Der frühere FCK-Profi Harald Braner, der von 1963 bis 1967 am Betzenberg auflief und beim ersten Bundesligaspiel der Roten Teufel auf dem Platz stand, ist im Alter von 79 Jahren in seiner Heimatstadt Worms verstorben. Der langjährige Rheinpfalz-Sportchef Horst Konzok erinnert an einen echten FCKler.
Der 1. FC Kaiserslautern trauert um seinen Ex-Profi Harald Braner, der seinem Verein bis zuletzt die Treue gehalten hat: Braner, von 1963 bis 1967 als Linksaußen für den FCK am Ball, ist nach schwerer Krankheit in seiner Heimatstadt Worms 79-jährig gestorben. Fritz Walter hatte den damals gerade 20 Jahre alten Braner von Wormatia Worms zum FCK gelotst. In einem Nebenzimmer im Sportheim des SV Alsenborn unterschrieb Braner seinen Vertrag. „Mache mer ned groß rum Bu’, du kummscht zu uns“, erinnerte sich Harald Braner gerne und stolz an die Worte seines großen Idols und Vorbilds – Fritz Walter war sein Lotse ins Fußball-Glück. „Schatzmeister Schickedanz sagte, geh‘ mal runter zum Willy Reitgaßl, der hat was für dich.“ Reitgaßl, der Rechtsaußen der Roten Teufel, war Autoverkäufer und übergab einen Ford 17 m – das war Braners „Handgeld“: „Ganz in Weiß mit roten Sitzen …“ Vier Jahre spielte Braner beim FCK, schoss zwölf Tore in 88 Bundesligaspielen. Seine „linke Klebe“ war berüchtigt. Als Zuschauer auf dem „Betze“ monierte Braner später, dass seine sportlichen Erben viel zu selten aus der zweiten Reihe „abzogen“. Dann erinnerte er sich an seinen Lehrmeister, den Ungarn Gyula Lorant. „Er sagte immer: Schieß aufs Tor – musst du die Bälle spielen wie Puskas mit links“, erzählte Braner einmal. Er stand am 24. August 1963, dem ersten Bundesliga-Spieltag überhaupt, in der Lauterer Mannschaft, die bei Eintracht Frankfurt 1:1 spielte.
In der damals zweitklassigen Regionalliga absolvierte Braner, dann mehr und mehr Spielmacher, 184 Spiele für Wormatia Worms, den SSV Reutlingen und den VfL Osnabrück. Am 13. Januar 1974 endete Braners Profi-Karriere brutal: Bei einem Spiel der Wormser in Nentershausen gegen Eisbachtal erlitt er einen sechsfachen Beinbruch. Zwei Kurz-Gastspiele als Trainer im Profibereich verliefen nicht eben glücklich. So trainierte Braner diverse Amateurvereine – unter anderem den FV Weinheim, den SV Schriesheim, den TuS Göllheim und den SC Bobenheim-Roxheim – und die U17 des FCK. Als Coach des Oberligisten TuS Landstuhl entdeckte er Tom Dooley in der C-Klasse in Bechhofen. In Worms führte Harald Braner mit seiner Frau eine Lotto-Toto-Annahmestelle und hatte eine Versicherungsagentur.
„Der FCK ist mein Verein“, betonte Braner auch, als der FCK in die Dritte Liga abgestiegen war. Bis 2008 spielte der Vater von zwei Kindern und stolze zweifache Opa in der Traditionsmannschaft der Roten Teufel. Er engagierte sich im Verein „Hilfe für Südindien e.V.“ und bot vor Ort mit seinem Sohn auch innerhalb des Projekts „Entwicklung durch Fußball“ Trainingscamps für Kinder und Jugendliche an.
Harald Braner – eine treue Seele. Ein großer Sportsmann!