und Autogramme. Und eine solche Leistung wie gegen Energie Cottbus dürfen sich die Kids gerne als Anschauungsunterricht nutzen. Dann wissen sie auch, was ein „Betze-Spiel“ ist.