Derbyzeit am Betze: Am 9. Spieltag empfing der 1. FC Kaiserslautern den Karlsruher SC zum Südwest-Klassiker.  Vor 39.079 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion wollten die Roten Teufel ihre bislang makellose Heimbilanz weiter ausbauen und zumindest bis Sonntag an die Tabellenspitze der Zweiten Liga springen. Gegenüber der 2:3-Niederlage am vergangenen Montag in Nürnberg nahm Cheftrainer Kosta Runjaic drei Umstellungen in der Startformation vor. Für Karim Matmour, den eine Grippe außer Gefecht setzte, spielte Marcel Gaus von Beginn an. Für Kerem Demirbay begann Ruben Jenssen im Mittelfeld und auf der rechten Seite der Viererkette bekam Michael Schulze den Vorzug vor dem unter der Woche leicht angeschlagenen Jean Zimmer.

Die Partie begann mit einem Kuriosum. Enrico Valentini ging gegen Gaus mit gestrecktem Bein zur Sache und quittierte nach wenigen Sekunden die vermutlich schnellste Gelbe Karte der Saison. Bis zur ersten prickelnden Torszene sollte es dann ebenfalls nicht lange dauern. Nach einem Eckball von Chris Löwe kam zunächst Markus Karl mit dem Kopf an das Leder, Srdjan Lakic spitzelte den Ball aus kurzer Distanz an die Unterkante der Latte, ehe Alexander Ring mit dem Nachschuss an KSC-Schlussmann Dirk Orlishausen scheiterte (3.). Das wäre um ein Haar ein Start nach Maß gewesen.

Die Gäste aus Baden versuchten durchaus mitzuspielen, vor allem nach Standards blieben die Roten Teufel aber gefährlicher. Eine weitere Ecke von Löwe fand wieder den im Hintergrund lauernden Karl. Nach dessen Versuch brachte Gaus das Leder von der Grundlinie zurück vor den Karlsruher Kasten, wo Lakic aus kurzer Distanz per Kopf vollstreckte (20.). Der zweite Hochkaräter wurde also genutzt. Eine Effizienz, die den Lautrern zuletzt doch häufig abging. Der Jubel über die Führung hatte sich gerade etwas gelegt, da hätten die Gastgeber um ein Haar direkt den nächsten Treffer nachgelegt. Kevin Stöger überbrückte mit Tempo das Mittelfeld, nahm auf der linken Seite Löwe mit, der wiederum den in der Mitte durchstartenden Stöger  fand. Zentimeter fehlten dem Österreicher zu seinem zweiten Saisontor (25.).

Konter und Standards waren aber auch weiter zwei Waffen, auf die sich die Roten Teufel im Derby verlassen konnten. In der 35. Minute blieb ein Freistoß von Stöger zunächst in der Mauer hängen, Lakic setzte nach und Gaus jagte die Kugel aus der Drehung mit einem trockenen Aufsetzer zum 2:0 ins lange Eck. Der Betze stand Kopf und er wurde von den Lautrern weiter mit schnörkellosem Konterfußball verwöhnt. Zwei Minuten nach dem zweiten Treffer konnten die Gäste von Glück sagen, dass nach einem dieser überfallartigen Angriffe das letzte Abspiel etwas zu ungenau geriet. Karls Schuss aus der Distanz wurde schließlich abgeblockt (37.).

Mit einer verdienten 2:0-Führung ging es in den zweiten Durchgang und die Lautrer waren von Beginn an weiter sehr konzentriert. Hinten brannte fast gar nichts an und nach knapp einer Viertelstunde hätten die Roten Teufel die Führung sogar noch deutlich ausbauen können. Der an fast allen Offensivaktionen beteiligte Stöger setzte zuerst einen 25-Meter-Schuss knapp vorbei (56.), dann verfehlte Jenssen nach Vorlage von Stöger das anvisierte lange Eck um wenige Zentimeter (65.). Direkt beim nächsten Angriff scheiterte Stöger schließlich an Orlishausen (66.), der auch von Jenssen in der 70. Minute nicht überwunden werden konnte.

Hektisch wurde es noch einmal in der 74. Minute. Löwe und Manuel Torres gerieten nach einem Zweikampf aneinander und in der folgenden Rudelbildung  stellte Schiedsrichter Robert Kempter den Karlsruher wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit mit Rot vom Platz. Durch diese Entscheidung war den Gästen endgültig der Zahn gezogen. Kosta Runjaic  holte in der Schlussphase Jenssen und Lakic runter und brachte mit Demirbay und Philipp Hofmann zwei frische Akteure. Schulze (84.) und Ring (85.) hatten weitere gute Möglichkeiten, ehe Dominique Heintz aus wenigen Metern das schon leere Karlsruher Tor verfehlte (87.). Längst war der KSC mit den beiden Gegentreffern bestens bedient. Am hochverdienten Derbysieger 1. FC Kaiserslautern konnte es spätestens nach der zweiten Halbzeit überhaupt keinen Zweifel mehr geben.

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